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14:09 Uhr, 18.09.2024

Agora warnt vor Risiken für Fernwärme-Hochlauf, fordert mehr Investitionen

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Die Denkfabrik Agora Energiewende warnt davor, dass unter den aktuellen Bedingungen der Hochlauf der Fernwärme gefährdet ist. Sie fordert eine Verdopplung der jährlichen Investitionen in die Fernwärme auf rund 5 Milliarden Euro und eine Absicherung der Investitionen durch den Staat, um so starke Wärmenetze für eine sichere Versorgung und bezahlbare Wärme zu schaffen. Laut einer Studie von Agora könnte die Fernwärme bis 2045 rund ein Drittel aller Wohnungen in Deutschland klimaneutral beheizen - vor allem in Städten und Ballungsräumen.

Allerdings sei dafür ein zügiger Aus- und Umbau des Wärmenetzes und eine Umstellung der Erzeugung nötig - von zentralen, fossil befeuerten Großkraftwerken hin zu flexiblen Wärmeerzeugern, die erneuerbaren Strom oder klimaschonende Quellen wie Geothermie und Abwärme nutzen, so die Studie.

Die Analyse zeigt zudem, dass diese Investitionen für Fernwärmeversorger aktuell betriebswirtschaftlich häufig nicht leistbar seien. Als Gründe nannte Agora die hohen Strompreise im Vergleich zu fossilen Energien, die Unsicherheit über Fördermittel, der erschwerte Zugang zu Finanzmitteln und teils hohe Finanzierungskosten.

Dies habe auch Auswirkungen auf Fernwärmekunden. Denn ohne weitere Anpassungen des Ordnungsrahmens drohten Fernwärmekosten mancherorts bis 2045 um rund ein Drittel zu steigen, was günstigen Fernwärmepreisen im Weg stehen würde, so die Studie.

"Mit dem aktuellen Ordnungsrahmen ist der Hochlauf der Fernwärme gefährdet. Die Politik muss nun zügig dafür sorgen, dass Investitionen der Versorger abgesichert werden, und zugleich Verbraucherinnen und Verbraucher ein attraktives Angebot bekommen", forderte Simon Müller, Direktor von Agora Energiewende Deutschland.

Konkret fordert die Studie die Absenkung der Stromsteuer, eine Reform der Netzentgelte und eine Verstetigung und Aufstockung der Förderung für erneuerbare Wärmeerzeuger, um die Wärmekosten zu verringern.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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