Ängste sind nicht unbegründet! Investoren müssen aufpassen!
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Erwähnte Instrumente
- TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 1.763,01 Punkte (XETRA)
An den Märkte ist wenig los und kurzfristig halten sich viele Marktteilnehmer zurück. Auch mittelfristig gibt es einiges zu Bedenken. Vom Bärenmarkt bis hin zu neuen Allzeithochs ist technisch gesehen einiges möglich – wie eigentlich immer. Die Frage ist nur, wer wird sich am Ende durchsetzen?
Mit dieser kleinen Analyse möchte ich einmal einen etwas anderen Weg gehen und nicht den Markt selbst, sondern die Performance eines längerfristigen Trendansatzes unter die Lupe nehmen. Entwickelt wurde das System im von mir betreuten Ausbildungspaket auf Godmode zusammen mit den Teilnehmer. Der Ansatz selbst kauft Aktien mit relativer Stärke, setzt für diese ein prozentuales Stoploss bzw. steigt wieder aus, wenn das Momentum im Bullenmarkt in Schwierigkeiten kommt. Je nach Couleur kann zudem ein Hedge im Index eingegangen werden, denn das System handelt die Aktien ausschließlich auf der Longseite.
Genau diese Eigenschaft wollen wir für eine grundlegende Analyse des allgemeinen Marktumfelds heranziehen. In diesem Fall bei den Technologiewerten des TecDAX. Abbildung 1 zeigt die Performancekurve des Systems seit dem Jahr 2000. Da wie geschrieben, ausschließlich Longpositionen eingegangen werden und in Bärenmärkten auf Trades möglichst verzichtet werden soll, entstehen die längeren Seitwärtsbewegungen. Das Konto ist quasi „inaktiv“.
Abbildung 2 zeigt die typischen Performanceeigenschaften eines Trendsystems. Eine moderate Trefferquote gepaart mit einem guten Profitfaktor.
Was hat das nun mit dem aktuellen Marktumfeld zu tun? Dazu folgende Idee: So wie das System aufgebaut ist, lassen sich aus der Performance der letzten Monate Rückschlüsse auf das aktuelle Marktumfeld ziehen. Als trendfolgendes longonly System wäre dem Markt eine gute Bullenphase zu unterstellen, wenn die Kontokurve nach oben zeigt. Beginnt diese aber zu drehen, ist dies ein Anzeichen für größere Schwierigkeiten.
An der aufgezoomten Performancekurve (blau = abgeschlossene Trades) im folgenden Bild ist erkennbar, dass das System seit Mitte März schwächelt. Es könnte sich ein Rounding Top ausgebildet haben. Zudem ist die Trefferquote der bereits abgeschlossenen Trades auf 23% gesunken. Die Signalgüte lässt also spürbar nach. Dritter Knackpunkt ist die Tatsache, dass die Taktik seit 2013 sehr gut performte und schöne Gewinne erzeugte. Die laufende „gute Phase“ ist also auch nicht mehr die jüngste und die Historie zeigt, dass jeder guten Phase auch schlechte folgen.
Zusammenfassung: Wenn trendfolgende System zunehmend schlechter performen, sollte man vorsichtig werden. Die Ängste der Marktteilnehmer und das gespannte Warten auf neue Impulse kommen nicht von ungefähr. Die Risiken, dass es nach den guten Jahren auch wieder zu einer schwierigeren Phase kommen wird, haben deutlich zugenommen. Sich als Investor über entsprechende Absicherungsmaßnahmen Gedanken zu machen, ist sicher nicht verkehrt. Was meinen Sie?
Viel Erfolg
Ihr Rene Berteit
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Naja, das ist ja genau das, was ich vorhin beim Mittagsausblick gemeint habe - der Markt schwächelt, und damit gehen die ( Long) Ausbrüche den Bach hinunter, was dann für mich im Umkehrschluß bedeutet, das nicht die Muster / Formationen / etc. für sich das Entscheidende sind, sondern diese nur in Korrelation mit dem allgemeinen Markttrend zu einem akzeptablen Gewinn führen.
Extrem interessanter Ansatz. Danke für diesen Denkanstoß ;)