Analyse
15:20 Uhr, 21.02.2023

ADVA OPTICAL NETWORKING - Zeigen sich erste Synergieeffekte in diesem Jahr?

Der Anbieter von Telekommunikationsinfrastruktur hat heute die vorläufigen Zahlen für Q4 und das Gesamtjahr 2022 veröffentlicht. Beim Umsatz wurde 2022 ein neuer Rekordwert erreicht, wohingegen der Gewinn drastisch zurückgegangen ist.

Erwähnte Instrumente

  • Adtran Networks SE
    ISIN: DE0005103006Kopiert
    Kursstand: 22,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Adtran Networks SE - WKN: 510300 - ISIN: DE0005103006 - Kurs: 22,500 € (XETRA)

Aufgrund der hohen Nachfrage nach den Lösungen von ADVA expandierten die Erlöse im vierten Quartal auf 195,70 (Vorjahr 157,71) Mio. EUR. Das bereinigte EBIT – ADVA spricht hier auch vom „Proforma-EBIT“ – wurde um ca. 70 Prozent auf 24,41 (VJ 14,36) Mio. EUR gesteigert.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde der Konzernumsatz um 18 Prozent auf 712,11 (VJ 603,32) Mio. EUR erhöht. Damit wurde ungefähr die Mitte der prognostizierten Spanne von 680 bis 730 Mio. EUR erreicht. Das bereinigte EBIT ging hingegen um 7,8 Prozent auf 50,39 (VJ 54,65) Mio. EUR zurück. Die Marge in Höhe von 7,1 (VJ 9,1) Prozent lag damit ebenfalls in der Mitte der in Aussicht gestellten Range von 5,0 bis 9,0 Prozent.

Aufgrund der höheren Kosten als Folge der Chipknappheit und durch die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme durch den US-Konzern Adtran brach der Jahresgewinn um 69,4 Prozent auf 18,13 (VJ 59,22) Mio. EUR ein. Das Ergebnis pro ADVA-Aktie schrumpfte auf 0,35 (VJ 1,15) Euro zusammen. (Über den Zusammenschluss mit Adtran hat mein Kollege Bastian Galuschka an dieser Stelle berichtet.)

Um die Lieferfähigkeit zu sichern, hat ADVA letztes Jahr die Lagerhaltung deutlich erhöht. Die liquiden Mittel gingen aufgrund dessen zum 31. Dezember auf 58,45 (VJ 108,99) Mio. EUR zurück und es wird eine Nettoverschuldung in Höhe von 19,19 Mio. EUR ausgewiesen. Ende 2021 verfügte ADVA noch über eine Nettoliquidität von 36,17 Mio. EUR.

Höhere Margen im laufenden Jahr?

Der Vorstand zeigte sich mit dem im Jahr 2022 Erreichten angesichts der globalen Herausforderungen zufrieden. Für das laufende Geschäftsjahr liegt zwar noch keine quantitative Guidance vor, das Management von ADVA geht aber davon aus, dass sich die Lieferkettenproblematik weiter entspannt und sich die Liquidität im Unternehmen entsprechend verbessern wird. Durch den Ausbau des Software- und Servicegeschäfts sollen höhere Margen erzielt werden. Außerdem wird davon ausgegangen, dass 2023 erste Synergien aus dem Zusammenschluss mit Adtran zum Tragen kommen.

Fazit: Die Produkte und Lösungen von ADVA Optical dürften auch weiterhin stark gefragt sein und durch den Zusammenschluss mit Adtran könnten mittelfristig interessante Synergieeffekte zum Tragen kommen. Für das laufende Jahr rechnen die Analysten auf jeden Fall wieder mit einem deutlichen Gewinnanstieg, so dass die Bewertung der Aktie wieder attraktiver wird. Zusätzliche Kursfantasie könnte sich ergeben, falls Adtran seinen Anteil an ADVA weiter aufstockt. Laut ADVA-Homepage halten die Amerikaner aktuell 65,43 Prozent der Aktien.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 712,11 755,80 826,25
Ergebnis je Aktie in EUR 0,35 0,81 1,05
KGV 64 28 21
Dividende je Aktie in EUR 0,59 0,59 0,59
Dividendenrendite 2,62 % 2,62 % 2,62 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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