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16:42 Uhr, 17.11.2003

ADIG - Rückblick - Ausblick

Rückblick

Nachdem in der vorletzten Woche einige Aktienindizes neue Jahreshöchststände erreicht hatten, war die vergangene Woche von einer Konsolidierung geprägt. Während der Topix und die NASDAQ mit -3,7% bzw. 2,1% deutliche Verluste hinnehmen mussten, verloren sowohl der S&P 500 als auch der europäische Aktienmarkt nur 0,3%. Der DAX konnte gegen den Trend um 0,4% zulegen.

In den USA, wo die Unternehmens-Berichtssaison langsam ausläuft, gewannen makroökonomische Daten wieder an Bedeutung. Auf Seiten der Unternehmen berichtete Applied Materials sehr gute Zahlen, das Quartalsergebnis von Dell lag im Rahmen der Erwartungen, während Tiffany sowie Wal-Mart leicht enttäuschten.
"Das Handelsbilanzdefizit fiel über den Erwartungen aus und die Produzentenpreise waren höher als angenommen", sagt ADIG Fondsmanager Thomas Gerber. "Damit werden die letzten unterschwelligen Deflationsängste widerlegt", erläutert der USA-Experte. Etwas enttäuschend fielen sowohl die Produktionszahlen als auch die Einzelhandelsumsätze für Oktober aus. "Allerdings kann mit einer Belebung der Einzelhandelsumsätze durch das bald beginnende Weihnachtsgeschäft gerechnet werden", zeigt sich der Fondsmanager optimistisch. Die vielbeachteten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen mit 366.000 im Rahmen der Erwartungen. Positiv überraschen konnte der Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan, der mit 93,5 Punkten im November auf den höchsten Stand seit Mai 2002 kletterte.

In Europa lief die Unternehmens-Berichtssaison hingegen auf Hochtouren. Gute bis sehr gute Zahlen präsentierten Deutsche Telekom, Siemens und die Finanzwerte ABN Amro, UBS, Unicredito, San Paolo IMI sowie Banca Intesa. Im Rahmen der Analysten-Erwartungen lagen die Ergebnisse von RWE, Commerzbank, Suez, Thyssen Krupp, Linde, T-Online, BASF, Beiersdorf und Heidelberger Druck. Schwache Zahlen wurden von Infineon, KPN, Lufthansa, Bayer, Bristish Telecom und der Allianz veröffentlicht. Nach guten Quartalszahlen der Index-Schwergewichte Deutsche Telekom und Siemens kletterte der DAX zum Wochenschluss auf ein neues Jahreshoch.
Der ZEW Konjunkturindikator für Euroland legte von 66,8 auf 72,1 Zähler zu, für Deutschland verbesserte er sich von 60,3 auf 67,2 Punkte. Diese Verbesserungen lassen auf einen deutlich günstigeren Konjunkturverlauf hoffen. Die BIP-Zahlen fürs dritte Quartal verschiedener Länder fielen, mit Ausnahme von Deutschland, positiv aus. Während das BIP-Wachstum in Deutschland erwartungsgemäß +0,2% betrug, wuchsen Frankreich und die Eurozone mit +0,4% und Italien wies sogar ein Wachstum von +0,5% auf. Die Prognosen für das BIP-Wachstum in Euroland belaufen sich für das vierte Quartal auf einen Wert zwischen +0,2% und +0,6%, für das erste Quartal 2004 liegen die Schätzungen im Bereich zwischen +0,3% und +0,7%. Unter den Erwartungen lagen die Produktionszahlen für September in Frankreich.

In Japan kam der Topix mit -3,7% deutlich unter die Räder. Vor allem der erneut feste Yen, der die Exportaussichten der japanischen Unternehmen eintrübt, hat belastet. Hinzu kamen Gewinnwarnungen von Mitsubishi und Nikon. Der aktive Leistungsbilanzsaldo stieg im September zum dritten Mal in Folge. In Verbindung mit anziehenden Investitionen sorgte er dafür, dass das BIP im dritten Quartal um starke 0,6% zulegen konnte. Die Produktionszahlen für September wurden von +3,0% auf +3,8% nach oben revidiert. Sowohl der Frühindikator für September als auch die Auftragseingänge im Maschinenbau fielen schwächer aus als zuvor angenommen.

Der Ausblick auf die Woche vom 17. November bis 21. November 2003 (KW 47)

In den USA ist nun die große Welle der Unternehmensberichte vorbei, vereinzelte Ergebnis-Meldungen für das dritte Quartal wird es jedoch noch geben. An volkswirtschaftliche Daten sind vor allem der Empire State Konjunkturindex als auch der Philly Fed Konjunkturindex von Interesse. "Beide Werte sollten ihr hohes Vormonatsniveau in etwa verteidigen können", erwartet ADIG Fondsmanager Thomas Gerber. Bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe rechnet der Experte mit einem Wert um die 370.000. Neue Daten zum Häusermarkt werden zeigen, ob sich Überhitzungs-Befürchtungen bewahrheiten.

In Europa werden die September-Produktion und die Konsumentenpreise für Euroland, Inflationszahlen in Großbritannien, die italienischen Auftragseingänge sowie die Auftragseingänge im deutschen Baugewerbe veröffentlicht. Bei den Einzelhandelsumsätzen in Großbritannien kann eine leichte Abschwächung erwartet werden. Für den deutschen BIP-Wert mit +0,2% im dritten Quartal werden die Einzelkomponenten spezifiziert.

Japan wartet mit nur wenigen Makro-Daten auf. So werden die Stahlproduktion für Oktober, der Index für die tertiäre Industrie und der Index für die Gesamtindustrie-Aktivität veröffentlicht. Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Notenbanker, wobei eine Aussage zur künftigen Wechselkurspolitik erwartet werden kann.

Als Belastungsfaktor für die Aktienmärkte könnte sich in der nächsten Zeit der hohe Ölpreis erweisen. In der letzten Woche hat der Preis für die Sorte Brent Blend um 3% zugelegt und liegt nur noch knapp unter 30$. Dennoch bleibt unsere Einschätzung für die Aktienmärkte aufgrund der sich immer stärker andeutenden weltweiten Konjunkturerholung positiv, so Gerber.

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