Kommentar
18:47 Uhr, 19.05.2003

ADIG - Marktrückblick

Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen war auch in der abgelaufenen Woche nicht zu stoppen - wenn auch mit abgeschwächter Dynamik. Trotz Terroranschlägen und gemischter Konjunktur- und Unternehmensdaten legten die Weltaktienmärkte im Schnitt um 1,1 Prozent zu. Mit dem Euro ging es gegenüber dem US-Dollar ebenfalls weiter bergauf. Auslöser dafür waren Äußerungen des amerikanischen Finanzministers Snow. Die Marktteilnehmer gehen jetzt offensichtlich davon aus, dass sich die US-Regierung auch mit einem schwachen Dollarkurs zufrieden gibt. Mittlerweile notiert der Kurs der Einheitswährung bei über 1,17 US-Dollar je Euro. Nach den Anschlägen in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad zog der Ölpreis an.

In den USA legte der marktbreite S&P500-Index ebenfalls über einen Prozent zu. Unterstützung erhielt der Markt von guten Zahlen des Einzelhandelsriesen Wal Mart sowie des Computerherstellers Dell. Nach Aussagen des CEO von IBM stabilisiert sich der Technologiesektor im Vergleich zum Vorjahr. Die gemeldeten konjunkturellen Daten fielen gemischt aus. Überzeugen konnten die Frühindikatoren, wo hingegen die Preisindikatoren eher enttäuschten. Der Senat hat ein Steuersenkungsprogramm in Höhe von rund 350 Milliarden US-Dollar beschlossen, um die Konjunktur anzukurbeln. Kernstück ist die befristete Aufhebung sämtlicher Steuern auf Aktiendividenden für die nächsten drei Jahre.

"Mit einem Plus von zwei Prozent übertrafen die europäischen Märkte deutlich den Weltindex", berichtet ADIG-Fondsmanager Christoph Berger. Die Quartalsberichte fielen gemischt aus. "Gute Zahlen wurden von der Deutschen Telekom gemeldet, die ihr operatives Ergebnis deutlich steigern und auch ihren Verschuldungsgrad unerwartet stark zurückfahren konnte", so Berger. "Die Lufthansa hingegen, hat im ersten Quartal einen unerwartet hohen Verlust von 415 Millionen Euro eingeflogen und gleichzeitig die Erwartungen von einem positiven operativen Ergebnis im Gesamtjahr zurückgenommen." Die ökonomischen Daten fielen negativ aus. Das BIP der Eurozone fiel unverändert im Vergleich zum Vorquartal aus. Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland ist unerwartet um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurückgegangen.

Der japanische Markt hat nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche mit einem Minus von 0,5 Prozent wieder einen Gang zurückgeschaltet. Ein angekündigtes staatliches Hilfspaket zur Stützung der Kapitalmärkte fiel nach Ansicht der Marktteilnehmer zu gering aus. Sorgen bereitete wieder einmal mehr der japanische Bankensektor: Nach einer Notsitzung am Samstag hat die Regierung der fünftgrößten Bank des Landes, Resona Holding, eine Kapitalspritze von etwa 14,8 Milliarden Euro zugesagt. Damit will sie ein Übergreifen der massiven Kapitalprobleme des Instituts auf das gesamte japanische Finanzsystem verhindern. Die japanischen BIP-Zahlen signalisieren im Vergleich zum Vorquartal kein Wachstum der japanischen Volkswirtschaft.

Quelle: Adig

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