Kommentar
15:48 Uhr, 13.10.2003

ADIG - Marktrückblick

Auch in der letzten Woche entwickelten sich die weltweiten Aktienmärkte freundlich. Der US-amerikanische S&P 500 konnte einen Anstieg von 0,8% verbuchen, die NASDAQ gar von 1,85% und beim japanischen Topix waren es 0,7%. In Europa blieb der Markt unverändert, allerdings entwickelte sich der DAX mit +1,5% positiv. Die internationalen Börsen zeigten sich somit insgesamt unbeeindruckt vom starken Ölpreisanstieg auf über 31$ je Barrel (Brent Blend).

In den USA konnten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe positiv überraschen. Die Zahl von 382.000 lag weit unter den Schätzungen und stellt die niedrigste Zahl seit Anfang Februar dar. Hier kommt Hoffnung für die notwendige Erholung am US-amerikanischen Arbeitsmarkt auf. Der Produzentenpreisindex veränderte sich mit +0,3% auf Monatsbasis und +3,5% auf Jahresbasis kaum. Die Importpreise haben sich im September um 0,5% verbilligt, was aber im Hinblick auf Deflationsängste negativ zu werten ist. Positiv entwickelte sich das Handelsbilanzdefizit mit einem Rückgang im August. Die in der letzten Woche begonnene Berichtssaison für das dritte Quartal brachte zum größten Teil positive Nachrichten. Alcoa und Pepsi verzeichneten einen deutlich gestiegenen Gewinn. Bei Yahoo übertrafen die Zahlen die Erwartungen, was zu einem neuen 12-Monatshoch der Aktie führte. Ein negativer Ausblick sowie ein leicht rückläufiger Gewinn bei General Electric trübten die Stimmung etwas ein.

In Europa konnte insbesondere der deutsche Aktienmarkt überzeugen. "Der DAX wurde von den Bankwerten sowie einer sehr positiven Entwicklung der SAP-Aktie nach oben getrieben", erklärt ADIG-Fondsmanager Ralf Walter. Die makroökonomischen Daten lieferten ein gemischtes Bild. Das Bruttoinlandsprodukt in Euroland sank erwartungsgemäß um 0,1% im Vergleich zum Vorquartal. Bekannt gegeben wurden außerdem die Einzelhandelsumsätze für Juli, die ein Plus von 0,1% gegenüber dem Vormonat verzeichneten. "Da ein Rückgang von 0,5% erwartet worden war, ist dies als äußerst positiv zu werten", so der Deutschland-Experte weiter. Die Auftragseingänge in Deutschland stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,6%, allerdings gab es auf Jahressicht ein Minus von 0,8%. Die Arbeitslosenzahl sank im September saisonbereinigt um 14.000, nachdem es im August noch einen leichten Anstieg gegeben hatte. Die Industrieproduktionszahlen waren im August für die drei größten Volkswirtschaften in Europa (Deutschland, Großbritannien und Frankreich) negativ. ADIG-Fondsmanager Walter: "In Deutschland ist dies insbesondere auf einen stärkeren Rückgang der Bautätigkeit zurückzuführen." In Frankreich stieg die Inflation im September um 0,5% und auf Jahresbasis um 2,2%. Bei weiter anhaltender Entwicklung nach oben sind höhere Gewinne der Unternehmen zu erwarten. SAP berichtete einen Anstieg beim Lizenzumsatz, was dem Aktienkurs ein neues Jahreshoch bescherte.

In Japan entwickelte sich der Aktienmarkt in der letzten Woche positiv. Die japanische Notenbank hat sich eine mindestens unveränderte Inflationsrate als Ziel gesetzt. Damit wird die Deflationsangst etwas gemindert. Die makroökonomischen Daten waren eher negativ. Das Verbrauchervertrauen fiel im September auf einen Wert von 43,2 nach 43,7 im Vormonat. Der ökonomische Frühindikator für August fiel von 80% auf 55,6% und die Auftragseingänge im Maschinenbau um 4,3% gegenüber dem Vormonat.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,6 Mrd. Euro in 270 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden seit kurzem unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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