Kommentar
16:26 Uhr, 15.09.2003

ADIG - Marktrückblick

Nach der sehr freundlichen Vorwoche tendierten die meisten Weltaktienmärkte in der vergangenen Woche leichter, per Saldo gaben sie - trotz der negativen psychologischen Wirkung des 11. September - nur um 0,5% nach. Der europäische Aktienmarkt bildete mit einem Minus von 1,5% das Schlusslicht, NASDAQ und S&P 500 büßten hingegen nur 0,2% bzw. 0,3% ein. Gegen den Trend konnte der japanische Topix um solide 1,6% zulegen.

In den USA fielen die volkswirtschaftlichen Daten insgesamt etwas enttäuschend aus. Während Importpreise, Inflationsrate und Kerninflationsrate im Rahmen der Erwartungen lagen, waren die Arbeitsmarktdaten wenig überzeugend. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen auf 422.000 und lagen damit deutlich über der kritischen Marke von 400.000. "Traditionell hinkt der Arbeitsmarkt dem Konjunkturverlauf hinterher, so dass eine Belebung im weiteren Zeitablauf zu erwarten ist", erläutert ADIG-Fondsmanager Carsten Roemheld. Nur Pessimisten sprechen zur Zeit schon von einer "job loss recovery", also einer konjunkturellen Erholung mit Arbeitsplatzverlusten." Obwohl die Einzelhandelsumsätze im August mit +0,6% gegenüber Juli etwas schwächer als erhofft ausfielen, ist dabei zu berücksichtigen, dass die Vormonate nach oben revidiert wurden und die Umsätze außerhalb des Automobilbereichs recht kräftig anstiegen. Leicht negativ fiel das Michigan Verbrauchervertrauen aus: mit einem September-Wert von 88,2 nach 89,3 im August. Software-Gigant Oracle präsentierte Quartalszahlen, die allerdings unterhalb der Erwartungen der Analysten lagen. Die Aktiennachfrage der Privatanleger in den USA markierte im Juli den höchsten Stand seit März 2002.

In Europa, wo der DAX mit einem Minus von 2,8% zu den größten Wochenverlieren zählte, standen zahlreiche makroökonomische Daten auf dem Programm. Das Euroland-BIP des zweiten Quartals wurde auf -0,1% gegenüber dem Vorquartal nach unten korrigiert. Dies war allerdings nach einigen schwachen BIP-Zahlen von Mitgliedsländern schon antizipiert worden. Die Prognose der EU-Kommission für das dritte und vierte Quartal blieb unverändert bei +0,4% bzw. +0,6%. In Großbritannien legten Produzentenpreise und Industrieproduktion im Rahmen der Erwartungen zu. Der deutsche Handelsbilanzüberschuss verbesserte sich deutlich auf +14,1 Mrd. Euro. In Frankreich sank die Industrieproduktion im Juli um 0,3% gegenüber Juni. Den historisch bisher stärksten Zuwachs verbuchte das italienische Verbrauchervertrauen, das im August von 86,7 auf 95,3 Punkte kletterte. LVMH und Air Liquide berichteten Quartalszahlen am unteren Ende der Erwartungen. Obwohl der Telekommunikations-Konzern Nokia seine Gewinnprognose etwas nach oben schraubte, geriet die Aktie unter Druck, da sich die Analysten mehr erhofft hatten. Der Start der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt konnte der Automobilbranche bisher keinen Schub am Aktienmarkt verleihen. Automobilwerte zählten, wie auch andere Zykliker, zu den Verlierern der Woche.

Japan bleibt hinsichtlich des Konjunkturverlaufes weiterhin die weltweit größte Überraschung unter den großen Ländern. Das japanische BIP legte im zweiten Quartal um starke 1,0% zu, getrieben vor allem durch Unternehmensinvestitionen. Bei einem Stand von 10922 Punkten erreichte der Nikkei am Dienstag ein 14-Monats-Hoch. Schwächer als erwartet fielen die Auftragseingänge für den Maschinenbau mit einem Minus von 3,1% im Juli gegenüber Juni aus.

Quelle: Adig

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,6 Mrd. Euro in 270 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden seit kurzem unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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