Kommentar
17:28 Uhr, 01.09.2003

ADIG - Marktrückblick

Die Weltaktienmärkte haben sich diese Woche uneinheitlich entwickelt. Per Saldo gab es jedoch ein Kursplus von 0,4%. Während der europäische Aktienmarkt 1,6% einbüsste und der japanische Topix um 0,2% nachgab, legten der amerikanische S&P 500 um 1,5% und die Nasdaq gar um 2,6% zu.

In den USA stieg der S&P 500 fünf Tage in Folge. Mit rund 1008 Zählern kam er sogar knapp an die Widerstandslinie von 1015 Punkten an. "Der starke Anstieg der Nasdaq, die am Freitag ein 16-Monats-Hoch markierte, lässt sich mit einem weiterhin bestehenden großen Interesse an konjunkturzyklischen, technologielastigen Titeln begründen", sagt ADIG-Fondsmanager Klaus Breil. "Jüngste Marktstudien, die auf eine Belebung der Nachfrage im IT-Bereich hindeuten, stützen diese Entwicklung." Fast durchweg positiv fielen die volkswirtschaftlichen Indikatoren aus. Der Verkauf bestehender Wohnimmobilien lag im Juli auf einem Allzeit-Hoch, und auch der Wert für den Verkauf von Neubauten überzeugte. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter legten im Rahmen der Erwartungen zu. Das reale BIP-Wachstum für das zweite Quartal wurde von 2,4% auf 3,1% (annualisiert) nach oben revidiert - "ein deutliches Indiz für die allmähliche Belebung der US-Konjunktur", so Breil. Etwas enttäuschend fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit plus 394.000 sowie der Index für das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan aus. Voll überzeugen konnte hingegen der Chicago Einkaufsmanagerindex, der im August von 55,9 auf 58,9 kletterte. "Als Risiko in den USA gilt das hohe Haushaltsdefizit, das mittelfristig zu höheren Zinsen führen und somit private Kreditnachfrage und damit Investitionen verdrängen könnte", meint Breil.

Der Kursrückgang an den europäischen Aktienmärkten lag nicht zuletzt an einem schwachen Finanzsektor. So wurde beispielsweise die Bonität der Münchner Rück von S&P herabgestuft. Das brachte deutliche Kursverluste dieses Titels mit sich. Insgesamt haben wohl auch die deutlichen Gewinnmitnahmen bei den Finanzwerten belastet. Makroökonomische Indikatoren für Europa tendierten eher freundlich: der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland verbesserte sich beispielsweise von 89,3 im Juli auf 90,8 im August. Besonders positiv dabei war, dass nicht nur die Erwartungskomponente, sondern auch die Lagekomponente deutlich besser ausfiel. Ebenfalls positiv zeigte sich der belgische Zentralbankindikator, der von minus 16 auf minus 12,2 im August stieg. Schwach präsentierten sich hingegen die deutschen Einzelhandelsumsätze für Juli. Die Inflationsprognose für die Eurozone lag im Rahmen der Erwartungen. Von der Unternehmensseite her gab es keine großen Überraschungen: gute Halbjahreszahlen legten Ahold, Air France und die Schweizer Rück vor. Carrefour übertraf leicht die Erwartungen der Analysten, die Münchner Rück dagegen enttäuschte.

Auch in Japan, wo der Topix mit 0,2% einen leichten Zuwachs verbucht hat, setzte sich das Bild zumeist positiver Rahmendaten fort. So wies der Bericht der Kleinunternehmen "Shoko-Chukin" im August mit 46 Punkten einen freundlichen Wert aus. Die Tatsache, dass sich für Juli eine Inflationsrate von plus 0,1% gegenüber Juni zeigte, lässt auf ein allmähliches Ausklingen der Deflation hoffen. Stark verbesserte sich die Industrieproduktion mit einem Anstieg von plus 0,5% im Juli gegenüber dem Vormonat. Als kleiner Wermutstropfen entpuppten sich die Einzelhandelsumsätze, die im Juli um 2,5% zurückgingen.

Quelle: ADIG

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