Kommentar
09:18 Uhr, 26.08.2003

ADIG - Marktrückblick

In der letzten Woche entwickelten sich die Weltaktienmärkte sehr freundlich, was sich per saldo in einem Kursplus von 1,1% widergespiegelt hat. Besonders stark präsentierten sich dabei der Topix in Japan mit einem Zuwachs von 4,1%, die NASDAQ (USA) mit einem Plus von 3,7% und auch der DAX, der immerhin 3,1% zulegte.

Der US-Aktienmarkt konnte sich -gemessen am S&P 500- nur um 0,2% verbessern. Der Grund für die deutliche Outperformance der NASDAQ ist in zunehmenden Anzeichen einer konjunkturellen Erholung zu sehen, die zu einem starken Interesse an konjunkturzyklischen, respektive technologielastigen Werten führte. Zudem konnten die Gewinne von über 90% der im S&P 500 befindlichen Titel im zweiten Quartal um durchschnittlich 8,8% gegenüber dem Vorjahresquartal zulegen, erwartet war nur etwa die Hälfte. Auf dem US-Immobilienmarkt setzt sich der Boom fort. Der NAHB Häusermarkt-Index kletterte im August auf 71 Punkte nach 65 Punkten im Juli. Ein 17-Jahreshoch markierten zudem die Hausbaubeginne im Juli mit einem Wert von 1,872 Millionen. Etwas schwächer tendierte hingegen die Zahl der Bauzulassungen mit 1,78 Millionen im Juli. "Die Folgen des Stromausfalls in der vorletzten Woche sind nun besser zu überblicken", sagt ADIG-Fondsmanager Klaus Breil." "Die Schadensumme beträgt etwa sechs Milliarden Dollar. Einbußen erlitten vor allem Fluggesellschaften, Automobilhersteller und der Einzelhandel, ohne jedoch substanziell Schaden zu nehmen", so Breil weiter. Der wichtige Frühindikator Philly Fed sprang von 8,3 im Juli auf 22,1 im August, was eine konjunkturelle Belebung untermauert. Er hat sich damit zum dritten Mal in Folge verbessert und befindet sich auf einem Fünf-Jahres-Hoch. Am Arbeitsmarkt gab es wieder freundliche Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe: Sie befanden sich mit 386.000 wieder unter der kritischen 400.000er-Marke. "In den nächsten Wochen sollte sich zeigen, ob eine von uns antizipierte Entspannung am Arbeitsmarkt eintritt", sagt Breil. Von den Unternehmen gab es sowohl positive als auch negative Nachrichten: Home Depot berichtete im Rahmen der Erwartungen, Hewlett-Packard enttäuschte und Broadcom, Staples sowie Lowe‘s Cos übertrafen die Erwartungen. "Ein Wermutstropfen an den US-Börsen sind die derzeit niedrigen Umsätze", so Breil. "Die sollten allerdings mit dem Auslaufen der Urlaubssaison wieder anziehen."

In Europa konnten einige Indizes neue Jahreshöchststände erreichen. So etwa der Eurostoxx, der auf ein Niveau von knapp 2600 kletterte. Der DAX markierte am Donnerstag mit 3565 Punkten gar ein Elf-Monatshoch. Technisch gesehen sind die mittelfristigen Aufwärtstrends seit März ungebrochen, und neue Höchststände im Bereich des Möglichen. Als Stütze erweist sich derzeit ein gegenüber dem Euro deutlich festerer Dollar, der die Exportchancen bzw. -margen europäischer Unternehmen erhöht. Fundamental befinden sich die Aktienmärkte aber in einer überkauften Situation. Auf der Ebene der Makroindikatoren gab es folgende Veröffentlichungen: Für Euroland stieg der ZEW-Indikator im August markant auf 52,5 nach 41,9 Punkten. In Deutschland kletterte der ZEW-Indikator deutlich auf 58,1 Punkte (nach 50,5). Die Konsumentenpreisentwicklung in Euroland lag im Rahmen der Erwartungen (-0,2% im Juli), die Produktionszahlen für Euroland fielen mit -0,1% im Juni niedriger aus als erwartet, während die Erzeugerpreise für Deutschland mit +0,3% im Juli leicht über den Erwartungen lagen. In Frankreich betrug die BIP-Veränderung im zweiten Quartal -0,3% zum Vorquartal, so dass nun wohl die BIP-Schätzung für den Euro-Raum (bisher 0,0%) nach unten revidiert werden muss. In Großbritannien wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal hingegen mit +0,3%, gestützt von einem relativ starken privaten Verbrauch. Die Einzelhandelsumsätze in GB sanken im Juli um 0,4%, befinden sich aber noch auf einem hohen Niveau. Von der Seite der Unternehmen gab es wenige Nachrichten. Nestle und MLP berichteten im Rahmen der Erwartungen, Henkel lag etwas unter den Erwartungen.

Nach einem 5,2%igen Anstieg in der vorletzten Woche konnte der japanische Topix erneut um starke 4,1% zulegen. Er überwand erstmals seit 13 Monaten wieder die Marke von 1000 Punkten. Die wenigen volkswirtschaftlichen Daten konnten insgesamt überzeugen. So wuchs die Stahlproduktion im Juli um 3,1% in Jahresvergleich. Ferner legte der Index für den tertiären Sektor im Juni um unerwartet hohe 1,2% im Monatsvergleich zu. Auch der Indikator für die Gesamindustrie-Aktivität präsentierte sich mit einem Plus von 0,9% freundlich. Als Risikofaktor für die japanische Wirtschaft könnte sich jedoch der in den letzten Wochen sehr starke Anstieg der Rentenrenditen erweisen.

Quelle: Cominvest

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