Kommentar
17:30 Uhr, 18.08.2003

ADIG - Marktrückblick

In der vergangenen Woche entwickelten sich alle bedeutenden Aktienmärkte positiv. In Japan wurde aufgrund von langsam zurückkehrendem Optimismus ein Plus von 5,2% erzielt. Hier war es in erster Linie die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 0,6% im letzten Quartal, die die Analysten positiv überraschte. Beim Stoxx gab es eine Steigerung von 2,7% und in den USA entwickelte sich der S&P 500 um +1,3%. Insbesondere die Automobilbranche konnte starke Kursgewinne verzeichnen.

In den USA gab es eine Erholung des S&P 500 um 1,3 %, die Nasdaq konnte sogar um 3,5% zulegen. Auf den großen Stromausfall in den USA und Kanada reagierten die Märkte gelassen. Am Freitag war bei wenig Umsatz kaum Bewegung an den Aktienmärkten zu verzeichnen. Experten gehen zwar davon aus, dass der "Blackout" im August geringfügig Wachstum kostet, aber ansonsten keine nachhaltig negativen Auswirkungen haben wird. "Die Ereignisse haben aber erneut gezeigt, wie verwundbar die Regionen in Nordamerika gegen Unterbrechung der Energieversorgung sind", sagt ADIG Fondsmanager Klaus Breil. Energie-Experten fordern seit langem Modernisierung und Ausbau der Infrastruktur. Die Industrie treibt durch Forschung und Entwicklung Lösungen voran. "Die jüngsten Erfahrungen werden gewiss zur Überprüfung von Investitionsplänen in der Versorgungswirtschaft führen. Anreize von Seiten der Politik zu verstärkten Investitionen sind denkbar", so Breil weiter. Laut des ADIG-Experten könnten davon insbesondere der Anlagenbau, Kraftwerksausrüster und Anbieter von Netzwerktechnologie profitieren.

Am Donnerstag bzw. Freitag wurden die Veränderungen des Erzeugerpreisindex (+0,1% zum Vormonat) und des Verbraucherpreisindex (+0,2% zum Vormonat) für Juli bekannt gegeben. Hierdurch wurden die Sorgen einer Deflation gemindert. Die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lag zum vierten Mal in Folge unter der Marke von 400.000. Als positiv ist auch die Aussage von US-Notenbankchef Alan Greenspan zu werten, dass die Leitzinsen "eine beträchtliche Zeit" auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben sollen. Auf der Sitzung der Notenbank am Dienstag wurde außerdem von Optimismus für das Wirtschaftswachstum gesprochen. Die Einzelhandelsumsätze sind im Juli um deutliche 1,4% gestiegen und die Automobilindustrie konnte ein Umsatzplus von 3,2% verbuchen. Das Handelsbilanzdefizit im Juni hat sich aufgrund einer starken Exporttätigkeit überraschend deutlich verringert, es lag bei -39,5 Mrd. Dollar nach zuvor -41,5 Mrd. Dollar. Die Industrieproduktion legte um +0,5% zu, nachdem Experten nur +0,1% erwartetet hatten. Das größte Einzelhandelsunternehmen der Welt Wal-Mart berichtete am Mittwoch, wie zuvor angekündigt, positive Zahlen und auch der PC-Hersteller Dell konnte mit seinen Umsatz- und Gewinnzahlen überzeugen.

In Europa erreichte der Euro Stoxx 50 zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch (2566 Punkte) und lag zum Wochenschluss bei 2548,86 Punkten. Das BIP-Wachstum im Euroraum lag im zweiten Quartal mit +0,1% unverändert. In Deutschland gab es zum dritten Mal in Folge ein negatives Wachstum (-0,1% im 2. Quartal). "Allerdings lag diese Zahl im Rahmen der Erwartungen", kommentiert ADIG Europa-Experte Matthias Grimm. In Großbritannien entwickelte sich die Inflationsrate im Juli um -0,1% im Monatsvergleich und +2,9% im Jahresvergleich und die Erzeugerpreise stiegen um 0,2% pro Monat und um 1,4% pro Jahr. Positiv ist auch die Entwicklung der Arbeitslosigkeit auf der Insel zu werten: Im Juli gab es 8800 weniger Arbeitslose, nachdem bereits im Vormonat ein Rückgang von 2300 zu verzeichnen war. Die Produktion in Frankreich auf Monatsbasis stieg um 1,2% und die Inflationsrate nahm um 0,1 % ab. Letzte Woche berichteten eine Vielzahl europäischer Unternehmen Halbjahres- bzw. Quartalszahlen. Besonders überzeugen konnten Lufthansa und Deutsche Telekom. Lufthansa überraschte die Analysten mit der Bekanntgabe eines Gewinns, obwohl Verluste vorausgesagt waren. Die Deutsche Telekom stellte für 2004 wieder eine Dividendenzahlung in Aussicht. Die Zahlen von Allianz, UBS, Eon und Linde lagen leicht über bzw. am oberen Ende der Erwartungen, bei Thyssen-Krupp und ING wurden die Erwartungen erfüllt. Leicht unter den Schätzungen waren die Berichte von RWE, Degussa und AXA.

Der Aktienmarkt in Japan entwickelte sich äußerst positiv. Im Wochenverlauf gab es ein Plus von 5,2%. Die makroökonomischen Daten trugen aufgrund von guten Meldungen dazu bei. Das BIP ist im zweiten Quartal gegenüber dem ersten real um 0,6% gewachsen und übertraf somit die Prognosen von 0,1% deutlich. Das Wachstum fürs erste Quartal wurde von 0,1% auf 0,3% revidiert. Im zweiten Quartal gab es bei den Investitionen einen Zuwachs von 1,3%, für das Gesamtjahr ist ein Plus von 7% nicht unrealistisch.

Quelle: Cominvest

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