Kommentar
22:11 Uhr, 28.04.2003

ADIG - Marktausblick

Der positive Aufwärtstrend der letzten Wochen sollte sich auch in dieser Woche weiter fortsetzen. Dabei dürfte weiterhin die Quartalsberichtssaison in den USA dominieren und in Europa für positive Impulse an den Aktienmärkten sorgen. Viele Unternehmen haben ihre Investitionen aufgrund des Irakkonflikts nach hinten verschoben. Diese könnten nun im 2. Quartal nachgeholt werden, da sich die Unsicherheiten gelegt haben. Zudem heben immer mehr Vorstände die Gewinnschätzungen für die kommenden Quartale an. Die eingeleiteten Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramme zeigen offensichtlich langsam Wirkung. Die leicht aufgehellte Stimmung an den Märkten könnte jedoch wiederum von der Angst vor einer Ausbreitung der Lungenkrankheit SARS auf Europa gedrückt werden. SARS ist möglicherweise bedrohlicher als bislang angenommen und könnte auch für Europa und den Rest der Welt eine Gefahr darstellen. Die amerikanische Notenbank hat bereits auf die Gefahren für die Weltwirtschaft hingewiesen. In den USA geht die Quartalsberichtssaison in eine neue Woche: Heute melden sich Ballard Power und McDonald's zu Wort. Morgen geht es mit Du Pont weiter und am Mittwoch berichtet der Computerhersteller Dell über das abgelaufene Quartal. Der Donnerstag steht im Zeichen des Ölkonzerns Exxon. Von konjunktureller Seite werden eine ganze Flut von Kennzahlen gemeldet. Im Fokus stehen der ISM-Index und der Arbeitsmarktbericht, da diese eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die in der darauffolgenden Woche stattfindenden Notenbanksitzung sein werden. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe wird nach einem Rückgang zu Beginn des Jahres - Grund waren der Irak-Krieg und der hohe Ölpreis - wieder etwas besser erwartet. Am Arbeitsmarkt wird die Trendwende wohl weiter auf sich warten lassen. Weiterhin findet eine Anhörung Greenspans zur Geldpolitik vor dem Repräsentantenhaus statt.

In Europa beginnt nun auch die heiße Phase der Quartalsberichtssaison. Heute haben ABN-Amro sowie DSM ihre Berichte zum ersten Quartal veröffentlicht. "ABN gab heute Quartalszahlen bekannt, die über den Erwartungen lagen; allerdings kam die positive Überraschung aus dem US-Baufinanzierungsgeschäft, das sich im Laufe des Jahres wieder abschwächen sollte. Auch ein positiver Ausblick hat den Anlegern gefehlt. DSM hat dagegen wenig überraschend im Rahmen der Erwartung berichtet.", sagt ADIG Fondsmanager Matthias Grimm. Morgen folgen Alcatel und France Telecom. Der Mittwoch wird dominiert von den Zahlen von Aventis, Banco Bilbao, Glaxo und Endesa. Am Ende der Woche veröffentlichen Unilever und Royal Dutch ihr Zahlenwerk für das abgelaufene Quartal. Von konjunktureller Seite wird sich in dieser Woche zeigen, ob die Prognose einer Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr noch aufrecht erhalten werden kann. Nach dem Kriegsende sowie einem wieder rückläufigen Ölpreis sollten die wichtigen Vorlaufindikatoren eine Trendwende signalisieren. "Der IFO-Geschäftsklima-Index für Deutschland konnte diese Hoffnung heute morgen allerdings noch nicht untermauern", so der Europa-Experte. Jetzt ruhen die Hoffnungen auf den Geschäftsklimaindizes für Frankreich und Europa, die morgen und Freitag veröffentlicht werden. Bei beiden wird mit einer Korrekturbewegung nach oben gerechnet.

Die negative Grundstimmung für den japanischen Aktienmarkt wird auch in dieser Woche anhalten. Belastungsfaktoren bleiben das weiter schwache konjunkturelle Umfeld, SARS sowie Nordkorea. Der makroökonomische Datenkranz sollte dieses Szenario untermauern. Vom Treffen der Notenbank am Dienstag wird eine Ausweitung des Rückkaufprogramms für Staatsanleihen erwartet.

Quelle: Adig

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