ADIG - Marktausblick
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Der Kursverlauf an den Kapitalmärkten wird in dieser Woche ganz vom Verlauf der Schlacht um die irakische Hauptstadt Bagdad gekennzeichnet sein. Die positive Grundtendenz der vergangenen Tage sollte weiterhin anhalten und die Schwankungsbreite ebenfalls hoch bleiben. Negativ-Schlagzeilen werden jedoch direkt in eine deutliche Korrektur münden. Der eingeläuteten Berichtssaison wird eine hohe Bedeutung zugemessen, negative Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Besonders interessant sind jetzt die Zukunftsprognosen der Unternehmen. Marktteilnehmer sollten schon mal den Blick nach vorne richten und sich fragen wie es nach dem Krieg mit der Weltkonjunktur weitergeht. Der entscheidende Faktor wird der Ölpreis sein: Ein sich abschwächender Ölpreis stellt eine massive Stütze für die Weltwirtschaft dar und gibt Hoffnung auf eine - wenn auch nur moderate - Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr. Der hohe Ölpreis ist zwar nicht die Ursache der aktuellen wirtschaftlichen Lage, hat diese jedoch zusammen mit dem Krieg verschärft. Ein Ende des Krieges und eine damit einhergehende Aktienmarkterholung könnte jetzt für eine Initialzündung sorgen, denn ein nicht zu unterschätzender Teil der konjunkturellen Probleme basiert auf dem Vermögenseffekt an den Kapitalmärkten.
In den USA stehen weitere Quartalsberichte an. Von besonderem Interesse dürften die Zahlen des Industriekonglomerats General Electric sein: es wird ein Gewinn je Aktie von 0,32 US-Dollar erwartet. Ebenfalls ganz oben auf der Liste stehen die Ergebnisse des Internetdienstleisters Yahoo. Hier wird sich zeigen, ob die Vorschusslorbeeren in Form eines 20prozentigen Kursaufschwungs seit Kriegsbeginn berechtigt sind. Das gestiegene Informationsbedürfnis der Menschen mündet in einer erhöhten Nutzung des Internets bei der gezielten Suche nach Nachrichten. Zudem dürfte sich das Umsatzplus mit Bezahldiensten positiv auswirken. Insgesamt rechnen Analysten mit einem Quartalsgewinn von sechs Cents je Aktie. Die Konjunkturindikatoren werden gemischt und nicht einseitig schlecht erwartet.
In Europa sind die Unternehmen mit ihren Quartalszahlen noch nicht ganz so weit. "Die Erwartungen seitens der Marktteilnehmer sind aber sowieso eher gering", sagt ADIG-Fondsmanager Matthias Grimm. In Hannover hat die weltgrößte Industriemesse ihre Pforten geöffnet. Der Automobilkonzern DaimlerChrysler lädt seine Aktionäre zu der jährlich stattfindenden Hauptversammlung ein. Wichtige Konjunkturdaten werden nur in Deutschland - und eher enttäuschend - erwartet. Sowohl die Industrieproduktion als auch die Auftragseingänge werden für Februar ein deutliches Minus aufweisen. "Man muss die Zahlen jedoch ein wenig relativieren", so Grimm, "denn die Rückgänge stellen teilweise eine Korrekturbewegung auf die deutlichen Anstiege im Januar dar."
Die Entwicklung in Japan wird weiterhin von neuen Meldungen über die Lungenkrankheit SARS dominiert. Die Angst vor der Krankheit wird sich wohl bereits negativ auf die Zahlen zum Konsumenten-Vertrauen auswirken, da die Leute aufgrund der Ansteckungsgefahr eher zu Hause bleiben. Von der Notenbanksitzung werden weitere Hinweise auf eine Erhöhung der Anleihen-Käufe seitens der japanischen Notenbank erwartet.
Quelle: ADIG
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