ADIG - Marktausblick
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An den Märkten steht uns wiederum eine schwere Woche bevor. Nach den Äußerungen von George W. Bush vom Wochenende ist noch in dieser Woche mit einem Militärschlag gegen den Irak zu rechnen. Die Marktteilnehmer - so scheint es - wollen eine klare Entscheidung im Irakkonflikt sehen. Ein "Befreiungsschlag" für Aktien und damit einer Korrektur der im Vergleich zu Renten extremen Unterbewertung kann nur von einer - wie auch immer gearteten - schnellen Lösung der Irakkrise kommen. Die Märkte haben dieses Szenario in der vergangenen Woche bereits einmal durchgespielt. "Es ist aufgefallen, dass Europa die USA outperformt hat", sagt ADIG-Fondsmanager Matthias Grimm. "Weiterhin war zu erkennen, dass defensive Branchen wie Versorger oder Energie eher untergewichtet bleiben sollten. Favorisiert werden sollten dagegen Tech-Aktien, zyklische Konsumtitel, Versicherungs- und Telekomwerte", so der Anlageexperte weiter. Am kommenden Freitag findet - wie alle drei Monate - der sogenannte Hexensabatt statt. An diesem Tag laufen an den Terminbörsen diverse wichtige Termingeschäfte auf Indizes und Aktien aus, und dominieren das Marktgeschehen.
In den USA findet heute die turnusmäßige Sitzung der Notenbank FED statt. Marktbeobachter rechnen nicht mit einem Zinsschritt, sondern mit einer Senkung des Bias. Der Bias gibt an, welche Gewichtung die Notenbank den Risiken von Inflation und schwächerem Wachstum beimisst. Zusätzlich stehen eine Menge von Frühindikatoren zur Stimmung im verarbeitenden Gewerbe an, die eine weitgehende Stagnation signalisieren sollten.
In Europa geht der Reigen der Bilanzpressekonferenzen weiter. Im Mittelpunkt steht das Zahlenwerk des Versicherungskonzerns Allianz, das am Donnerstag bekannt gegeben wird. "Bereits nach den Neun-Monatszahlen per Ende September hat sich ein Verlust aufs Jahr gesehen angedeutet", sagt Grimm, "und auch das letzte Quartal dürfte aufgrund der Aktienmarktsituation zu weiterem Abschreibungsbedarf geführt haben." Die Zahlen der Lufthansa für das vierte Quartal (Donnerstag) würden ebenfalls genau analysiert, um daraus Rückschlüsse auf das laufende Geschäftsjahr zu ziehen. Die Industrieproduktion im Euroraum erholte sich mit einem Plus von 1,1 Prozent und lag damit leicht über dem Konsens von einem Prozent. ADIG-Experte Grimm: "In der Tendenz stagniert die Fertigung in der Industrie jedoch, und eine nachhaltige Belebung ist kurzfristig nicht zu erwarten."
In der um einen Feiertag verkürzten Handelswoche in Japan wird sich zeigen, ob sich die geplanten Maßnahmen von Regierung und Notenbank gegen den Markt stemmen können. Dies ist vor dem Hintergrund des nahenden Ende des Fiskaljahres in Japan besonders wichtig, da Unternehmen und Finanzinstitute ihre Beteiligungen und Aktienbestände dann zu aktuellen Kursen bilanzieren müssen.
Quelle: ADIG
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