Kommentar
17:06 Uhr, 26.05.2003

ADIG - Marktausblick

In dieser Woche ist nicht mit großen Kurssprüngen zu rechnen, vielmehr gehen wir von einer schwachen Seitwärtsbewegung aus. Das Umfeld ist zur Zeit schwierig und der Weg nach oben steinig. Um auch bei der nächsten Quartalsberichtssaison positive Überraschungen zu erleben, müssen die Umsätze der Unternehmen steigen. Grund: Bei den jüngsten Quartalsberichten ergaben sich die teilweise guten Unternehmensgewinne vielfach aus einer geringeren Kostenbasis durch Umstrukturierungen, weniger aber durch höhere Umsätze. Die wirtschaftlichen Rahmendaten sehen aktuell jedoch nicht so rosig aus: Die Volkswirtschaften Deutschland, Italien und Niederlande, die immerhin 54 Prozent des BIPs in der Eurozone ausmachen, sind im ersten Quartal geschrumpft. Daher stehen jetzt wieder vermehrt die Konjunkturdaten als Impulsgeber im Vordergrund. Einen guten Anfang hat heute bereits der besser als erwartet ausgefallene IFO-Geschäftsklimaindex gemacht.
Heute und am Donnerstag gibt es in einigen Ländern nationale Feiertage - daher wird auch in dieser Woche der Umsatz eher gering ausfallen. Ein weiter steigender Euro und weitere Indikatoren, die auf eine Deflation hinweisen, könnten die EZB zu Handlungen bewegen und für Zinssenkungsphantasie im Markt sorgen.

In den USA ist der Veröffentlichungskalender für volkswirtschaftliche Daten in dieser Woche wieder prall gefüllt. Im Vordergrund stehen - neben dem Verbrauchervertrauen - die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter sowie der Einkaufsmanagerindex Chicago. Das Verbrauchervertrauen dürfte sich nach dem starken Anstieg im Vormonat eher seitlich bewegen. Die Auftragseingänge sollten nach den guten Märzzahlen im April etwas schwächer tendieren. "Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex sollte etwas besser als der Vormonat ausfallen und eine leichte Erholungstendenz signalisieren", so US-Experte Breil.

In Europa berichten größtenteils nur Unternehmen der zweiten und dritten Reihe über ihr abgelaufenes Quartal. Von den großen Unternehmen wird nur der britische Mobilfunkunternehmer Vodafone am Dienstag über sein am 31. März zu Ende gegangenes Geschäftsjahr berichten. Man wird besonders auf die Höhe der Abschreibungen achten. Diese zeigt, welcher Wert den teuer eingekauften UMTS-Lizenzen noch beigemessen wird. Von konjunktureller Seite gibt es Zahlen zum Unternehmensvertrauen in Frankreich sowie zu den Verbraucherpreisen in der Eurozone.

Nach dem schweren Erdbeben im Norden Japans heute morgen, gestaltet sich eine Prognose für den Wochenverlauf schwierig. Denn bislang gibt es noch keine genauen Informationen zu den Auswirkungen des Bebens. In einer ersten Reaktion verlor der japanische Yen gegenüber dem US-Dollar und dem Euro.

Quelle: Adig

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