Kommentar
18:33 Uhr, 05.05.2003

ADIG - Marktausblick

Sell in May and go away? Ob sich auch in diesem Jahr wieder die alte Börsenweisheit, dass die Kurse im Mai regelmäßig einbrechen, bewahrheitet? Zur Zeit sieht es noch nicht danach aus. Die positive Grundtendenz sollte beibehalten werden, wenn auch mit abgeschwächter Dynamik. Die Märkte haben sich von den Tiefständen vor dem Irakkonflikt kräftig erholt und verzeichnen seitdem teilweise zweistellige Zuwachsraten. In Europa wurden die erlittenen Kursverluste größtenteils wieder wettgemacht - die Märkte in den USA befinden sich dagegen bereits wieder im Plus. Ein Risiko könnte allerdings vom Kurs des Euros ausgehen. Aktuell notiert der Euro bei 1,12 US-Dollar, was nach alter DM-Rechnung einem Dollarkurs von etwa 1,75 entspricht. Der Dollar wird von den schlechten Konjunkturzahlen in den USA und dem hohen Haushaltsdefizit belastet. Langsam wächst jedoch die Sorge, dass ein anhaltend hoher Eurokurs und sich damit verteuernde Exporte die Wirtschaft in der Eurozone negativ beeinflussen könnte.

In den USA stehen in dieser Woche nur ganz wenig Konjunkturdaten an. Im Mittelpunkt steht daher die Entscheidung der Notenbank am Dienstag. Nach der Rede Greenspans in der letzten Woche vor dem Repräsentantenhaus wird nicht mit einer Zinssenkung gerechnet. Die FED dürfte eher eine abwartende Haltung einnehmen und beobachten, ob sich die Situation nach der Beendigung des Irakkonflikts geändert hat.
Die Quartalsberichtssaison neigt sich langsam ihrem Ende zu. Diese Woche dürfte ganz im Zeichen der Zahlen von Cisco Systems stehen, die für Dienstag nach Börsenschluss erwartet werden. Außerdem berichten noch ICN Pharma, Gillette, Universal, Rofin-Sinar sowie Berkshire Hathaway über das abgelaufene Quartal.

In Europa werden auch in dieser Woche zahlreiche Unternehmenszahlen bekannt gegeben. "Am Dienstag werden keine negativen Überraschungen von den Zahlen des Henkel-Konzerns erwartet", so Christoph Berger. Ebenfalls am Dienstag berichten Aegon und die Credit Suisse. Am Mittwoch stehen mit Commerzbank, Bayer, Deutsche Post und Fresenius Medical Care gleich vier DAX-Unternehmen auf der Veröffentlichungsliste. Am Donnerstag folgen BMW und die Deutsche Börse. Am Freitag rundet ENI das Bild ab. Nach jüngsten Äußerungen von Ratsmitgliedern wird von der EZB, trotz negativer Konjunkturzahlen, nicht mit einer Zinssenkung gerechnet. Ganz im Gegensatz zur Bank of England: Aufgrund der nachlassenden Binnennachfrage sowie des abebbenden Immobilienbooms geht man von einer Zinssenkung auf der Insel aus.

Für die japanischen Aktienmärkte gibt es noch keine Entwarnung - eine Trendwende ist ebenfalls noch nicht in Sicht. Die Konjunkturdaten sollten dies Bild ebenfalls bestätigen.

Quelle: ADIG

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