Kommentar
17:26 Uhr, 27.10.2003

ADIG - Die US-Zahlen sind besser

Eine Woche der Konsolidierung an den Weltaktienmärkten liegt hinter uns, was sich per Saldo in einem Kursrückgang um 1,9% widerspiegelt. Während der S&P 500 nur um 1% nachgab, verlor der DAX 1,8%, die NASDAQ 2,4%, der europäische Aktienmarkt 2,5% und der Topix gar 6,4%.

In den USA stand erneut die Unternehmensberichterstattung im Fokus der Anleger. Obwohl von über 300 Unternehmen des S&P bisher rund zwei Drittel positiv überraschten, zog der Aktienmarkt daraus keine Impulse. Grund: "Die Erwartungen und Hoffnungen lagen bereits auf einem sehr hohen, wenn nicht zu hohen Niveau", so ADIG-Fondsmanager und US-Experte Klaus Breil. Positiv überraschten unter anderem Citigroup, Merril Lynch, Lexmark, 3 M, Texas Instruments, Mc Donalds, JP Morgan und Dow Chemical. Erwartungsgemäß berichteten Amazon.com, Eli Lilly, Pfizer und Amgen, wobei letzteres Unternehmen einen schlechten Ausblick gab. Unter den Erwartungen lagen die Zahlen von Merck, DuPont und Eastman Kodak. Erstaunlich, dass Unternehmen wie Nortel Networks, Cisco, Lucent und JDS Uniphase einerseits zwar eine Verbesserung des Nettoergebnisses, andererseits aber nur verhaltene Umsätze mitteilten. Folge: Die Aktien gaben deutlich nach. Microsoft übertraf die Erwartungen der Analysten, kündigte jedoch gleichzeitig eine Abschwächung der Auftragseingänge an. Der Kurs der Aktie sackte daraufhin ebenfalls ab. "Positiv zu werten ist das relativ große IPO des Babyausstatters Carter´s", meint Breil. "Am Tag der Erstnotierung wurden bereits beeindruckende Kursgewinne verzeichnet." Seitens der makroökonomischen Daten gab es nicht viel zu berichten: Die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe lagen mit 386.000 zum wiederholten Male unter der 400.000er-Schwelle. Der Frühindikator für September lag mit minus 0,2% gegenüber dem Vormonat etwas niedriger als zuvor angenommen.

In Europa, wo der Aktienmarkt um 2,5% nachgab, lief die Berichtssaison bisher nicht ganz so positiv wie in den USA: GlaxoSmithKline, Astra Zeneca, Volvo und Dassault konnten die Erwartungen übertreffen. Die Ergebnisse von Novartis, Banco Popular, Nestle und ST Microelectronics lagen im Rahmen der Erwartungen. Unter den Prognosen berichteten Daimler Chrysler, Royal Dutch/Shell und Norsk Hydro. Eine Reihe von volkswirtschaftlichen Daten stand zur Veröffentlichung auf dem Programm: In Großbritannien ziehen die Hauspreise weiter an. Das verarbeitende Gewerbe schwächelt weiterhin - das zeigen die negativ ausgefallenen CBI Auftragseingänge. Das BIP-Wachstum für das dritte Quartal betrug robuste 0,6%, gestützt von einem starken Dienstleistungssektor. Diese BIP-Zahl kombiniert mit dem denkbar knappen letzten Abstimmungsergebnis der Notenbank gegen eine Zinserhöhung (5 dagegen, 4 dafür), legt den Schluss nahe, dass in Großbritannien noch dieses Jahr eine Zinserhöhung anstehen wird. Für Deutschland schätzen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten das BIP-Wachstum fürs nächste Jahr auf 1,7%. Die Auftragseingänge im Baugewerbe fielen im August schwach aus. In Frankreich stiegen die Konsumausgaben für September überraschend deutlich. Das italienische Verbrauchervertrauen verbesserte sich leicht und der vielbeachtete belgische Frühindikator legte deutlich zu.

In Japan berichtete Sony im Rahmen der Erwartungen, senkte aber die Jahresprognose für den operativen Gewinn um über 20%, so dass die Aktie stark unter Druck geriet. Die Makro-Daten lagen im Rahmen der Erwartungen. Der Index für die tertiäre Industrie konnte im August um 1% gegenüber Juli zulegen. Der Indikator für die Gesamtindustrie-Aktivität legte um 0,5% zu. Das Verbrauchervertrauen im dritten Quartal zeigte eine Verbesserung. Der Grund für den deutlichen Kursrückgang des Topix um 6,4% dürfte in Gewinnmitnahmen gelegen haben, nicht zuletzt weil sich der japanische Markt seit Ende September überaus stark präsentiert hat.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,6 Mrd. Euro in 270 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden seit kurzem unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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