Analyse
13:40 Uhr, 03.08.2017

ADIDAS, PROSIEBENSAT.1 und LUFTHANSA - Profiteure des starken Euro!

Der Euro rennt allen davon und könnte sich in den nächsten Monaten als Wachstumsbremse deutscher Exporteure herausstellen. Aber nicht alle Unternehmen leiden unter einem starken Euro!

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1841 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • adidas AG
    ISIN: DE000A1EWWW0Kopiert
    Kursstand: 190,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,1841 $ (FOREX)
  • adidas AG - WKN: A1EWWW - ISIN: DE000A1EWWW0 - Kurs: 190,800 € (XETRA)
  • ProSiebenSat.1 Media SE - WKN: PSM777 - ISIN: DE000PSM7770 - Kurs: 33,525 € (XETRA)

Der starke Euro gegenüber dem US-Dollar muss derzeit für so manches herhalten, unter anderem auch für die Schwäche im Deutschen Aktienindex. Die Argumentationskette ist klar: deutsche Produkte werden für Ausländer (Amerikaner) teurer, was letztlich die Gewinne exportabhängiger Unternehmen schmälert. Dies wiederum bringt die Aktienkurse unter Druck, denn an der Börse wird schließlich nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft gehandelt.

Ohne Zweifel spielt diese Reaktionskette im Wirtschaftsleben eine Rolle und angesichts der aktuellen Rally im Euro (siehe Abbildung 1) sind solche Erklärungsversuche nur allzu menschlich.

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Wahrscheinlich aber macht man es sich zu einfach, ausschließlich dem starken Euro die Schuld am Kursverfall im Deutschen Aktienindex zu geben. Beide korrelieren tendenziell zwar negativ zueinander, jedoch schwanken die Zusammenhänge im Zeitablauf relativ stark. Zudem ist Korrelation nicht mit Kausalität gleichzusetzen.

Es gibt nicht nur Verlierer!

Eine der wohl wichtigsten Kontrapunkte ist jedoch, dass es auch gegenläufige Effekte gibt. Von einem starken Euro profitieren vor allem die Unternehmen, bei denen ein großer Teil der Kosten in Dollar anfallen, während auf der anderen Seite hohe Umsätze in Euro erzielt werden. Die Lufthansa-Aktie wäre ein Beispiel für ein solches Unternehmen. Ohne Kerosin hebt kein Flieger ab und dieses wird in der Regel in US-Dollar eingekauft. Zu den Profiteuren zählt Christian von Engelbrechten, Fondsmanager bei Fidelity, aber auch Unternehmen wie ProSiebenSat.1, Adidas oder Puma. ProSieben beispielsweise kauft seine Blockbuster in US-Dollar ein, erzielt jedoch den größten Umsatzanteil in Europa. Ähnlich ergeht es auch Adidas oder Puma, die vor allem im Ausland produzieren und in Euro abrechnen.

Adidas – Einfach nur stark, oder?

Die oben postulierte Theorie bezüglich Adidas wird durch die jüngsten Quartalszahlen bestätigt. Bereits vor einigen Tagen wurde das Ergebnis für das abgelaufene Quartal bekannt gegeben, was der Aktie zu einem starken Kurssprung verhalf. Heute gab es dann noch einmal die bestätigende Quartalsmeldung zum ursprünglich angesetzten Termin:

adidas hat im zweiten Quartal nach den nun vorliegenden endgültigen Zahlen einen Umsatz von €5,0 Mrd (+20 %), ein EBIT von €505 Mio (+18 %) und einen Nettogewinn von €347 Mio (+15,5 %) erwirtschaftet.

Der laufende Aufwärtstrend in Adidas wurde mit dem neuen Hoch bestätigt. Mittelfristig gibt es viel Spielraum, ohne den Aufwärtstrend zu gefährden und in den nächsten Wochen Kurse bei 200 EUR und darüber anzulaufen. Kurzfristig könnte ein Tagesschlusskurs unterhalb von 188,65 EUR jedoch dazu führen, zu versuchen, das Aufwärtsgap, ausgelöst durch die Quartalszahlen, zu schließen. Solange die Kurse aber nicht nachhaltig unter 176,05 EUR zurückfallen, bleibt vor allem der mittelfristige Ausblick positiv. Fundamental muss natürlich das Wachstum weiter anhalten.

adidas AG
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ProSiebenSat.1 – Turnaroundversuch!

In ProSiebenSat.1 konnte sich die Argumentation eines besser laufenden Geschäfts infolge des stärkeren Euro zumindest kurstechnisch noch nicht durchsetzen. Auf die heute veröffentlichen Quartalszahlen reagiert die Aktie innerhalb des kurzfristigen Abwärtstrends erneut mit Verkäufen. Kurzfristig sind die Bullen jedoch um eine Stabilisierung bemüht. Um diese in ein Kaufsignal münden zu lassen, darf die Aktie nicht mehr auf ein neues Tief unter 32,67 EUR zurückfallen und sollte im Gegenzug über das letzte Zwischenhoch bei 34,55 EUR nach oben ausbrechen. In diesem Fall wäre der kurzfristige Trend aufwärts gerichtet und Gewinne auf 36,75 EUR und später auch 38,75 EUR bzw. sogar 41,61 EUR könnten folgen.

ProSiebenSat.1 übertrifft im zweiten Quartal mit einem bereinigten EBITDA von €270 Mio (+6 %) die Analystenschätzungen von €264 Mio. Umsatz mit €962 Mio (+9 %) über den Erwartungen von €952 Mio. Der bereinigte Nettogewinn erhöhte sich um 9 % auf €144 Mio. Prognosen für 2017 bestätigt.

ProSiebenSat.1 Media SE
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Lufthansa – Schwierigkeiten im Aufwärtstrend!

Die Lufthansa-Aktie stand erst gestern charttechnisch auf dem Prüfstand. Das Unternehmen legte ebenfalls Quartalszahlen vor. Auf dieser Analyse soll an dieser Stelle verwiesen werden, das sich der Aussage noch nichts geändert hat:

Lufthansa – Heiße Phase für Investoren läuft!

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Rene Berteit
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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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