Adidas-Aktien deutlich im Plus nach erneuter Anhebung der Jahresziele
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Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) - Adidas-Aktien sind am Mittwochmorgen die Gewinner im DAX, nachdem die Nummer 2 der Sportartikelhersteller weltweit am Vorabend zum zweitenmal die Ziele für das Gesamtjahr angehoben hat. Die Ergebnisse für das zweite Quartal, die vorab veröffentlicht wurden, fielen besser aus als erwartet. Und Adidas entwickelt sich derzeit besser als die Nummer 1, Nike.
Zu Handelsbeginn klettert die Adidas-Aktie schnell um knapp 5 Prozent, der DAX notiert 0,3 Prozent im Minus. Die erneute Anhebung der Jahresziele überzeugt die Analysten von Bryan Garnier, dass "Adidas' Erholung solide ist", schreiben sie in einer Research Note. Der Innovationszyklus gewinne an Dynamik, und neue Produkte erreichen den Markt nun schneller. Adidas sei gut auf Kurs, die angepeilte zweistellige EBIT-Marge bis 2026 oder spätestens 2027 zu erreichen, so die Analysten, die das Rating auf Buy erhöht und das Kursziel angehoben haben. Die Baader-Helvea-Analysten finden die vorläufigen Quartalszahlen "stark", sie überträfen sowohl die eigenen als auch die Markterwartungen deutlich. Der operative Gewinn habe sich im Vorjahresvergleich fast verdoppelt. Die höheren Ziele für das Gesamtjahr seien allerdings bereits überwiegend in den Konsensschätzungen enthalten, die Analysten werden ihre eigenen Schätzungen wohl anheben (um bis zu 10 Prozent beim EBIT und bis zu 2 Prozent beim Umsatz).
Nach dem zum zweitenmal erhöhten Ausblick für 2024 rechnet Adidas nun mit einem operativen Gewinn EBIT (Betriebsergebnis) von rund 1 Milliarde Euro anstatt 700 Millionen. Das Umsatzplus soll nun währungsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich liegen anstatt im mittleren bis hohen. Zu Jahresbeginn hatte Adidas ein EBIT von 500 Millionen Euro sowie ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Viele Analysten hatten bereits zu Jahresbeginn die Ziele als konservativ bezeichnet und die Erwartung geäußert, dass der Konzern diese im Jahresverlauf sukzessive emporschrauben würde.
Im zweiten Quartal April bis Juni steigerte Adidas den Umsatz währungsbereinigt um 11 Prozent auf 5,822 Milliarden Euro. Ohne die Yeezy-Verkäufe in beiden Jahren betrug der Umsatzzuwachs währungsbereinigt 16 Prozent.
Der operative Gewinn (Betriebsergebnis) verdoppelte sich fast auf 346 Millionen von 176 Millionen Euro. Darin ist ein Gewinnbeitrag von rund 50 Millionen Euro aus dem Verkauf von Teilen des verbleibenden Bestands von Yeezy-Designer-Sneakers enthalten.
Die Bruttomarge sank im abgelaufenen Quartal leicht auf 50,8 (Vorjahr 50,9) Prozent. Die Bruttomarge des zugrunde liegenden Geschäfts verbesserte sich dank eines besseren Durchverkaufs, weniger Rabatten, niedrigeren Beschaffungskosten und eines vorteilhafteren Kategoriemix deutlich. Dagegen habe die Reduktion des Yeezy-Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr die Margenentwicklung belastet.
Im ersten Quartal hatte der Verkauf von Yeezy-Produkten für 150 Millionen Euro Umsatz und ebenfalls einen EBIT-Beitrag von 50 Millionen Euro gesorgt.
Insgesamt entwickelt sich Adidas damit derzeit deutlich besser als der US-Wettbewerber Nike, weltweit die Nummer 1 im Sportartikelmarkt. Nike hatte Ende Juni den Kapitalmarkt enttäuscht mit der Geschäftsentwicklung im vergleichbaren vierten Geschäftsquartal und dem Ausblick. Für das laufende Geschäftsjahr per Ende Mai 2025 hat Nike den Kapitalmarkt auf einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich eingestimmt. Außerdem hatte Nike im vierten Geschäftsquartal per Ende Mai 2024 mit währungsbereinigt stagnierendem Umsatz ebenfalls die Erwartungen enttäuscht. Im Gesamtjahr stieg Nikes Umsatz währungsbereinigt um anämische 1 Prozent, das niedrigste Umsatzplus in den vergangenen 14 Jahren.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/sha
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