Kommentar
17:18 Uhr, 30.10.2002

Activest Marktausblick USA

Aufgrund der schwachen Konjunktur und der anhaltenden Aktienmarktschwäche in den USA sind die langfristigen Zinsen gegen Ende des dritten Quartals 2002 auf einen neuen Tiefstand gefallen. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen rentieren derzeit bei ca. 3,7 Prozent. Zum Jahresbeginn lag die Rendite noch bei rund 5,0 Prozent. Auf der konjunkturellen Seite hat sich die Activest Erwartung einer nur moderaten Wirtschaftserholung mit sehr flachem Anstiegswinkel bestätigt. Das Risiko des Abgleitens in eine erneute Rezession ist aber durch den letzten starken Einbruch am Aktienmarkt erheblich verstärkt worden. Die Investitionen werden einen erneuten Dämpfer bekommen und die Produktivitätszuwächse dürften entsprechend gering bleiben. Zusätzlich wird die bei schwächerer Industriekonjunktur ausbleibende Arbeitsmarkterholung den Konsum schwächen. Allerdings erwarten die Activest Experten weiterhin keine grundlegende Verhaltensänderung der bisher robusten Konsumenten, die stark vom positiven Vermögenseffekt des Immobilienmarktes profitiert haben.

Der Rentenmarkt hat nach Meinung von Activest auf dem gegenwärtigem Niveau ein zu pessimistisches Konjunkturbild bzw. das Abgleiten der Wirtschaft in eine erneute Rezession (Double-Dip-Szenario) eingepreist. Activest sieht dagegen keine neue Rezession und erwartet weiterhin eine schwache, aber positive konjunkturelle Dynamik. In diesem Umfeld und bei einer Verbesserung des Aktienmarkt-Sentiments ist in den nächsten Monaten mit einem leichten Anstieg der Renditen zu rechnen. Die Activest Prognose für den Zins zehnjähriger US-Staatsanleihen beträgt auf Sicht von drei und sechs Monaten 4,25 Prozent.

Kriegsängste belasten Aktienmärkte Kriegsängste belasten Aktienmärkte

Der amerikanische Aktienmarkt musste im September deutliche Kursverluste hinnehmen. Der marktbreite S&P 500 Index ging von 878 Punkten Anfang September auf 823 Punkte gegen Ende September zurück. Der technologielastige Nasdaq Composite Index verlor im selben Zeitraum von 1.264 Punkten auf 1.193 Punkte. Gründe hierfür waren hauptsächlich die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung der US-Wirtschaft, erhöhte Kriegsängste in Bezug auf den Irakkonflikt sowie schwächere Unternehmensdaten.

Angesichts der gegenwärtig schlechten Marktverfassung, die sowohl von schwachen makroökonomischen Daten und negativen Unternehmensergebnissen als auch von der Angst vor einem möglichen Angriff auf den Irak bestimmt ist, ist kurzfristig nicht mit einer Kursbelebung zu rechnen. Nachdem die europäischen Aktienmärkte ihre Tiefstände vom Juli diesen Jahres bereits wieder erreicht haben, dürfte auch der S&P 500 Index erneut auf 800 Punkte zurückfallen.

Eine Verbesserung der Situation ist nach Meinung von Activest erst nach einer Klärung der Irakfrage sowie positiveren Konjunkturdaten wahrscheinlich. Insofern dürfte der ohnehin saisonal schwache Börsenmonat Oktober kaum Impulse bringen.

Favorisierte Branchen bleiben derzeit Konsum- und Energiewerte. Untergewichtet sind zyklische Branchen wie Industrie, Grundstoffe sowie Technologie.

Quelle: Activest

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