Activest - Marktausblick USA
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Das Börsengeschehen in den USA wird nach wie vor von der Irak-Krise dominiert. Die Leitindizes Dow 30 und S&P 500 konnten sich zwar stabilisieren, liegen aber gut zehn Prozent unter ihren Jahresspitzen von Mitte Januar. Die Kurse an der Wall Street wurden zumindest phasenweise von der Vielzahl an veröffentlichten Konjunkturdaten beeinflusst. Deren Gegenläufigkeit verhinderte jedoch stärkere Trendbewegungen. So wirkte der anhaltende Rückgang des Verbrauchervertrauens bis auf Niveaus von 1993 kurzfristig als Schock. Demgegenüber sorgten die deutlich festeren Daten bei den Verbrauchsgütern und das für das vierte Quartal 2002 auf annualisiert 1,4 Prozent nach oben revidierte BIP wieder für Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung.
Quartalsberichtssaison wenig spektakulär
Trotz teilweise heftiger Kursausschläge bei einzelnen Aktien verlief die Berichtssaison zum Schlussquartal 2002 insgesamt wenig spektakulär. Die Erwartungen des Marktes erfüllten sich weitgehend. Wenig Impulse, fallweise sogar Enttäuschungen gingen dagegen von den Ausblicken der Unternehmen aus. Hintergrund ist die branchenübergreifende Unsicherheit, wie sich der Irak- Konflikt auf die Nachfrage von Unternehmen und Privaten auswirkt.
Erfreulicherweise hat der Revisionsindex für die 2003er-Erträge auf Basis des S&P500 marginal nach oben gedreht und zeigt damit eine Stabilisierung der aktuellen Gewinnerwartungen des Marktes an. Demnach kalkuliert die Börse derzeit einen Anstieg der US-Gewinne von ca. 11,5 Prozent zum Vorjahr ein und unterstellt damit eine Fortsetzung des in 2001 eingeleiteten, allerdings nur verhaltenen Ergebniswachstums. Das Szenario steht und fällt allerdings mit der Gewinnentwicklung bei Finanz- und Pharmaunternehmen sowie Hardware- Herstellern. Denn bereits ein partieller Korrekturbedarf dieser Branchen würde das Gesamtmarktniveau deutlich beeinflussen.
Insgesamt bleibt die Ertragsfantasie der US-Börse auf Basis aktueller Gewinnszenarien nach oben begrenzt. Im Vergleich zu den europäischen Börsen rechnen wir daher nur mit einer moderaten Erholung. Sobald die lang ersehnte Belebung der Wirtschaft einsetzt und das geld- und fiskalpolitische Umfeld stimmt, sollten aber auch an der Wall Street die Ampeln auf Grün schalten.
Bei Bonds Rückgänge einkalkulieren
Die Kurse von US-Bonds haben in der zweiten Februar-Hälfte nochmals Fahrt aufgenommen. 10-jährige Treasuries markieren auf einem neuen Jahrestief.
Allerdings haben die Zwischenerholungen an den Aktienmärkten zuletzt auch gezeigt, dass sich die Korrekturanfälligkeit von Bonds nach der langen Rallye erhöht hat. Insofern werden US-Renten derzeit noch vom Marktumfeld unterstützt. Temporäre Kursrückschläge müssen nach den teilweise eingetretenen Überhitzungserscheinungen aber zunehmend einkalkuliert werden.
Quelle: Activest
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