Activest - Marktausblick Japan
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Wie auch in den vergangenen Jahren konnte die japanische Börse im Vorfeld des näherrückenden Bilanzstichtags am 31. März zunächst noch relative Stärke entwickeln. Während die internationalen Börsenplätze in den Anfangsmonaten zumeist ihre abwärtsgerichteten Trends verlängerten, bildete Japan zunächst eine stabile Seitwärtsbewegung aus. Überlagert von den Zuspitzungen im Irak- Konflikt, blieb der Tokioter Börse aber schließlich die Ausprägung eines neuen 20-Jahrestiefs nicht erspart. Zwischenzeitliche Erholungsansätze gingen bisher kaum über technische Gegenreaktionen hinaus. Unterstützend wirkte ein steigender Trend bei den Unternehmensgewinnen, der jedoch maßgeblich von den exportorientierten Global Players u.a. aus der Auto- und Elektronik-/Technologie- Industrie geprägt ist. Auch unter Ausklammerung des angeschlagenen Finanzsektors dürfte sich das Gewinn-Momentum des Marktes in den Fiskaljahren 2003 und 2004 zwar wieder abschwächen, zumindest haben sich aber die Bewertungen wieder auf attraktivere Levels zurückgebildet. Hingegen steht Japans Bankensektor unverändert im Blickpunkt der Börse, nachdem bisherige Konsolidierungsansätze noch keine entscheidenden Erfolge hervorbrachten. Im Gegenteil: Die angekündigten Projekte der Großbanken zur Stärkung der Kapitalbasis - auch mittels Kapitalerhöhungen - setzen deren Kurse weiter unter Druck. Von zentraler Bedeutung für den Finanzsektor war abermals der März-Ultimo als Stichtag für den Geschäftsjahresabschluss. Ein deutlicheres Abrutschen des Nikkei unter die bereits erheblich belastenden aktuellen Indexstände würde die Buchverluste insbesondere der Banken nochmals deutlich ansteigen lassen.
Börse hofft auf expansivere Geldpolitik des neuen BoJ-Chefs Fukui
Zu seinem Amtsantritt am 20. März verwies Toshihiko Fukui, der neu bestimmte Gouverneur der Bank of Japan, bereits auf die unverändert schwachen Fundamente der japanischen Wirtschaft. Ebenso sollen Maßnahmen für eine entschiedenere Deflationsbekämpfung geprüft werden. Entgegen ersten Einschätzungen zur künftigen, auf Kontinuität setzenden inhaltlichen Ausrichtung der BoJ könnten dies Anhaltspunkte für weitere geldpolitische Weichenstellungen sein. Die nächste BoJ-Sitzung findet vom 7. bis 8. April statt. Aktuell erhoffen sich die Märkte vor allem Sofortmaßnahmen der japanischen Notenbank zur Stützung des heimischen Aktien- und Rentenmarktes im Vorfeld des auslaufenden Geschäftsjahres. Bisherige Ankündigungen wurden vielfach noch als unzureichend bewertet, um vor allem dem heimischen Aktienmarkt kurz- und mittelfristig zu neuem Aufschwung zu verhelfen. Zumindest hat die BoJ aber deutlich gemacht, notfalls durch zusätzliche Liquidität die Stabilität der Märkte bei Zuspitzungen in Folge des Irak-Konfliktes aufrecht zu erhalten.
Japanischer Bondmarkt gut behauptet
Von kleinen Gegenbewegungen abgesehen, ist der Trend fallender Renditen seit Herbst letzten Jahres bislang noch intakt. Einmal mehr erwiesen sich japanische Anleihen als wenig korreliert mit den internationalen Bondmärkten. Während internationale Renten nach der Zwischenrallye an den Aktienmärkten weltweit massiv unter Abgabedruck gerieten, blieben japanische Anleihen davon nahezu unbeeindruckt. Vielmehr wurde freie Liquidität erneut in Anleihen umgeschichtet und brachte damit die Renditen kurz vor dem Ultimo-Termin erneut in die Nähe der Jahrestiefs. Unterhalb aktueller Renditen von 0,75 Prozent für 10-jährige Staatsanleihen dürfte sich die aber die Fantasie auf weitere Kursspielräume erschöpfen.
Quelle: Activest
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