Activest - Marktausblick Europa
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Nachdem sich die Hoffnungen auf ein rasches Kriegsende zusehends konkretisierten, hat sich die Erholungsdynamik an den europäischen Börsen beschleunigt. Nach der ersten Phase einer typischen "Erleichterungsrallye" setzten sich im Monatsrückblick vor allem die zuvor extrem gedrückten Finanzwerte mit schubartigen Kurssteigerungen an die Spitze der Aufholbewegung. Das Bild der outperformenden Sektoren an Europas Börsen wurde von Telekommunikation und Technologie, aber auch Auto und Chemie als typischen "High Beta-Branchen" ergänzt. Sie spiegeln damit - neben umfangreichen Short-Eindeckungen diverser Baissespekulationen - zugleich die Markteinschätzung einer zyklischen Aufwärtsbewegung an den Eurobörsen wider. Bemerkenswert dabei ist, dass sich zwar entgegen vieler Expertenmeinungen die Ölpreisentwicklung rasch entspannte. Hingegen zeigt der konjunkturelle Datenkranz seit Monaten allenfalls Stabilisierungsanzeichen, und selbst in den Erwartungskomponenten kaum Anhaltspunkte für eine sich abzeichnende Belebung. Allerdings dürfte die Stimmungslage in Europa durch das nochmals unerwartet rückläufige deutsche Ifo-Geschäftsklima negativ überzeichnet worden sein. Seit den Tiefkursen vom 12. März erzielten die Börsen Europas teilweise Kurszuwächse von bis zu 30 Prozent. In den kommenden Wochen werden sich die Märkte nun zunehmend darauf konzentrieren, in welchem Umfang die zwischenzeitlich deutlichen Kursvorläufe der Börsen tatsächlich von einer zyklischen Erholung der Unternehmensgewinne und dazu korrespondierenden Konjunkturausprägungen untermauert werden. Zumindest hat sich mit den deutlich rückläufigen Volatilitäten an den Märkten das Bild einer voranschreitenden Stabilisierung gefestigt.
Per saldo robuste Unternehmensgewinne In der eingeleiteten Berichtssaison der europäischen Unternehmen zeichnet sich derzeit erwartungsgemäß ein sehr heterogenes Bild ab. Es steht teilweise im Kontrast zu den für 2003 prognostizierten, oftmals hohen Gewinnzuwächsen. Angesichts der gedämpften Erholungsanzeichen der Weltwirtschaft und den vorsichtigen Ausblicken der Unternehmen dürfte weiterhin Skepsis vorherrschen. Andererseits erscheinen die Konjunkturerwartungen der Märkte unter dem Eindruck weiterer Abwärtsrevisionen derzeit niedrig, weshalb sich umgekehrt der Spielraum für positive Überraschungen ausweitet. Während sich die Rahmenbedingungen der Märkte normalisieren, rechnen wir in den nächsten Monaten mit einem schrittweise verbesserten Newsflow der Unternehmen. Sich tendenziell bestätigende Ertragserwartungen sollten dann das Szenario stützen, dass sich die Gewinne nach den Einbrüchen von 2001/2002 auf ein nachhaltigeres Niveau stabilisieren. Damit bleiben die überwiegend noch attraktiven Bewertungen der europäischen Märkte als fundamentale Impulsgeber der Börsenkurse erhalten. Nach den jüngsten Kursschüben dürfte die Aufwärtsdynamik an den Börsen abflachen und zu begrenzten Zwischenkonsolidierungen führen. Im weiteren Jahresverlauf sollte sich an den europäischen Märkten aber ein aufwärtsgerichtetes Trendmuster durchsetzen können.
Bonds nach Korrektur in Seitwärtsphase Nach Auflösung der krisenbedingten Risikofaktoren haben Bonds ihre Rallye erwartungsgemäß korrigiert. Gleichwohl spiegeln die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten unverändert einen gegenläufigen Daten-Mix wider, der vorerst nur auf wenig ausgeprägte Erholungsanzeichen der Weltwirtschaft schließen lässt. Somit werden Rentenpapiere vom fundamentalen Datenkranz unterstützt, wie auch die Fantasie hinsichtlich möglicher Lockerungen seitens der Notenbanken erhalten bleibt. In diesem Umfeld sollten sich Bonds in den nächsten Monaten in einer breiteren Seitwärtsbewegung stabilisieren können.
Quelle: Activest
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