Activest - Analyse zum Hedge-Fonds Markt
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Hedge-Fonds investieren in Derivate und wenig beachtete Teile des Kapitalmarkts mit dem Ziel, auch bei fallenden Aktienmärkten Gewinne zu erwirtschaften. Wegen ihres Rufs als hochspekulative Anlage war der Vertrieb in Deutschland weitgehend verboten. In anderen Ländern, so in der Schweiz, sind sie seit einiger Zeit zugelassen.
Traditionelle, dem Anleger bislang offen stehende Fonds, sind in ihren Möglichkeiten rechtlich eingeschränkt und konzentrieren sich darauf, besser als ein Referenzindex abzuschneiden. Da jedoch nach drei Jahren Kursverfall an den Aktienmärkten die Indizes hohe Verluste aufweisen, haben auch die Anleger heftige Verluste eingefahren, deren Fonds sich besser als die jeweilige Benchmark entwickelt haben. Das soll sich nun ändern. Denn Hans Eichel zeigt ungeahnten Reformwillen. Derzeit laufen die entsprechenden Vorarbeiten für ein neues Investmentgesetz, das im Februar 2004 in Kraft treten soll, um Hedge-Fonds auch hier zu Lande zu zulassen. So verlautete aus dem Bundesfinanzministerium: "Das Investmentgesetz 2003 wird grundsätzlich inländischen und ausländischen Hedge-Fonds den Vertrieb von Anteilen an institutionelle wie private Anleger gleichermaßen ermöglichen."
Hedge-Fonds investieren in Derivate und wenig beachtete Teile des Kapitalmarkts mit dem Ziel, auch bei fallenden Aktienmärkten Gewinne zu erwirtschaften. Wegen ihres Rufs als hochspekulative Anlage war der Vertrieb in Deutschland weitgehend verboten. In anderen Ländern, so in der Schweiz, sind sie seit einiger Zeit zugelassen.
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Und es kommt noch besser: Im Grundsatz werde es keine speziellen gesetzlichen Vorgaben für Anlageentscheidungen geben. So werden Fonds künftig auch Leerverkäufe tätigen und auf Kredit kaufen können. Beim Leerverkauf werden geliehene Aktien verkauft, um sie später billiger zurückzukaufen - bislang undenkbar in Deutschland. Zum Schutz des Anlegers sollen diese Hedge-Fonds aber nur in entsprechende Dachfonds investieren können. Das sind Hedge-Fonds, die ihrerseits in Einzelhedge-Fonds investieren, um so das Risiko zu streuen. Denn Hedge-Fonds sind keine gewöhnlichen Fonds. Der Erfolg hängt bei einem solchen Produkt stark von der Strategie, dem Talent und dem Spezialwissen des Fondsmanagers ab. Deshalb werden diese Fonds auch oft als 'Königsklasse' angesehen.
Strategien gibt es viele, und nicht alle sind gleichermaßen erfolgreich. So waren 2002 Hedge-Fonds, die sich auf Kapitalmarktfutures (so genannte Managed-Future-Fonds) konzentrierten, mit einem durchschnittlichen Plus von 18 Prozent die Erfolgreichsten. Dagegen fuhren die Fonds, die mit Leerverkäufen auf fallende Aktien spekulieren (Long/Short Equity), im Schnitt ein Minus von 1,6 Prozent ein. Vergleicht man das mit einem Minus von über 40 Prozent beim Deutschen Aktienindex (DAX), ist dies aber immer noch eine beachtliche Leistung.
Die Vielfalt der Strategien ist nahezu unbegrenzt. Bei der Long/Short oder Equity-Hedge-Strategie kaufen Fondsmanager Aktien, die ihrer Ansicht unterbewertet sind (Long-Position) und verkaufen Titel leer, die sie für überbewertet halten (Short-Position). Per Saldo treten sie meistens als Käufer auf. Bei der Global-Macro-Variante setzen die Fonds auf gesamtwirtschaftliche Ereignisse, die sich auf die Aktien-, Anleihen- und Rohstoffpreise sowie die Wechselkurse auswirken. Eine andere Strategie ist die Event-Driven-Strategy. Hier versuchen Manager vom Eintreten eines bestimmten Ereignisses, etwa einer Unternehmensübernahme, zu profitieren. So werden die Aktien des Übernahmekandidaten gekauft, die der übernehmenden Firma leer verkauft. Bei Arbitrage-Strategien (Wandelanleihe/Fixed-Income) kaufen Fonds eine als billig eingestufte Wandelanleihe und verkaufen die dazugehörige Aktie leer oder schlagen Profit aus den Renditedifferenzen zweier Anleihen.
Und es gibt noch mehr Wege zum erhofften Renditeziel zu gelangen. Wenn ein Fonds auf fallende Kurse spekuliert, nennt man das Shortseller. Per saldo sind sie 'short', ha-ben also mehr Aktien leer verkauft, als gekauft. Da bei Leerverkäufen ein möglicher Verlust unbegrenzt hoch ausfallen kann, ist das Risiko höher als etwa bei Short/Long-Fonds. Die erfolgreichsten Fonds 2002 spekulierten an den Terminmärkten (Managed-Futures). Das heißt, es werden Futures auf Rohstoffe ebenso eingesetzt wie auf Schweinebäuche oder Aktien. Aber es gibt auch Hedge-Fonds, die in Aktien und Anleihen von Unternehmen investieren, die in finanziellen Schwierigkeiten sind. Die Manager spekulieren darauf, dass sich die Kurse nach der Restrukturierung der Firma wieder erholen. Das nennt man Distressed Securities. Somit steht dem jeweiligen Fondsmanager eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, um erfolgreich agieren zu können. In der Regel wird sich ein Fondsmanager aber auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren.
Generell wächst der Hedge-Fonds-Markt rasch. So rechnen Experten für dieses Jahr mit einem weltweiten Wachstum bei Hedge-Fonds um 15 Prozent auf mehr als 700 Milliarden Dollar, wobei der deutsche Markt ein Volumen von rund fünf Milliarden Dollar hat.
Quelle: Activest
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