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10:22 Uhr, 16.12.2008

Ackermann erwartet Abschreibungswelle auf faule Wertpapiere

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Hamburg (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kommt auf die deutsche Finanzbranche eine Abschreibungswelle auf Wertpapiere in dreistelliger Milliardenhöhe zu. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Teilnehmer des Konjunkturgipfels im Kanzleramt, der am Sonntagabend stattgefunden hatte.

Josef Ackermann und andere Banker machten dem Bericht zufolge den Vorschlag, dass mit staatlicher Hilfe eine sogenannte Bad Bank gegründet wird, die die Wertpapiere aufkauft, die durch die Finanzkrise stark im Preis gesunken sind.

Dieser Vorschlag stöße in der Großen Koalition aber auf wenig Zuspruch. Hier sei am Montag argumentiert worden, durch die staatlichen Garantien für Bankkredite sei der Interbankenhandel, also der Geldhandel zwischen den Finanzinstituten, bereits abgesichert. Deshalb sei es unnötig und für den Steuerzahler extrem teuer, den Banken jetzt auch noch deren entwertete Papiere, sogenannte Toxic Assets, über eine Bad Bank abzunehmen.

Unterdessen warnten die führenden Bankmanager davor, dass die hohe staatliche Kreditaufnahme weltweit zu einer Kreditklemme selbst für solide Unternehmen führen könnte. Sogar Unternehmen mit dem besten Bonitätsrating "AAA" (Triple A) könnten deshalb in Schwierigkeiten kommen. Eine Arbeitsgruppe solle deshalb die Gründung einer Deutschland AG prüfen. In diesem Rahmen sollen deutsche Banken deutschen Unternehmen Kredit geben - möglicherweise sogar mit staatlichen Anreizen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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