Kommentar
09:12 Uhr, 05.12.2001

ABGENIX - US Biotechnologie Bluechip

Abgenix ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung von Medikamenten im Bereich monoklonaler Antikörper für Infektionskrankheiten, Krebs, Herzgefäßkrankheiten, Autoimmunstörungen und Entzündungen. Abgenix ist ein "emerging leader" in dem zunehmend an Bedeutung gewinnenden Sektor der monoklonalen Antikörper. Es verfügt über die Xeno-Maus-Technologie, um monoklonale Antikörper zu generieren, zu screenen und zu charakterisieren. Diese Technologie ist führend in der Antikörper-Technologie. Sie ist urheberrechtlich geschützt und bietet erhebliche Vorteile. Zu den Vorteilen gehören das Produzieren von Antikörpern mit vollkommen menschlichen Proteinsequenzen, das Generieren vielfältiger Antikörper-Antworten für jedes Krankheits-Target bei dem die Antikörpertherapie angewendet werden kann, das Generieren von Antikörpern mit hoher Affinität, die keiner weiteren Bearbeitung benötigen, eine effizientere Produktentwicklung und flexible Herstellungsprozesse. Der Vorteil gegenüber den Konkurrenten liegt darin, dass Abgenix vollkommen menschliche Antikörper produzieren kann und damit das Risiko reduziert, eine Immunantwort beim Patienten zu erzeugen. Konkurrenten von Abgenix produzieren humanisierte Antikörper, die zu einem Bruchteil noch Mäuse-Proteine enthalten. Klinische Studien ergaben für die Antikörper von Abgenix eine Halb-Lebenszeit von zirka drei Wochen. Dies entspricht dem Wert von natürlichen menschlichen Antikörpern.

Die Strategie von Abgenix beinhaltet zum einen, die Xeno-Maus-Technologie anderen Forschungsunternehmen aus der Pharma- und Biotechbranche zugänglich zu machen. Dazu werden Mäuse an die Unternehmen geliefert, um immunisiert zu werden, oder Mäuse, die bereits immunisiert sind. Im Januar ‘00 hatte Abgenix 10 solcher Partner, die 15 Produktkandidaten abdecken. Es ist anzunehmen, dass diese Zahl jährlich um 5-6 Unternehmen zunehmen wird. Als Gegenleistung erhält Abgenix Vorabzahlungen für das Bereitstellen der Technologie, Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren prozentual vom erzielten Umsatzerlös der Produkte. Das Geschäftsmodell von Abgenix umfasst außerdem, zu den entdeckten Antigen-Targets den Antikörper-Produktkandidaten zu entwickeln, die präklinische Testphase selbst durchzuführen sowie eventuell die ersten klinischen Tests, um dann das Produktpaket an Pharma- oder Biotech-Unternehmen zu verkaufen. Diese Abschlüsse sind lukrativer. Allerdings ist der Umfang dieser Tests auf 1-2 pro Jahr beschränkt. Die Strategie sieht vor, in den Endphasen der Entwicklung strategische Partner zu suchen, da dem Unternehmen bis jetzt die Infrastruktur fehlt, um umfassende Tests der Phase III durchzuführen.

Abgenix verfügt momentan über vier Antikörper-Produkte, die in der klinischen Versuchsphase sind. ABX-CBL ist ein monoklonaler Antikörper für die Behandlung der Krankheit GVHD (graft versus host disease). Sie ist eine oftmals fatale Nebenwirkung von Knochenmarktransplantationen. Der Antikörper befindet sich momentan in einer Phase II/III und fällt unter den Orphan Drug Status. Seit August ‘00 besteht eine Zusammenarbeit mit SangStat (NASDAQ:SANG) bezüglich einer gemeinsamen Entwicklung und Kommerzialisierung des Produktes. ABX-IL8 ist ein menschlicher Antikörper für die Behandlung der Schuppenflechte. Die Phase I und Phase I/II klinischer Versuche wurde erfolgreich beendet. Im April ‘00 wurde die Phase II der klinischen Versuche eingeleitet. Nachdem sich IL-8 in Tierversuchen gegen rheumatische Arthritis als wirksam erwiesen hat, wurde im Dezember ‘00 eine klinische Studie der Phase IIa begonnen. Der Antikörper ABX-EGF ist für die Behandlung verschiedener Krebsarten bestimmt. Im Jahr'99 wurde die Phase I der klinischen Tests begonnen, die noch nicht beendet ist. Entwicklungspartner ist Immunex (NASDAQ:IMNX). ABX-RB2 ist ein Antikörper zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten und in der Transplantationsmedizin.

Abgenix strebt mittels dieser Technologie an, ein diversifiziertes und umfassendes Portfolio aufzubauen, das durch Vergabe von Lizenzen an Pharmaunternehmen, gemeinsame Entwicklungsprogramme und interne Produktentwicklungsprogramme weiterentwickelt und kommerzialisiert werden soll. Das Unternehmen ist zahlreiche Partnerschaften mit führenden Pharma-, Biotech- und Gen-Unternehmen eingegangen.

Abgenix lizenziert seine Xeno-Maus Technik an Pharmakonzerne und Biotechunternehmen, die in der Entwicklung von Medikamenten tätig sind, die auf Antikörper basieren. Dadurch kann Abgenix an sämtlichen Phasen der Produktentwicklung des lizenznehmenden Unternehmens partizipieren, wie z.B. an Vorabzahlungen, Meilensteinzahlungen, Lizenzgebühren und Beteiligung an zukünftigen Produktumsätzen. Die Zusammenarbeit mit drei führenden Unternehmen aus der Genforschung, Human Genome Sciences (Nasdaq:HGSI), CuraGen (NASDAQ:CRGN) und Millenium (NASDAQ:MLNM), könnten potenzielle Quellen für viele neue Antigene erschließen. Die Partnerschaft mit Curagen beinhaltet die Entwicklung von bis zu 250 Antikörpern.

Abgenix ist ideal positioniert, um an den Fortschritten im Bereich Genomik zu partizipieren. Abgenix verfügt bereits über wichtige Kunden, die zu den führenden Unternehmen der Biotechnologie gehören, wie Amgen (NASDAQ:AMGN), BioPharma (NASDAQ:BCHEM), BASF Bioresearch, Cell Genesys (NASDAQ:CEGE), Centocor/Johnson-Johnson (NYSE:JNJ), Chiron (NASDAQ:CHIR), Genentech (NASDAQ:DNA), Gliatech (NASDAQ:GLIA), Human Genome Sciences (NASDAQ:HGSI), Immunex (NASDAQ:IMNX), Millenium (NASDAQ:MLNM), Pfizer (NYSE:PFE), Schering-Plough (NYSE:SGP) und GlaxoSmithkline (NYSE:GLX).

Abgenix erzielte im Fiskaljahr ‘00 einen Verlust in Höhe von $8,8 Millionen, oder $0,11 pro Aktie. Im Fiskaljahr ‘99 betrug der Verlust $20,5 Millionen, oder $0,35 pro Aktie. Die Umsätze aus Verträgen konnten im Vergleich zum letzten Jahr um 96% auf $13,5 Millionen zunehmen. Der Gesamtumsatz konnte im selben Zeitraum von $8 Millionen auf $24 Millionen zunehmen. Abgenix hatte zum 31.12.00 einen Bestand an Cash, Bargegenwerten und realisierbaren Investments in Höhe von $703 Millionen. Zusätzlich hält das Unternehmen Beteiligungen an anderen Unternehmen im Wert von $79 Millionen. Das akkumulierte Defizit betrug zum 30.09.00 $94,1 Millionen.

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