8 TERMINE, die in der Woche wichtig werden
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FRANKFURT (Dow Jones) - Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):
1. Munich Re und Hannover Rück blicken auf 2024
Den deutschen Rückversicherern geht es trotz eines zuletzt hohen Aufkommens an Naturkatastrophen gut. Die Munich Re und die Hannover Rück werden 2023 voraussichtlich sehr stark abschneiden. Nun blicken sie ins kommende Jahr: Beide Konzerne werden ihre Ausblicke für 2024 präsentieren, und bei beiden erwarten die Analysten ein kräftiges Plus. Bei der Hannover Rück wird es beim Investorentag darüber hinaus noch um den Strategieplan der nächsten Jahre sowie die Dividendenpolitik gehen, von der sich Analysten eine kontinuierliche Erhöhung erhoffen.
>>> Dienstag, 12. Dezember 2023; 08:00: Hannover Rück, Investorentag
>>> Freitag, 15. Dezember 2023; 08:00: Munich Re, Bekanntgabe Ausblick
2. US-Inflation im November bei 3,2 Prozent gesehen
Die US-Notenbank steht vor der heiklen Aufgabe, die Wirtschaft durch hohe Zinsen gerade so weit zu verlangsamen, dass die Inflation unter Kontrolle gebracht wird, ohne das Wachstum völlig abzuwürgen. Derzeit scheint es so, als ob sie diesen Balanceakt schaffen kann. Ökonomen rechnen für November bei den Verbraucherpreisen mit einer konstanten Inflation von 3,2 (Vormonat: 3,2) Prozent in der Gesamtrate und von 4,0 (4,0) Prozent in der Kernrate. Die Notenbanker wollen eine anhaltende Abkühlung der Kerninflation sehen, insbesondere bei den Dienstleistungen, die in der Regel enger mit den Arbeitskosten verbunden sind als die Warenpreise. Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Inflation im Jahr 2024 weiter verlangsamt, auch wenn viele sagen, dass sie erst im kommenden Jahr auf das Ziel der Fed von 2 Prozent sinken wird. Auch wenn sich die Inflation abgekühlt hat, sind die Preise insgesamt viel höher als vor dem Ausbruch der Pandemie im Februar 2020, was bei vielen Amerikanern zu einem düsteren Blick auf die Wirtschaft führt.
>>> Dienstag, 12. Dezember 2023; 14:30
3. US-Notenbank noch nicht bereit zur Kursänderung
Die US-Notenbanker sind zunehmend zuversichtlich, dass sie die Zinssätze nicht weiter erhöhen müssen, um die Inflation zu bekämpfen. Aber sie sind noch nicht zufrieden genug, um ein Ende der Zinserhöhungen zu verkünden - geschweige denn, um eine Diskussion über Zinssenkungen zu beginnen. Damit ist die Fed auf dem besten Weg, die Zinssätze bei ihrer Dezember-Sitzung beizubehalten und gleichzeitig die öffentliche Prognose aufrechtzuerhalten, dass die nächste Zinsänderung eher eine Erhöhung als eine Senkung sein wird. Die Fed hat ihren Leitzins zuletzt im Juli auf eine Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent angehoben. Würde die Fed den Leitzins bei ihrer dritten Sitzung in Folge unverändert lassen, so würde er mindestens bis Januar unverändert bleiben. Mehrere Monate mit gedämpften Inflationswerten haben die Anleger zu Spekulationen veranlasst, dass die Fed die Zinsen im Mai oder sogar früher senken wird. Aber die Notenbanker sind nicht bereit, solche Überlegungen anzustellen. Sie wollen mehr Beweise dafür sehen, dass die monatlichen Inflationswerte gedämpft bleiben oder dass sich die Wirtschaft und die Neueinstellungen stärker verlangsamen als sie es erwarten.
>>> Mittwoch, 13. Dezember 2023; 20:00
4. Spitzen der EU beraten Unterstützung für die Ukraine
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union werden sich ein letztes Mal in diesem Jahr in Brüssel treffen. Dabei stehen etwa die Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine, finanzielle Hilfen für das Land, die EU-Erweiterungspolitik und der langfristige EU-Haushaltsplan auf der Tagesordnung. Ein Zankapfel des zweitägigen Treffens könnte der geplante Startschuss für die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und die geplante EU-Finanzspritze in Höhe von 50 Milliarden Euro für das Land sein. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban will, dass dies von der Tagesordnung genommen wird. Mit einem Veto Ungarns würden beide Beschlüsse scheitern. Es wird sich zeigen, ob Orban es ernst meint oder ob er um die Freigabe von 13 Milliarden Euro an EU-Mitteln für sein Land pokert.
>>> Donnerstag, 14. Dezember 2023
5. Deutschland droht womöglich erneute Rezession
Für dieses Jahr ist die Rezession ausgemachte Sache - aber inzwischen mehren sich die Warnungen von Ökonomen, dass auch kommendes Jahr noch kein großer Wirtschaftsaufschwung zu erwarten ist. Manche von ihnen befürchten angesichts der weiter schwachen Entwicklung auch für 2024 sogar schon einen erneuten Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung. Jüngstes Alarmsignal ist ein immer noch anhaltender Abwärtstrend bei den Auftragseingängen. "Angesichts der negativen Auftragsentwicklung droht die Industrie auch im kommenden Jahr in eine Rezession zu schlittern", warnt bereits die Deutsche Industrie- und Handelskammer. Was dies für die Gesamtleistung bedeutet, dürfte mit dem neuen Monatsbericht zur wirtschaftlichen Lage deutlicher werden, den das Wirtschaftsministerium veröffentlicht.
>>> Donnerstag, 14. Dezember 2023
6. SNB lässt Zinsen unverändert - welche Guidance?
Der geldpolitische Rat der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte seine Zinsen bei der nächsten Sitzung unverändert lassen. Analysten erwarten, dass der Leitzins bei 1,75 Prozent bleiben wird, was angesichts einer Inflationsrate von zuletzt 1,4 Prozent ausreichend restriktiv sein dürfte. Fraglich ist gleichwohl, ob die SNB ihre Aussage aus dem geldpolitischen Statement entfernen wird, dass sie notfalls zu weiteren Zinserhöhungen bereit wäre. Grund ist, dass für 2024 mit einem Anstieg der Mieten um etwa 3 Prozent gerechnet wird. Allerdings steht der SNB nicht nur das Zinsinstrument zur Verfügung. Sie interveniert auch fortlaufend am Devisenmarkt, wo sie seit einiger Zeit massiv Fremdwährung verkauft. Das stärkt den Franken und schützt vor Inflationsimport. Seit der Sitzung am 21. September hat der Franken gegenüber dem Euro um 2 Prozent aufgewertet. Der geldpolitische Rat trifft sich nur vier Mal im Jahr zu einer Lagebeurteilung. Das jüngste Meeting fand im September statt, vor dem Krieg zwischen Israel und Hamas.
>>> Donnerstag, 14. Dezember 2023; 09:30
7. Bank of England hält Leitzins stabil
Die Bank of England (BoE) dürfte ihre Botschaft beibehalten, dass die Zinssätze wahrscheinlich für längere Zeit erhöht bleiben werden und dass Spekulationen über Zinssenkungen verfrüht erscheinen. Die Ökonomen von HSBC Global Research gehen davon aus, dass sowohl der Leitzins von 5,25 Prozent als auch das Abstimmungsverhältnis von sechs zu drei bei der anstehenden Sitzung unverändert bleiben. Die drei abweichenden Ratsmitglieder hatten sich für eine Zinserhöhung ausgesprochen. Für die Ratsmehrheit geht es nicht so sehr darum, die Zinsen zu erhöhen, sondern sie länger hoch zu halten, sagen die Ökonomen. Wie andere westliche Zentralbanken hat auch die BoE ihren bisherigen Zinserhöhungszyklus angesichts der sich abkühlenden Inflation unterbrochen und den Leitzins bei den letzten beiden Sitzungen bei 5,25 Prozent belassen. Die Inflation war im September stabil, da die Preise für Dienstleistungen anzogen, obwohl Ökonomen erwarten, dass die Rate in den folgenden Monaten wieder sinken wird. Tatsächlich dürfte sich aber das Lohnwachstum so langsam abschwächen, dass die BoE erst Ende nächsten Jahres Zinssenkungen ins Auge fassen kann.
>>> Donnerstag, 14. Dezember 2023; 13:00
8. Wie reagiert die EZB auf den deutlichen Inflationsrückgang?
Die Inflation im Euroraum ist im November von 2,9 auf 2,4 Prozent gefallen und die Kerninflation von 4,2 auf 3,6 Prozent - zum wiederholten Mal deutlicher als erwartet, wobei die Überraschung dieses Mal noch stärker war als zuvor. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sprach von einer angenehmen Überraschung und sagte, dass Zinserhöhungen nun eher unwahrscheinlich seien. An den Finanzmärkten, wo die Zukunft schon heute gehandelt wird, werden inzwischen für 2024 Zinssenkungen von 100 Basispunkten eingepreist. Man darf gespannt sein, wie der EZB-Rat und EZB-Präsidentin Christine Lagarde darauf reagieren. Das Niveau der Leitzinsen dürfte bestätigt werden, aber welche neue Guidance wird die Zentralbank ausgeben? Ein heißer Diskussionspunkt könnte auch die Frage werden, ob die EZB früher als bisher geplant (Ende 2024) mit dem Abbau ihrer PEPP-Anleihebestände beginnen soll. Zudem werden neue Wachstums- und Inflationsprognosen veröffentlicht.
>>> Donnerstag, 14.12.2023; 14:15 (14:45 Pressekonferenz Lagarde)
Mitarbeit: Andreas Plecko, Andrea Thomas, Andreas Kißler, Matthias Goldschmidt, Hans Bentzien
Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com
DJG/kla
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