Analyse
17:56 Uhr, 03.10.2013

2,50 % Kombi-Chance

Die Deutsche Bank lockt dabei aktuell mit einem Kombi-Produkt, bei dem die Hälfte der Investition bereits nach sechs Monaten wieder an den Anleger zurückfließt.

Erwähnte Instrumente

  • Kombi-Festzins-Zertifikat auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
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Anleger müssen im aktuellen Zinsumfeld für einen „Schnaps“ mehr an Rendite meist auch ein gewisses Aktienmarktrisiko eingehen. Die Deutsche Bank lockt dabei aktuell mit einem Kombi-Produkt, bei dem die Hälfte der Investition bereits nach sechs Monaten wieder an den Anleger zurückfließt. Der restliche Teil wird zum gleichen Festzinssatz von 2,50 Prozent p.a. weiterverzinst. Allerdings ist die Rückzahlung am Laufzeitende von der Entwicklung des Euro STOXX 50 abhängig.

Wer kennt sie nicht, die Hochglanz-Broschüren, die Bankkunden immer wieder einmal ins Haus flattern und natürlich ganz ohne Hintergedanken eine kurzzeitig besonders hohe Verzinsung versprechen, wenn ein Teil des Kapitals im Anschluss in meist langlaufenden Anlage-Produkten oder Investmentfonds verbleibt. Zwar kann der Investor auch aus diesen wieder aussteigen, doch meldet sich dabei häufig das eigene Gewissen, das einen daran erinnert, dass man dafür im Gegenzug ja schon vorab die hohen Zinsen kassiert hat. Also bleibt man vielfach weiter investiert und hat damit seine Schuldigkeit erfüllt. Am Zertifikatemarkt wurden derlei Köder meist in Form von sogenannten Fix&Win-Anleihen ausgelegt, bei denen eine hochverzinste 50-prozentige Fix-Komponente meist auf Jahresfrist wieder zurückgezahlt wurde und die restliche Hälfte in ein mehrjähriges Garantie-Produkt wanderte.

Der Köder sollte dem Anleger nicht der Bank schmecken

Ähnlich verfährt man bei dem neuen noch bis 8. Oktober zeichenbaren Kombi-Festzins-Zertifikat der Deutschen Bank auf den Euro STOXX 50. Auch hier werden 50 Prozent des Ausgabebetrages von 100 Euro in eine Teilrückzahlungs-Komponente investiert, die bereits nach sechs Monaten im April 2014 incl. eines festen Zinses von 2,50 Prozent p.a. wieder zurückgezahlt wird. Die restlichen 50 Euro fließen in die Kapitalmarkt-Komponente, die ebenfalls mit dem gleichen Fix-Kupon von 2,50 Prozent p.a. weiterverzinst wird. Die Zahlungs-Termine für diesen Teil der Anlage finden jährlich im Oktober statt. Insofern ändert sich für den Anleger auch in Folgeperioden der insgesamt 5-jährigen Laufzeit nichts Wesentliches. Interessant könnte die Situation aber am 5. April 2018 werden, dem finalen Bewertungstag. Hier kommt der Euro STOXX 50 zum ersten und gleichzeitig letzten Mal ins Spiel. Sollte der Index an diesem Tag auf Schlusskursbasis nicht mehr als 50 Prozent seit Emission an Wert verloren haben, wird der Teilrückzahlungsbetrag von 50 Euro wieder vollständig zurückerstattet. Hat sich der Basiswert aber mehr als halbiert, was auf dem aktuellen Niveau ungefähr einem Stand von unter 1.460 Index-Punkten entsprechen würde, wird dem Anleger der gesamte Verlust angerechnet. Der Tilgungsbetrag würde dann weniger als 25 Euro betragen.

Der BörseGo Tipp:

Das Kombi-Festzins-Zertifikat eignet sich für Anleger, die zugunsten eines etwas höheren Fix-Kupons bereit sind, für einen Teil des Investments ein gewisses Aktienmarktrisiko einzugehen. Für das Negativ-Szenario müsste der Index schon auf ein Niveau fallen, wie seit 1996 nicht mehr. Allerdings wäre der Verlust in diesem Fall erheblich. Investoren sollten bei dem Produkt auch die Gefahr steigender Zinsen beachten, die den Preis des Zertifikats während der Laufzeit belasten würden.

Kombi-Festzins-Zertifikat

Emittent/WKN:

Deutsche Bank / DB9Z1Z

Laufzeit:

10.04.2018

Preis: (in Zeichnung bis 08.10.2013)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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