Fundamentale Nachricht
12:39 Uhr, 05.12.2019

2020 könnte ein Jahr des Aufruhrs werden

Die Gefahr einer globalen Rezession ist nach Ansicht von William Davies, Chief Investment Officer für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei Columbia Threadneedle Investments, noch nicht gebannt.

2020 droht der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge ein Jahr voller Aufruhr zu werden, ausgelöst durch Bürgerunruhen und anhaltende Handelskriege bis hin zu politischen Umbrüchen und volatilen Märkten. „Die globale Wirtschaft dürfte dabei in allen Regionen ihr langsameres und weniger gleichmäßiges Wachstum fortsetzen“, schreibt William Davies, Chief Investment Officer für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei Columbia Threadneedle Investments, in einem aktuellen Kommentar. „Angesichts der anhaltend niedrigen Wachstums-, Zins- und Inflationsniveaus beabsichtigen wir, einen schmalen Grat zu gehen, der Aufwärtsrisiken – wie eine plötzliche Wachstumsbeschleunigung – und Abwärtsrisiken, darunter die Gefahr einer tieferen Rezession, ausbalanciert.“

Die Gefahr einer globalen Rezession ist nach Ansicht von Columbia Threadneedle noch nicht gebannt. Sie sei aber auch keine ausgemachte Sache. „Im Laufe des Jahres konnten wir mehr Vertrauen in eine subtilere Konjunkturverlangsamung gewinnen – sei dies nun in Form eines geringen, aber positiven oder eines leicht negativen Wachstums“, schreibt Davies. Harte wie weiche Daten zeichneten ein gemischtes Bild: Die globalen Einkaufsmanagerindizes seien gesunken, die Auftragseingänge in der US-Industrie gingen zurück, die Geschäftserwartungen in Deutschland seien mäßig und die Investitionen rückläufig. „Somit befinden wir uns jetzt an einem Scheideweg.“

Vor diesem Hintergrund hat sich die Fondsgesellschaft in ihren Anlageportfolios neutral positioniert. Im Aktienbereich seien die USA teurer als andere Märkte, dafür böten sie Potenzial für ein stärkeres Wachstum. Europa sei günstiger, aber mit einem angeschlagenen Bankensystem belastet, während die Bewertungen in Japan signalisierten, dass Teile des Marktes günstig sind. Die demografische Situation des Landes sei jedoch wenig hilfreich. Und auch wenn sich dies auf lange Sicht ändern dürfte, so doch nicht schnell genug, um 2020 zu nützen. „Grundsätzlich versprechen die Schwellenländer langfristig mehr Wachstum als andere Märkte“, schreibt Davies. Die aufstrebenden Mittelschichten in Asien (hier vor allem Indien) blieben dabei entscheidend. „Regional bevorzugen wir allerdings die USA wegen der schieren Anzahl von Unternehmen mit Wachstumspotenzial. Es ist daher kaum möglich, diesen Markt unterzugewichten.“

„Auf der Fixed-Income-Seite werden sich Anlagechancen aufgrund der anhaltenden Unsicherheit genauso schwer finden lassen wie im Aktienbereich, wobei Anleger auch hier vorrangig auf Qualität oder sichere Häfen achten sollten“, fährt der Experte fort. Columbia Threadneedle sei beispielsweise in Unternehmensanleihen nach wie vor übergewichtet, während die Ausrichtung auf Qualitätsunternehmen ebenfalls einen permanenten Anlageschwerpunkt darstelle.

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