Kommentar
11:31 Uhr, 17.09.2007

... wie die Fische und schwimmen mit dem Strom

Was bewegt die Märkte. Natürlich News. Ohne News geht heute nichts mehr. Wie soll man denn sein Handeln als professioneller Händler begründen. So verhält es sich in vielen grossen Handelshäusern.

Dies gilt zumindest für die Fundamentalisten, aber nicht für die Charttechniker. Diese handeln nach anderen Kriterien und haben noch den Vorteil, die fundamentalen Daten in ihre Handelstrategie einbauen zu können. Meist gehen sie aber den fundamentalen Daten aus dem Wege und warten ab, bis sich die Lage wieder beruhigt hat. Fundamentale Daten haben - wie die Politik - kurze Beine. Die Charttechnik siegt im Devisenhandel oder sagen wir, die Kombination aus fundamentaler und technischer Ansicht.

Was sind fundamentale Daten. Ganz einfach. News, die den Markt bewegen sollen. Nur ist es die Frage, welche News bewegen welchen Markt. Beobachtet man diese ganze Wechselwirkung über die Jahre hinweg, bekommt man seine eigene Meinung.

In der letzten Zeit wird der Terminkalender für die Veröffentlichung von wichtigen Statistiken immer voller. Ansonsten können die Händler und Investoren keine Entscheidungen mehr treffen.

Dies ist ein Grund. Ein weiterer ist, dass sich viele Universitäten und Institute mit der Veröffentlichung gewisser Daten ihr „Brot“ verdienen. Das ist ein gutes Geschäft. Oder kannten Sie vor 2 Jahren einen IfO-Index oder haben Sie auf den Michigan Index damals geachtet?

Diese Prognosen oder Wirtschaftszahlen sind meist vollkommen unerheblich für eine Volkswirtschaft. Dennoch beachtet sie jeder Händler, weil er weiss, der Markt wird sich daraufhin bewegen.

Können Sie sich vorstellen, dass 17.000 Arbeitslosenanträge bei einer Einwohnerzahl von 301.000.000 in einem Land eine grosse Rolle spielen? Im nächsten Monat sind es vielleicht schon wieder 3 weniger. Wenn diese Tatsache EUR/USD tatsächlich 100 Pips in EUR/USD bewegen soll, dann schämen wir uns für unseren Berufsstand.

Fazit ist, wir sind wie die Fische und schwimmen mit dem Strom. Die meiste Zeit sind wir aber wie die Lachse und schwimmen gegen den Strom, weil diejenigen, die mit dem Strom schwimmen, stets gefressen werden. Dies beweisen eindeutige Statistiken, die nicht veröffentlicht werden.

Wir möchten uns abschliessend für den Besuch von Ben Bernanke in Deutschland und für seine Pressekonferenz bedanken. Diese war das Flugbenzin nicht wert. Was tatsächlich besprochen wurde, werden nur wenige von uns erfahren. Zumindest haben die News nichts mit dem aktuell Besprochenen gemeinsam. Bitte bewerten sie die aktuellen News.

Herzlichst

Daniel Fehring

http://www.godmode-trader.de/premium/devisentrader/

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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