Kommentar
08:33 Uhr, 09.05.2008

„Austro“-Agrarbaskets im Zweierpack

Erwähnte Instrumente

  • Anlagezertifikat auf Rohstof
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  • Anlagezertifikat auf Rohstof
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Mit „E10“ geisterte bis vor kurzem ein Kürzel durch die Medienlandschaft, das speziell Besitzer von älteren und diversen ausländischen Kraftfahrzeugen aufhorchen ließ, plante doch die Bundesregierung ab 2009 den Biospritanteil von bisher fünf auf dann 10 Prozent zu verdoppeln. Zum Glück für die Betroffenen hat sich diese mehr als fragwürdige „Bioaktionismus“-Attacke als ein weiteres politisches Eigentor erwiesen, da zu viele PKWs das Mischverhältnis nicht vertragen und das Vorhaben deshalb zurückgenommen werden musste. Auf der anderen Seite gefährdet die weltweite Substitution der normalerweise für den Nahrungsmittelanbau verwendeten Flächen durch die Biokraftstoffproduktion langsam die soziale Ordnung in vielen asiatischen Ländern, denkt man dabei nur an die zuletzt horrend gestiegenen Preise für Reis, von dem nahezu die halbe Erdbevölkerung lebt.

Wie die beiden Beispiele zeigen, entwickeln sich Soft Commodities immer mehr zu einem spannungsgeladenen Politikum und schießen damit schon längst weit über ihr eigentliches Ernährungsziel hinaus, das angesichts des starken weltweiten Bevölkerungswachstums, des steigenden Lebensstandards und der zunehmenden Klimakapriolen schon für sich allein betrachtet eine große Herausforderung für die Zukunft darstellt. So ungünstig diese Situation für den Verbraucher auch sein mag, so leicht eröffnen sich für den Anleger dadurch neue Möglichkeiten, sein Depot weiter zu diversifizieren. Allerdings muss bei aller Euphorie auch die Gefahr von zwischenzeitlichen Kursrückgängen zumindest in Teilbereichen in Kauf genommen werden, wenn es beispielsweise aufgrund negativer Entscheidungen gegenüber einzelnen Rohstoffen zu Verschiebungen im Nachfrageverhalten kommt, oder generell ein Großteil der vorhandenen spekulativen Anleger ihr Interesse an dieser Asset-Klasse einmal verlieren sollte und sich wieder anderen Märkten zuwendet.

Die österreichische Raiffeisen Centrobank bietet mit ihren beiden neuen Open End Trackern auf zwei wesentliche Facetten der Agrarrohstoffe auf jeden Fall reichlich Gelegenheit, um gezielt ohne eine feste Laufzeitbegrenzung 1:1 vom weiteren Anstieg dieses Sektors zu profitieren. Dabei setzt das Commodity Basket Fokus Bioenergie Zertifikat zu jeweils einem Viertel auf Terminkontrakte auf Zucker, Mais, Weizen und Raps, während das zweite Papier seinen Schwerpunkt auf den Teilbereich Nahrungsmittel legt. So gesellen sich hier anfänglich ebenfalls gleichgewichtet zu Zucker und Weizen, Sojabohnen, Kaffee und Kakao hinzu. Neben den normalen Risiken beim Rollen der Kontrakte muss der Anleger außerdem auch mögliche Wechselkureinflüsse beachten.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Die beiden Zertifikate bieten dem Investor eine fokussierte Investitionsmöglichkeit in zwei wesentliche Teilbereiche des Agrarsektors ohne den ansonsten liebgewordenen „Ballast“ einer Kapital- oder Währungsgarantie und eignen sich daher auch für eine längerfristige Anlage.

Commodity Basket Fokus Bioenergie Zertifikat

Emittent/WKN:

Raiffeisen Centrobank / RCB9TQ

Laufzeit:

Endlos

Preis: (07.05.08)

Geld / Brief: 9,44 € / 9,64 €

Commodity Basket Fokus Nahrungsmittel Zertifikat

Emittent/WKN:

Raiffeisen Centrobank / RCB9TR

Laufzeit:

Endlos

Preis: (07.05.08)

Geld / Brief: 9,70 € / 9,90 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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