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17:04 Uhr, 11.06.2012

Zypern könnte noch im Juni unter Euro-Rettungsschirm springen

Nikosia (BoerseGo.de) – Das im östlichen Mittelmeer gelegene Euroland Zypern könnte bis Ende des Monats ebenfalls unter den Euro-Rettungsschirm springen. Die zweitgrößte Bank des Landes Cyprus Popular Bank benötigt 1,8 Milliarden Euro. Das entspricht rund zehn Prozent des Bruttoninlandsprodukts (BIP) des Landes. Zypriotische Banken haben mit Investitionen in Griechenland viel Geld verloren. Derzeit sucht die Cyprus Popular Bankbereits händeringend nach einem Investor, der die Finanzlücke decken kann. Findet sich kein Interessent muss der Staat einspringen.

„Das Thema ist dringend. Wir wissen, dass die Rekapitalisierung der Banken bis zum 30. Juni abgeschlossen sein muss", sagte Finanzminister Vassos Shiarly am Montag. Einen Tag später, am 1. Juli, übernimmt Zypern die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate.

Dabei sieht Shiarly mögliche Finanzspritzen nicht nur für den Bankensektor sondern auch für das ganze Land nötig. „Wenn man sich an den Stützungsmechanismus wendet, dann berücksichtigt man alle Tatsachen, einschließlich des Bedarfs, der künftig entstehen könnte", sagte Shiarly. „Entsprechend wäre es eine umfassende Anfrage, die nicht nur aktuelle Umstände abdeckt und die Rekapitalisierung der Banken, sondern auch künftige Erfordernisse." Wie groß ein mögliches Rettungspaket für sein Land werden könnte sagte Shiarly nicht.

Derzeit laufen auch Verhandlungen zwischen Zypern und einem Drittland (vermutlich China) um eine Finanzspritze. Dabei hofft Zypern bei den Verhandlungen mit dem Drittland auch auf eine bessere Position bei möglichen Verhandlungen mit der EU um ein Rettungspaket.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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