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13:32 Uhr, 20.03.2013

Zypern: EU erwartet Alternativvorschlag

Nikosia/Brüssel (BoerseGo.de) – Nach der Ablehnung des internationalen Hilfspakets für Zypern durch das Parlament in Nikosia erwartet die Europäische Union (EU) einen Alternativvorschlag. „Die Regierung muss nun einen Alternativvorschlag vorlegen", wie ein Sprecher der EU-Kommission am heutigen Mittwoch in Brüssel mitteilte. „Die Kommission befürwortet, Anleger mit Kontenguthaben von unter 100.000 Euro von der umstrittenen Zwangsabgabe auszunehmen. EU-Währungskommissar Olli Rehn versucht derzeit, Lösungen für Zypern zu finden", so der Sprecher weiter, ohne aber nähere Details zu nennen.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der Ablehnung des Hilfspakets einen Alternativvorschlag aus Nikosia an die Troika gefordert. Der Bankensektor soll bei dem Hilfspaket aber mit eingebunden werden, so die Bundeskanzlerin. „Der zyprische Bankensektor muss einen Beitrag zur Rettung leisten“, betonte Merkel.

Am Montag hatte die Eurogruppe ihre Bereitschaft zu einer Hilfe von zehn Milliarden Dollar signalisiert. Zypern ist weitgehend frei in der Entscheidung, wie es seinen Teil der nötigen Finanzhilfe stemme, betonte der Vorsitzende der Eurogruppe, der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem, am Vorabend.

Nach Ansicht von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer wird Zypern versuchen, das Rettungsprogramm neu zu verhandeln. Er glaubt aber nicht, dass die Troika Zugeständnisse machen wird. Bei der Höhe des Eigenanteils sieht er keinen Verhandlungsspielraum.

Das Parlament in Zypern lehnte am Vorabend das umstrittene Rettungspaket mit 36 Stimmen ab. Es gab 19 Enthaltungen und keine Stimme für das Rettungspaket. Zypern muss einen eigenen Anteil von 5,8 Milliarden Euro tragen, um Finanzhilfen zu erhalten.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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