Zypern: EU erwartet Alternativvorschlag
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Nikosia/Brüssel (BoerseGo.de) – Nach der Ablehnung des internationalen Hilfspakets für Zypern durch das Parlament in Nikosia erwartet die Europäische Union (EU) einen Alternativvorschlag. „Die Regierung muss nun einen Alternativvorschlag vorlegen", wie ein Sprecher der EU-Kommission am heutigen Mittwoch in Brüssel mitteilte. „Die Kommission befürwortet, Anleger mit Kontenguthaben von unter 100.000 Euro von der umstrittenen Zwangsabgabe auszunehmen. EU-Währungskommissar Olli Rehn versucht derzeit, Lösungen für Zypern zu finden", so der Sprecher weiter, ohne aber nähere Details zu nennen.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der Ablehnung des Hilfspakets einen Alternativvorschlag aus Nikosia an die Troika gefordert. Der Bankensektor soll bei dem Hilfspaket aber mit eingebunden werden, so die Bundeskanzlerin. „Der zyprische Bankensektor muss einen Beitrag zur Rettung leisten“, betonte Merkel.
Am Montag hatte die Eurogruppe ihre Bereitschaft zu einer Hilfe von zehn Milliarden Dollar signalisiert. Zypern ist weitgehend frei in der Entscheidung, wie es seinen Teil der nötigen Finanzhilfe stemme, betonte der Vorsitzende der Eurogruppe, der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem, am Vorabend.
Nach Ansicht von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer wird Zypern versuchen, das Rettungsprogramm neu zu verhandeln. Er glaubt aber nicht, dass die Troika Zugeständnisse machen wird. Bei der Höhe des Eigenanteils sieht er keinen Verhandlungsspielraum.
Das Parlament in Zypern lehnte am Vorabend das umstrittene Rettungspaket mit 36 Stimmen ab. Es gab 19 Enthaltungen und keine Stimme für das Rettungspaket. Zypern muss einen eigenen Anteil von 5,8 Milliarden Euro tragen, um Finanzhilfen zu erhalten.
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