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11:55 Uhr, 26.06.2008

Zinsschraube macht Rentenmarkt in Europa unattraktiv

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Zwei entgegengesetze Tendenzen haben die Rentenmärkte in den zurückliegenden Monaten beherrscht. Zum einen habe die Kreditkrise eine Rallye ausgelöst, da die Anleger ihr Geld angesichts fallender Aktienmärkte in die relative Sicherheit von Staatsanleihen bringen wollten, so Bob Michele, Leiter für festverzinsliche Papiere beim Investmenthaus Schroders. Aber auf Grund der Preissteigerungen beim Öl und bei anderen Rohstoffen sowie der Angst vor steigenden Zinsen mussten die Anleihenmärkte dann wieder deutlich abgeben.

Diese Angst sei verfrüht gewesen, so Bob Michele. Die Kreditkrise werde sich wahrscheinlich noch bis ins erste Quartal des nächsten Jahres fortsetzen. Die Banken seien derzeit noch damit beschäftigt, die faulen Kredite aus ihren Bilanzen zu tilgen. "Erst wenn die Anleger wieder zu den riskanteren Anlageklassen zurückkehren und die LIBOR-Spreads enger werden, können wir das Ende der Krise einläuten."

Nach Ansicht des Experten und seiner Kollegen beim Investmenthaus Schroders wird eine nachlassende weltweite Konjunktur zu einer Flaute auf den Arbeitsmärkten und in der Produktion führen und ein Nachlassen des Inflationsdrucks bewirken. Deshalb sei auch davon auszugehen, dass die Zinsen in den USA und Großbritannien länger unverändert blieben, als es der Markt derzeit erwarte. Die Rettung des angeschlagene Bankensystems und der Verbraucher habe eine höhere Priorität als die Inflation. Allerdings werde die EZB ihren Kurs zur Bekämpfung der Inflation wohl mit einer Zinserhöhung am 3. Juli unterstreichen. Das mache den Rentenmarkt im Euroraum in den kommenden Monaten relativ unattraktiv.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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