Analyse
11:08 Uhr, 05.08.2015

Zinskurve: Ich sehe was, was Du nicht siehst!

Die Rentenmärkte in den USA legen ein interessantes Verhalten an den Tag: Die Zinsen am langen Ende reagieren kaum, das kurze Ende hingegen schon. Was hat das zu bedeuten?

Erwähnte Instrumente

  • Ten-Year U.S. Treasury Notes Futures - WKN: 969019 - ISIN: XC0009690196 - Kurs: 127,01 $ (Commerzbank CFD)
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,0857 $ (FOREX)

Gestern stieg die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Oktober von 28% auf 39%, für Dezember wird jetzt schon eine Wahrscheinlichkeit von 64% veranschlagt. Das war die Reaktion auf Dennis Lockhart, er ist der Präsident der Notenbank von Dallas. Er sagte, die Notenbank stehe kurz davor, einen baldigen Zinsschritt zu beschließen. Die Wirtschaft müsste sich schon signifikant abkühlen, dass dieser Schritt noch aufzuhalten wäre.

Das alles hat zu einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen bei US-Staatsanleihen geführt, die langfristigen blieben ungefähr da, wo sie waren.

Zinskurve-Ich-sehe-was-was-Du-nicht-siehst-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-1

Die Renditen 30-jähriger US-Staatsanleihen fallen recht steil.

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Die Laufzeit zehn Jahre sinkt etwas flacher...

Zinskurve-Ich-sehe-was-was-Du-nicht-siehst-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-3

Die Laufzeit fünf Jahre noch etwas flacher..

Zinskurve-Ich-sehe-was-was-Du-nicht-siehst-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-4

Die Renditen am kurzen Ende sind die einzigen, die auf wachsende Zinserwartungen reagieren. Die große Frage ist, was verpassen wir da gerade? Was sieht der Anleihenmarkt, was wir nicht sehen? Ist es China? Ist es die wirkliche Situation der Weltwirtschaft? Ist es ein Abrutschen der Inflation? Eine Zinsanhebung ist ja letztendlich ein Schritt, der die Wirtschaft bremst, und sie senkt die ohnehin eher schwachen Inflationserwartungen, beides ist positiv für langfristige Anleihen.

Man sollte nun engmaschig den Goldpreis, EUR/USD und andere Dollar-Währungspaare beobachten. EUR/USD etwa steht wieder an der zentralen Unterstützung bei 1,0810 USD, Kurse darunter würden wahrscheinlich eine zweite Ausverkaufswelle auslösen. Dann würde die Parität in greifbare Nähe rücken. Im Mai und Juni bildete sich ein Doppeltopp im EUR/USD. Das Ziel daraus liegt im Bereich von 1,01 USD.

EUR/USD: Zentrale Unterstützung liegt bei 1,0810 USD
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    FOREX

5 Kommentare

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  • Aktienbaer
    Aktienbaer

    Frage: bei Euch gibt es auch nur entweder runter oder hoch ?

    Es gibt aber auch noch das elende "quer" für lange Zeit ....und so eine Zeit kann dauern.

    Es gibt Aktien die laufen zig Jahre am Boden, bis sie sich wieder aufwärts begeben.

    Bitte auch diese Variante im Auge behalten.

    19:59 Uhr, 05.08.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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