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07:01 Uhr, 09.07.2025

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

INVESTITIONSOFFENSIVE - Mehrere Dutzend deutsche Konzerne wollen offenbar eine historische Investitionsoffensive starten und mehrere hundert Milliarden Euro in den Wirtschaftsstandort Deutschland stecken - unter anderem in neue Werke, die Modernisierung von Anlagen und die Entwicklung neuer Produkte. Dies erfuhr das Handelsblatt aus mehreren Insider-Kreisen. Hinter der Offensive stehen demnach Siemens-CEO Roland Busch, Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und der Chef der Kommunikationsberatung FGS Global, Alexander Geiser. Die Beteiligten wollten die Informationen Dienstagnachmittag nicht kommentieren. Am 21. Juli soll es im Kanzleramt einen Gipfel der Investitionsallianz geben, an dem auch die wichtigsten Vertreter der Bundesregierung teilnehmen sollen. (Handelsblatt)

EZB - EZB-Ratsmitglied Boris Vujcic sieht das Risiko, dass die Inflationsrate in der Eurozone das EZB-Ziel von 2 Prozent unterschreiten könnte, gegenwärtig "auf beiden Seiten ziemlich ausgeglichen". Dies sei auch das Ergebnis der vergangenen Prognose. "Unser Ziel ist mittelfristig", sagte der Chef der kroatischen Notenbank dem Handelsblatt. "Wir müssen bedenken, dass es unmöglich ist, die Inflation exakt auf 2 Prozent festzulegen. Wir sollten uns keine Sorgen über kleinere Abweichungen machen, die wir wahrscheinlich kurzfristig sehen werden." (Handelsblatt)

ZOLLVERHANDLUNGEN - Die EU befinde sich in der entscheidenden Phase der Verhandlungen und hoffe auf einen Durchbruch noch diese Woche, berichten Diplomaten. Dafür will die Kommission nicht nur Zölle senken und mehr US-Gas kaufen. Die Brüsseler Behörde ist offenbar auch bereit dazu, Regulierungen anzupassen. Das erfuhr das Handelsblatt von mehreren Personen, die mit den Verhandlungen vertraut sind. (Handelsblatt)

SONDERVERMÖGEN - Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt in einer neuen Studie davor, die Bundesregierung könne das Infrastruktur-Sondervermögen als Verschiebebahnhof nutzen und die Investitionen nicht ausreichend hochfahren. "Bei Ländern und Kommunen droht sogar eine völlige Verschiebung von Investitionen aus den Haushalten ins Sondervermögen", warnt IW-Forscher Tobias Hentze. Laut der IW-Studie ist die festgeschriebene Investitionsquote für den Kernhaushalt des Bundes in Höhe von 10 Prozent zu wenig ambitioniert. "Bei einer Mindestquote von 11 Prozent müssten die Investitionen des Bundes pro Jahr rund 5 Milliarden Euro mehr betragen", heißt es in dem IW-Bericht. "Insgesamt müsste der Bund bei restriktiveren Vorgaben für kreditfinanzierte Verteidigungsausgaben und Investitionsquote zwischen 2025 und 2029 rund 60 Milliarden Euro mehr im Kernhaushalt investieren, um erst auf das Sondervermögen zugreifen zu können". (Handelsblatt)

CHEMIEBRANCHE - Internationale Chemiekonzerne ziehen sich aus dem Massenchemiegeschäft in Europa zurück. Die Zahl der angekündigten Schließungen großer Anlagen steigt in diesem Jahr rasant, wie Daten des Handelsblatts zeigen. Allein in Deutschland sind sechs Standorte und 2.000 Beschäftigte betroffen. Jüngster Fall ist das Aus der Großanlage von Dow bei Leipzig. Die EU steuert mit einem Aktionsplan gegen. Sie will wichtige Produktionsketten in Europa halten und weicht die Regulierung der Branche auf. (Handelsblatt)

INDUSTRIESTROMPREIS - Die Energiewirtschaft hat vor Marktverzerrungen durch den angekündigten Industriestrompreis gewarnt. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, sagte der Rheinischen Post: "Die energieintensive Industrie braucht weitere Entlastungen. Dies ist insbesondere der Zuschuss zu den Netzentgelten, um diese dauerhaft zu deckeln. Weitere Maßnahmen für die Industrie wie beispielsweise ein Industriestrompreis müssen unbedingt mit der Branche diskutiert werden, damit keine Marktverzerrung oder eine Schwächung des Terminmarktes die Folge ist." Der jüngst verabschiedete EU-Beihilferahmen CISAF mache den Weg in Deutschland grundsätzlich frei für einen Industriestrompreis, der bestimmte Bedingungen erfüllen müsse. "Wichtig bei der Umsetzung ist allerdings, dass es nicht zu erheblichen Eingriffe in den Markt kommt, da dies eine Vielzahl negativer Effekte nach sich ziehen würde", so Andreae. (Rheinische Post)

IMMOBILIENBRANCHE - Immobilienexperten warnen vor einer Refinanzierungslücke in Milliardenhöhe am gewerblichen Immobilienmarkt in den kommenden Jahren. Zahlreiche Darlehen, die in den kommenden Jahren refinanziert werden müssen, könnten ausfallgefährdet sein. Francesco Fedele, Chef des Immobiliendienstleisters BF direkt, sagt: "Wir haben bereits jetzt eine große Zahl von Insolvenzen auch namhafter Projektentwickler gesehen." Nun gerieten auch Bestandshalter und Investmentmanager zunehmend in Insolvenzgefahr. (Handelsblatt)

AKTIVRENTE - Die Grünen erheben Verfassungsbedenken gegen die von der Bundesregierung geplante sogenannte Aktivrente. Die für kommendes Jahr angekündigte Regelung, wonach der Hinzuverdienst im Rentenalter künftig bis zu 2.000 Euro steuerfrei gestellt werden soll, verstoße möglicherweise gegen das Gleichbehandlungsgebot im Grundgesetz, sagte der Grünen-Finanzexperte Sascha Müller der Augsburger Allgemeinen. "Eine positive wie negative Diskriminierung bedarf einer außerordentlich guten Begründung, damit diese verfassungskonform wäre", so der Grünen-Politiker. "Bislang hat die Bundesregierung diese Erklärung nicht geliefert - und ich bezweifle stark, dass ihr das gelingt." (Augsburger Allgemeine)

ZINSLAST - Vor der Generaldebatte im Bundestag über den Bundeshaushalt 2025 und die Finanzplanung bis 2029 warnt der Bund der Steuerzahler vor einem drastischen Anstieg der Zinskosten. Zur Bild-Zeitung sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel, die Zinsausgaben des Bundes würden von aktuell 30 Milliarden Euro auf 62 Milliarden Euro im Jahr 2029 steigen. "Damit werden die Steuermehreinnahmen bis 2029 durch explodierende Zinsausgaben fasst komplett wieder aufgefressen. Durch seine Schuldenpolitik verliert der Staat dadurch unterm Strich an Finanz- und Gestaltungskraft", so Holznagel. (Bild)

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Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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