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06:58 Uhr, 04.07.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BUNDESHAUSHALT - Im Entwurf des Bundeshaushalts für 2025 plant Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit einer Neuverschuldung von knapp über 40 Milliarden Euro. Das erfuhr das Nachrichtenmagazin Spiegel aus Koalitionskreisen, im Bundesfinanzministerium wurde die Größenordnung bestätigt. Die Summe setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Gemäß den Vorgaben der Schuldenbremse darf der Bund inklusive Konjunkturaufschlag im kommenden Jahr 24,2 Milliarden Euro an neuen Krediten aufnehmen. Hinzu kommen 12,4 Milliarden Euro Zuschuss an die Rentenversicherung für das sogenannte Generationenkapital. Dieser Betrag bleibt im Rahmen der Schuldenbremse unberücksichtigt, weil den neuen Verbindlichkeiten des Bundes eine Vermögensposition in gleicher Höhe gegenübersteht. Das Gleiche gilt für die auch im nächsten Jahr geplante Kapitalspritze für die Bahn in Höhe von rund 5 Milliarden Euro. (Spiegel)

UNTERNEHMENSERLÖSE - Krisen und geopolitische Konflikte belasten die Wirtschaft. Zwar sind die Umsätze der Unternehmen nur moderat gesunken, deutlich stärker aber schrumpften ihre Gewinne. So haben die 200 größten deutschen Unternehmen auf der jährlich vom FAZ-Archiv recherchierten Liste im Jahr 2023 insgesamt 3,9 Billionen Euro Umsatz erzielt. Das ist nicht ganz so viel wie im Rekordjahr 2022, als die Erlöse erstmals seit Beginn der jährlichen Erhebung durch das FAZ-Archiv die Marke von 4 Billionen Euro überstiegen hatten. Zum ersten Mal erschien die FAZ-Liste der größten Unternehmen vor 65 Jahren. Sie erfasst nicht nur börsennotierte Unternehmen, sondern auch die gerade in Deutschland reichlich vorhandenen Großunternehmen abseits der Aktienmärkte sowie die zahlreichen mittelständischen Weltmarktführer. Enthalten sind die Branchen Industrie, Handel und Dienstleistungen ohne Finanzunternehmen wie Banken und Versicherungen. (FAZ)

HEIZUNGSPREISE - Die Preise für den Erwerb und Einbau von Heizungen sind 2024 erneut gestiegen. Das hat die Energieberatung der Verbraucherzentrale in einer Umfrage unter unabhängigen Energieberatern ermittelt. Die Ergebnisse der Umfrage aus Juni 2024 liegen dem Handelsblatt exklusiv vor. Laut dieser Studie sind die Preise für insgesamt 22 unterschiedliche Heizungen und Heizungskombinationen seit März 2023 im Durchschnitt um 8 Prozent angestiegen. Das ist deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum. Zwischen 2022 und 2023 betrug die durchschnittliche Preissteigerung noch 25 Prozent. Stefan Materne, Referent für Versorgungstechnik bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale, sagt im Interview mit dem Handelsblatt: "Der Markt ist etwas abgekühlt. Aber es bleibt teuer." (Handelsblatt)

MIETERBUND - Nachdem 83 Prozent der Deutschen laut einem Bericht der Bundesregierung über mangelnden bezahlbaren Wohnraum klagen, fordern der Deutsche Mieterbund und der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW die Politik zu entschiedenerem Handel auf. "Die Regierung sollte das Ergebnis als immer eindringlicheren Weckruf wahrnehmen, um endlich zu handeln und den bezahlbaren Wohnungsbau voranzubringen", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, Ingeborg Esser, der Augsburger Allgemeinen. Bund, Länder und Kommunen müssten endlich schneller die zahlreichen Beschlüsse der Bündnisse für bezahlbaren Wohnraum in Gesetze und die Praxis umsetzen, forderte sie. "Das Bauen muss einfacher werden, weg von immer weiteren teuren und oft nicht notwendigen Vorgaben", betonte Esser. (Augsburger Allgemeine)

VERSICHERER - Versicherer leiden unter einer immer weiter anschwellenden Regulierungsflut. Dem will der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entgegentreten und hat ein Positionspapier vorgelegt, das der Börsen-Zeitung vorab vorlag. Gefordert wird zuerst eine zweijährige Regulierungspause. (Börsen-Zeitung)

KENFO - Der deutsche Staatsfonds Kenfo hat 2023 einen Wertzuwachs seines Portfolios von 11,1 Prozent erzielt und den Stiftungsgewinn um mehr als 20 Prozent auf 359,9 Millionen Euro gesteigert. Die notwendige Zielrendite von 4,2 Prozent, die der Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (Kenfo) für seine Aufgaben benötigt, wurde damit deutlich übertroffen. Vorstandsvorsitzende Anja Mikus zeigte sich vor der Presse in Berlin "sehr zufrieden" mit dem Ergebnis. Für das laufende Jahr rechnet Finanz- und Risikovorstand Thomas Bley mit einem verbesserten Ergebnis von 365 bis 405 Millionen Euro - und zwar eher am oberen Ende der Spanne. (Börsen-Zeitung)

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