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06:48 Uhr, 30.12.2025

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

DIGITALER EURO - Patrick Papsdorf, Fachmann der EZB für den digitalen Euro, sieht eine starke politische Unterstützung in den EU-Institutionen für eine europäische Digitalwährung. "Staats- und Regierungschefs, die Europäische Kommission und der Rat befürworten das Projekt und viele Mitglieder des Europäischen Parlaments ebenfalls. Händler und Verbraucherorganisationen erkennen im Allgemeinen die Vorteile eines digitalen Euros als Ergänzung zu Bargeld und bestehenden Zahlungslösungen", sagte Papsdorf der FAZ. Mit den Banken sei die EZB in einem kontinuierlichen Dialog. 2027 soll ein Pilotprojekt mit ausgewählten Zahlungsdienstleistern und Händlern begonnen werden, sofern die entsprechende Regulierung im kommenden Jahr in Brüssel beschlossen werde. (FAZ)

REGIONALBANKEN - Die Zahl der Sparkassen und Volksbanken ist 2025 erstmals unter die Marke von 1000 Instituten gefallen. Bei den Genossenschaftsbanken sank die Zahl der Häuser um 27 auf 645, wie die Beratungsfirma Zeb für das Handelsblatt ermittelt hat. Bis November gab es 23 Fusionen, darunter zwei Zusammenschlüsse von drei Geldhäusern sowie eine Verschmelzung von vier Banken. Bei den Sparkassen sank die Zahl der Institute in diesem Jahr um sieben auf 342. Hier gab es sechs Fusionen, darunter einen Zusammenschluss von drei Sparkassen. (Handelsblatt)

RÜSTUNGS-EINSTIEG - Viele Unternehmen in Deutschland wollen am Rüstungsboom teilhaben, indem sie in den Sektor einsteigen oder ihre Produktion ausweiten. Doch die für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oftmals vorgeschriebene Sicherheitsprüfung dauert derzeit noch länger als ohnehin üblich. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium setzt für die Kontrolle regulär teils mehrere Monate an, die umfangreichste Prüfung soll laut Ministerium sechs bis neun Monate dauern. Tatsächlich brauchen aber viele Prüfungen zurzeit doppelt so lange. Das Bundeswirtschaftsministerium kennt die Problematik und arbeitet an Vereinfachungen. (Handelsblatt)

FINANZMARKTREGULIERUNG - Die Umsetzung europäischer Finanzmarktregulierung fällt in Deutschland in vielen Fällen strenger aus als eigentlich nötig und damit oft zum Nachteil der kleineren Banken. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue, derzeit noch unveröffentlichte Studie, die für den Genossenschaftsverband Bayern (GVB) erstellt wurde und die der Börsen-Zeitung vorliegt. Demnach werden die Leitlinien und Empfehlungen der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA und der EU-Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA nur in Ausnahmefällen von der deutschen Finanzaufsicht nicht vollständig umgesetzt - obwohl die Bafin mit Blick auf die Proportionalität einen größeren eigenen Handlungsspielraum hätte. "Die Bafin hat mehr Spielraum, als sie nutzt", kritisierte GVB-Präsident Stefan Müller die Ergebnisse des Gutachtens. (Börsen-Zeitung)

EU-KARTELLSTRAFEN - Die EU-Kommission hat im abgelaufenden Jahr Kartellsünder kräftiger zur Kasse gebeten als in den beiden Vorjahren. Nach lediglich zweistelligen Millionen-Summen 2023 und 2024 addierten sich die Kartellstrafen in diesem Jahr auf fast 860 Millionen Euro. Das ist allerdings immer noch deutlich weniger als in den Hochzeiten von 2005 bis 2020, als Kartelle von Aufzügen, Autoglas, Fernsehbildschirmen und Lastkraftwagen mit Milliardenstrafen belegt wurden. Von den 859 Millionen Euro im laufenden Jahr entfiel gut die Hälfte, nämlich eine 457,9 Millionen Euro schwere Gesamtstrafe, auf ein Kartell von Autoherstellern. Die Liste der Beteiligten liest sich wie das Who is Who der Autobranche. Sogar der europäische Automobilverband Acea bekam eine Strafe aufgebrummt. (Börsen-Zeitung)

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