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06:52 Uhr, 24.10.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

KONJUNKTURPROGNOSE - Die von der Bundesregierung geplante Wachstumsinitiative könnte der deutschen Wirtschaft im kommenden Jahr einen deutlichen Schub ermöglichen. Das geht aus der Herbstprognose der Ökonomen Claus Michelsen und Simon Junker für den Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Die Ökonomen rechnen in diesem Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent, im kommenden Jahr dann mit einem Plus von 0,9 Prozent - ohne die Maßnahmen der Wachstumsinitiative. "Diese könnte bei zügiger Umsetzung die Wirtschaftsleistung bereits im kommenden Jahr um bis zu 0,4 Prozent anheben", heißt es in der Prognose. "Werden mit den Maßnahmen rund 130.000 offenen Stellen besetzt, löst das nicht nur Engpässe in der Produktion, sondern zieht auch Investitionen nach sich und schiebt die Konsumnachfrage an", sagte vfa-Chefvolkswirt Claus Michelsen den Funke-Zeitungen. So könnten rund 0,2 Prozentpunkte Wachstum erzielt werden. (Funke Mediengruppe)

KRANKENHAUSREFORM - Vor der Ministerpräsidentenkonferenz in Dresden hat der Deutsche Landkreistag die Bundesländer aufgefordert, die Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Bundesrat aufzuhalten. "Alle Länder müssen bei der Krankenhausreform für den flächendeckenden Erhalt der gesundheitlichen Daseinsvorsorge stehen und dürfen diese Black Box nicht auch noch im Bundesrat passieren lassen", sagte der neue Präsident des Landkreistages, Achim Brötel, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Sie müssen den Vermittlungsausschuss anrufen und hier geschlossen agieren, um noch etwas zu erreichen, auch und gerade in Bezug auf den rückwirkenden Inflationsausgleich zur Finanzierung der Kliniken." Brötel warnte: "Wir laufen sonst nämlich sehenden Auges in eine immer dramatischer werdende Versorgungssituation hinein." (Funke Mediengruppe)

TARIFTREUEGESETZ - Der Regierungsentwurf zum Tariftreuegesetz spaltet Arbeitgeber und Gewerkschaften. "Das sogenannte Tariftreuegesetz ist ein Tarifzwangsgesetz", sagte Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, der Augsburger Allgemeinen. "Die Bundesregierung macht die öffentliche Auftragsvergabe nur teurer, bürokratischer und komplexer", kritisierte der Wirtschaftsvertreter. "Das schadet gerade kleineren und mittleren Unternehmen, die sich vielfach aus dem Wettbewerb zurückziehen werden." Dagegen begrüßte der Deutsche Gewerkschaftsbund den Plan von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil, mit dem Gesetz Aufträge des Bundes nur noch an Unternehmen zu vergeben kommen, die ihren dafür beschäftigten Mitarbeitern tarifvertragliche Arbeitsbedingungen gewähren. (Augsburger Allgemeine)

REFORMEN - Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), Michael Hüther, dringt auf Reformen beim Renten- und Gesundheitssystem. "Arbeit in Deutschland ist teuer - viele wissen gar nicht, wie sehr, denn nicht jeder Posten steht auf dem Lohnzettel", sagte Hüther den Zeitungen der Funke Mediengruppe, und verwies auf Beiträge für die Sozialversicherung, Sonderzahlungen sowie Beiträge zur beruflichen Altersvorsorge, Unfallversicherung, Aus- und Weiterbildung sowie bezahlte Urlaubs- und Krankentage. Da die Spielräume eng seien, bräuchte es Anpassungen. "Entlastung gäbe es, wenn das Renteneintrittsalter mit der Lebenserwartung verknüpft wäre", sagte der Ökonom des arbeitgebernahen Instituts. Zudem forderte er ein effizientes Gesundheitssystem. (Funke Mediengruppe)

ARBEITSKRÄFTEMANGEL - Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), warnt vor gravierenden wirtschaftlichen Folgen von zu geringer Arbeitsmigration nach Deutschland. "Der Mangel an Fach- und anderen Arbeitskräften hat sich schon negativ ausgewirkt", sagte Brücker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Immer mehr Stellen könnten nicht besetzt werden. "Dadurch sinkt nicht nur die aktuell die Produktion, sondern auch die Investitionen, wodurch wir wiederum auch langfristig Wachstum verlieren." Sorgen mache ihm, dass sich dieser Effekt selbst verstärken könne: "Wenn die Wirtschaft schwächelt, kommen weniger Menschen. Und wenn weniger Menschen kommen, wird weniger investiert und produziert, so dass sich die Wirtschaftsaussichten weiter verschlechtern." (Funke Mediengruppe)

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