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07:08 Uhr, 11.10.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BUNDESHAUSHALT - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Neuverschuldung 2025 kräftig ausweiten. Die Nettokreditaufnahme soll nach den Plänen des Finanzministeriums bei 56,5 Milliarden Euro liegen, 5,2 Milliarden Euro höher als noch im Regierungsentwurf im Sommer veranschlagt. Lindner darf im Rahmen der Schuldenbremse mehr Kredite aufnehmen, weil sich die Konjunktur schwächer entwickelt als bei Aufstellung des Etats unterstellt. Grundlage für die Neuberechnung ist die Herbstprojektion der Bundesregierung. Die neuen Schulden sollen Mindereinnahmen bei Steuern und Mehrausgaben wegen höherer Arbeitslosigkeit abfedern. Die schon bestehende Finanzierungslücke von 12 Milliarden Euro in Lindners Etatentwurf lässt sich damit nicht lindern. (Spiegel)

KONSUMVERHALTEN - Die derzeitige Wirtschaftsflaute hat großen Einfluss auf die Deutschen - sowohl auf ihr Gemüt als auch auf ihr Kauf- und Ausgabenverhalten. Zu dem Ergebnis kommt eine neue Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, deren Ergebnisse den Zeitungen der Funke Mediengruppe exklusiv vorliegen. Demnach gab mehr als jeder dritte Deutsche an (37 Prozent), mittlerweile nur noch das Nötigste einzukaufen. Sparen wollen die Befragten vor allem bei Luxusartikeln (58 Prozent). Aber auch beim Liefern lassen von Einkäufen (49 Prozent) und zubereitetem Essen (48 Prozent) sowie bei der Mitgliedschaft im Sportstudio (43 Prozent) setzen viele den Rotstift an. (Funke Mediengruppe)

VERTEIDIGUNG - Die Nato hält die Zeitenwende-Politik der Bundesregierung für unzureichend und fordert eine deutliche Ausweitung der Rüstungsausgaben. "Zwei Prozent reichen für Deutschland nicht. Es muss Richtung drei Prozent gehen", sagte der höchste deutsche Nato-General, Christian Badia, der Süddeutschen Zeitung. Deutschland schafft das bisherige Nato-Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben, derzeit knapp. Bei einem Bruttoinlandsprodukt von rund 4 Billionen Euro würden drei Prozent aktuell etwa 40 Milliarden Euro mehr im Jahr für Verteidigungsausgaben bedeuten. Nach neuen Nato-Pläne soll die Zahl der Kampftruppenbrigaden im Bündnis von 82 auf 131 steigen. Da Deutschland etwa zehn Prozent der Nato-Fähigkeiten beisteuern muss, müssten zu den 8 bestehenden und 2 zusätzlichen geplanten Bundeswehr-Brigaden nochmal 5 bis 6 weitere Kampftruppenbrigaden hinzukommen. (SZ)

ATOMKRAFT - Die Union will alte Meiler wieder ans Netz bringen: CDU und CSU wollen bei einem Wahlsieg im kommenden Jahr die zuletzt abgeschalteten Atomkraftwerke reaktivieren. Ein entsprechender Antrag, der dem Handelsblatt vorliegt, fordert die Weiternutzung und Weiterentwicklung der Kernenergie. Laut dem französischen Energiekonzern Areva könnten fünf noch nicht abgebaute Atommeiler "unkompliziert reaktiviert und schnellstmöglich wieder ans Netz gehen". Die Kernenergie soll vor allem die günstige Energie für die Industrie sichern. Zusätzlich setzte die Fraktion einen Untersuchungsausschuss durch, der ermitteln soll, ob der Ausstieg aus der Atomenergie 2022 tatsächlich ergebnisoffen geprüft wurde. (Handelsblatt)

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