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06:35 Uhr, 10.10.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

STROMVERSORGUNG - Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, macht Druck auf die Politik, Instrumente zu schaffen, damit sich auch Betreiber kleinerer Photovoltaikanlagen an Preissignalen orientieren, wenn sie Strom ins Netz einspeisen. "Ich habe zwar keine große Sorge, dass es morgen zu einer schweren Beeinträchtigung des Systems kommen kann", sagte er im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Er warb gleichwohl dafür, nicht bis nach der Bundestagswahl im Herbst 2025 zu warten. "So viel Zeit haben wir nicht." Es gebe "eine gewisse Dringlichkeit" bei diesem Thema, um "weiterhin Strom aus der Steckdose so stabil zu beziehen, wie das alle Menschen und Unternehmen erwarten". (FAZ)

SOZIALVERSICHERUNGEN - Der Wirtschaftsweise Martin Werding hält eine umfassende Reform der gesetzlichen Sozialversicherungen für nötig. "Die Lage ist dramatisch. Kurzfristig werden die Beiträge steigen, da führt wohl kein Weg mehr dran vorbei", sagte der Ökonom im Interview mit Zeit Online zum Milliardenminus in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Den Kostenanstieg durch die demografische Alterung einzig über die Beiträge abfedern zu wollen, funktioniere nicht mehr, sagte Werding. Steigende Kosten fielen auch in der Krankenversicherung und der Rentenversicherung an. Man müsse daher das Gesamtsystem von Krankenversicherung, Rentenversicherung und Pflegeversicherung verändern. (Zeit Online)

KRANKENVERSICHERUNG - Die private Krankenversicherung (PKV) will sich nicht an den Kosten der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beteiligen. Verbandsdirektor Florian Reuther sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), die Finanzierung des für den Umbau der Krankenhauslandschaft geplanten Transformationsfonds auf Kosten der Beitragszahler der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung "halten wir für verfassungswidrig". Der Verband lehne "jede finanzielle Beteiligung aus Beitragsmitteln der Versicherten ab." Angesichts der Verfassungswidrigkeit sollte der Gesetzgeber auf die Einführung des beitragsfinanzierten Transformationsfonds verzichten, forderte Reuther. (RND)

LIEFERENGPÄSSE BEI ARZNEIEN - Die Lieferengpässe bei Arzneien erreichen nun auch wichtige Medikamente für Kinder. "Besonders bedenklich ist, dass wieder viele Antibiotika-Säfte für Kinder und Babys fehlen", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Rheinischen Post. Besonders kritisch sehe es zurzeit bei den Antibiotika Azithromycin und Clarithromycin aus. "Trotz des Lieferengpassbeseitungsgesetzes des Bundesgesundheitsministeriums gehen wir wiederum schlecht vorbereitet in die kommende Infektionssaison. Wie zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes vor einem Jahr sind 500 Medikamente in der offiziellen Liste als nicht lieferbar gelistet", so das Fazit des Verbandschefs. (Rheinische Post)

EZB - Die Inflation könnte das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent nach Ansicht des griechischen Zentralbankchefs Yannis Stournaras im ersten Halbjahr 2025 erreichen. Das könnte dazu führen, dass die "sehr restriktiven" Zinsen schneller als bislang erwartet gesenkt werden könnten. Stournaras sprach sich für zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr aus, die erste bei der Ratssitzung nächste Woche in Slowenien und die andere bei der Sitzung im Dezember. (Financial Times)

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