Analyse
15:50 Uhr, 11.12.2007

ZEW-Konjunkturerwartungen sinken weiter

Externe Quelle: Postbank

Die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten bewerten die konjunkturellen Perspektiven Deutschlands im Dezember nochmals skeptischer als im Vormonat. Der ZEW-Erwartungsindex fiel von -32,5 auf -37,2 Punkte und lag damit noch unter unserer Prognose von -34 Punkten bzw. der des Marktes von -34,5 Punkten. Dies ist der niedrigste Stand seit Januar 1993, als sich Deutschland inmitten der heftigen Rezession befand, die dem Vereinigungsboom folgte.

Auch die aktuelle Lage wurde weniger günstig eingeschätzt als im Vormonat. Der Lageindex fiel von 70,0 auf 63,5 Punkte. Dies ist zwar der niedrigste Stand seit exakt einem Jahr. Allerdings bewegt sich die Lageeinschätzung immer noch auf einem Niveau, das bis Dezember 2006 nie zuvor erreicht worden war.

Für den Euroraum, die USA und Großbritannien wurden die Konjunkturerwartungen und die Einschätzung der aktuellen Lage jeweils ebenfalls nach unten genommen. Lediglich für Japan blieb die Lageeinschätzung auf niedrigem Niveau nahezu konstant und die Erwartungen wurden nur leicht abgesenkt.

Hintergrund der sehr skeptischen Zukunftserwartungen ist die anhaltende Kreditkrise, die massiv auf die Stimmung drückt und die Furcht vor einer massiven Konjunkturabschwächung nährt. Dies hat schon vor etlichen Monaten zu einer Entkoppelung der ZEW-Erwartungen für Deutschland von anderen Stimmungsindikatoren, wie dem ifo-Index, harten Konjunkturdaten, wie insbesondere den Auftragseingängen, oder auch der Entwicklung an den Aktienmärkten nach unten geführt.

Insofern messen wir dem neuerlichen Rückgang des Indexes keine große Bedeutung bei. Die Stimmung ist unseres Erachtens wesentlich schlechter als die Lage.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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