Kommentar
13:20 Uhr, 07.05.2015

Zehn Gründe für ertragsorientierte globale Aktienanlagen

1) Dividenden sind ein Hinweis auf die Anlagequalität eines Unternehmens

Vereinfacht ausgedrückt sind Dividenden eine Gewinnausschüttung etablierter Unternehmen, die nach ihren Aufwendungen für Kapital- und Sachinvestitionen noch über ausreichend liquide Mittel für Dividendenzahlungen verfügen. Sie sind ein deutliches Zeichen für ein gutes Geschäftsmodell und das Bestreben der Unternehmensleitung, Renditen für die Aktionäre zu erzielen. Dividenden stellen zudem eine laufende Verpflichtung dar und unterstreichen somit das Vertrauen des Managements in die Zukunft des Unternehmens. Obendrein sind Dividendenaktien solider und dürften sich als bessere langfristige Anlagen als Wachstumsaktien erweisen, die zwar spektakuläre Kursgewinne erzielen, aber auch zu herben Enttäuschungen führen können.

2) Dividenden senken die Agency-Kosten und verbessern die Kapitalallokation

Regelmäßige Dividendenausschüttungen mindern den Barmittelbestand eines Unternehmens und verringern so die Wahrscheinlichkeit, dass die Unternehmensleitung das Geld der Aktionäre mit Prestigeprojekten oder schlecht durchdachten Fusionen bzw. Unternehmenskäufen vergeudet. Dividendenausschüttungen fördern den effizienten Kapitaleinsatz und sorgen dafür, dass bevorzugt in die attraktivsten Projekte investiert wird. Dies begünstigt ein stabiles, langfristiges Wachstum und verringert das Geschäftsrisiko.

3) Ertragsorientierte Strategien überzeugen im Hinblick auf den Gesamtertrag

Langfristig betrachtet schneiden Dividendenstrategien nachweislich besser ab als andere Anlageansätze. Eine Analyse der vergangenen 20 Jahre (siehe Abbildung 1) zeigt darüber hinaus nicht nur eine überdurchschnittliche Wertentwicklung der Dividendentitel, sondern belegt auch, dass die Performance (d. h. der Gesamtertrag für die Anleger) umso besser ausfiel, je höher die Dividende war. Mit anderen Worten: Die renditestärksten Aktien weisen die beste Wertentwicklung auf und erzielen die höchsten Gesamterträge. Daraus lässt sich schließen, dass die Anlagequalität und disziplinierte Kapitalallokation, die für diese Aktien typisch sind, zu attraktiven Gesamterträgen geführt haben.

4) Ertragsorientierte Anleger denken langfristig

Unternehmen, die Dividenden ausschütten, gelten oft als „langweilig“. Marktteilnehmer und Presse favorisieren stark nachgefragte Titel. Deshalb werden die positiven Merkmale von Unternehmen, die Dividenden ausschütten, oftmals vom Markt übersehen – zu Gunsten von Anlagemöglichkeiten, die mit höheren Risiken und Chancen einhergehen. Ertragsorientierte Anleger meiden gern kurzlebige Anlagetrends. Dadurch können Preisanomalien entstehen, die diese Anleger für eine herausragende Performance nutzen.

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5) Dividenden sind ein wesentlicher Teil der Gesamtrendite

Stimmungsänderungen am Markt, die sich in den Bewertungen niederschlagen, können sich erheblich auf die kurzfristige Wertentwicklung auswirken. Bewertungen haben jedoch die Tendenz, zum Mittelwert zurückzukehren. Folglich ist das Gewinnwachstum der wichtigste Einflussfaktor auf die Gesamtrenditen, wobei Dividenden und deren Wiederanlage eine entscheidende Rolle spielen. Die Ausrichtung auf dividendenstarke Aktien verringert die Abhängigkeit von einem ungewissen Gewinnwachstum.

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6) Dividendenstrategien können hohe Erträge bringen und Schutz vor Inflation bieten

Mit der quantitativen Lockerung (QE) erleben wir eines der größten geldpolitischen Experimente der letzten 300 Jahre. Auch wenn die langfristigen Auswirkungen nur schwer vorherzusehen sind, sorgt die quantitative Lockerung für kräftigen Inflationsdruck. Obwohl die Volkswirtschaften ihre Kapazitätsgrenze noch nicht einmal annähernd erreicht haben, dürfte bei einem weiter anhaltenden Wirtschaftswachstum die Inflation steigen. Für Anleger, die um den Erhalt der Kaufkraft besorgt sind, bietet selbst ein moderates Dividendenwachstum von 5 % pro Jahr einen hervorragenden Inflationsschutz. Wir gehen davon aus, dass viele attraktive Unternehmen ihre Dividende in den nächsten Jahren um mindestens 5 % anheben können.

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7) Es gibt keine Anzeichen für eine Dividendenblase

Nachdem Aktien nun schon seit einigen Jahren gut laufen und die Anleiherenditen auf einem historischen Tiefststand angelangt sind, könnte man meinen, dass dividendenstarke Aktien teuer geworden sind. Unserer Meinung nach sind dividendenstarke Unternehmen weltweit jedoch immer noch attraktiv bewertet.

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8) Eine aktive Dividendenanlagestrategie konnte überragende Renditen erzielen

Auch wenn wir der Meinung sind, dass dividendenstarke Unternehmen attraktive Chancen bieten, halten wir nicht jeden Dividendentitel für eine gute Anlage. Indem wir den Schwerpunkt auf Unternehmen mit solider Finanzierung und guten Wachstumsaussichten legen, vermeiden wir vermeintlich günstige Anlagen oder sogenannte „Value Traps“, bei denen eine scheinbar hohe Dividende lediglich nahende Probleme ankündigt, z. B. in Form einer Dividendenkürzung.

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9) Dividendenausschüttungen sind nachhaltig, da die Unternehmen gesunde Bilanzen haben

Im Gegensatz zu Staaten sind Unternehmen in den letzten Jahren bei der Sanierung ihrer Bilanzen sehr erfolgreich gewesen, auch wenn sie aufgrund ihrer Erfahrungen aus der Finanzkrise von 2008 immer noch vorsichtig bleiben und vor großen Investitionen zurückschrecken (wir rechnen damit, dass sich dies bessert, da das Wirtschaftswachstum langsam wieder anzieht).

Bis es soweit ist, können Unternehmen ihre frei verfügbaren liquiden Mittel auf vielerlei Weise zugunsten der Aktionäre einsetzen, zum Beispiel für Dividendenerhöhungen, Sonderausschüttungen und Aktienrückkäufe. Wir sehen ein normales Dividendenwachstum als positiv an, solange die Unternehmen nicht nur opportunistisch an die Aktionäre denken, d. h., die Dividende darf auch nicht zu hoch sein, damit die Nachhaltigkeit gewährleistet bleibt. Sonderausschüttungen wirken wie ein Ablassventil und sind mechanischen Aktienrückkäufen vorzuziehen, sofern sich die Aktienbewertungen grundsätzlich angepasst haben.

Der wohl entscheidendste Aspekt des relativ gesunden Unternehmenssektors ist, dass die Ausschüttungsquoten dank der guten Cashflow-Erzielung nachhaltig sind. Wir sehen diesbezüglich auch keine größeren Gefahren, da die Mehrzahl der Unternehmensleitungen in Bezug auf ihre Investitions- und Ausgabenpläne relativ vorsichtig ist.

10) Anleger, die globale Dividendentitel kaufen, haben mehr Investitionsmöglichkeiten Mit einem globalen Ansatz können sich Anleger stärker in Volkswirtschaften engagieren, die möglicherweise deutlich schneller wachsen als die eigene Wirtschaft, und an unterschiedlichen Sektoren und Anlagethemen teilhaben. Die Auswahl von Unternehmen auf globaler Basis bietet außerdem ein viel breiteres Feld an Anlagemöglichkeiten, aus denen die attraktivsten ausgesucht werden können. So ist eine wirksamere Diversifizierung des Portfolios möglich.

Einem Anleger mit regionaler Ausrichtung steht nur eine begrenzte Anzahl an Unternehmen zur Verfügung, in die er investieren kann; ein Anleger, der globale Dividendentitel kauft, hat eine breite Auswahl an Unternehmen aus allen Sektoren.

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