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15:36 Uhr, 19.07.2016

IWF senkt Wachstumsprognose für Deutschland - ZEW-Konjunkturindex bricht ein

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  • IWF senkt Wachstumsprognose für Deutschland für 2017 
  • Goldman Sachs verzeichnet deutlichen Gewinnrückgang
  • Johnson & Johnson, Lockheed Martin und Philip Morris heben jeweils Jahresprognosen an
  • Monsanto weist Bayer-Angebot abermals ab
  • Verzögerungen bei neu erworbener Kali-Mine für K+S
  • Neue Milliarden-Last für Volkswagen in Kanada
  • Zalando übertrifft Erwartungen und erhöht Ausblick
  • Novartis senkt die Gewinnerwartungen leicht
  • Netflix: Neukundenwachstum und Ausblick enttäuschen
  • Yahoo rutscht tiefer in die roten Zahlen
  • IBM übertrifft die Analystenschätzungen

DAX

  • Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli wegen des Brexit-Votums deutlich verschlechtert, wie das ZEW-Institut am Vormittag mitteilte. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt reagierten kaum auf den rapide gesunkenen ZEW-Konjunkturindex. Der DAX notierte schon vor Bekanntgabe deutlich im Minus. Gegen 16.00 Uhr liegt das Markbarometer um gut 1 Prozent bei 9.980 Punkten unter seinem Vortagesschlusskurs. Auf Rekordjagd blieben hingegen die US-Aktienmärkte. Sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 erreichten am Montag neue Schlussrekorde.

Unternehmensnachrichten

  • Monsanto hat das von 122 auf 125 Dollar je Aktie erhöhte Übernahmeangebot von Bayer erneut abgelehnt. Die Offerte reiche finanziell nicht aus, um einen Deal sicherzustellen, teilte das Unternehmen mit.
  • Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im zweiten Quartal einen Rückgang der Einnahmen um 13 Prozent auf 7,9 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Der Gewinn stieg wegen eines Sondereffekts um 74 Prozent auf 1,8 Mrd. US-Dollar. Im Vorjahr hatte eine hohe Rückstellung für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten wegen Hypothekengeschäften belastet.
  • Nach einem Umsatzsprung im zweiten Quartal, bedingt durch die Integration des Hubschrauberherstellers Sikorsky, erhöht der Rüstungskonzern Lockheed Martin seine Jahresprognose und erwartet nun Erlöse zwischen 50 und 51,1 Mrd. US-Dollar (zuvor: 49,6 - 51,1 Mrd.).
  • Der Tabakkonzern Philip Morris hebt trotz eines Gewinnrückgangs im vergangenen Quartal die Ergebnisprognose für 2016 an und erwartet nun ein um 5 Cent höheren bereinigten gewinn zwischen 4,45 bis 4,55 US-Dollar je Aktie.
  • Der Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson erhöht nach einem Plus bei Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie legte im zweiten Quartal unerwartet um 1,8 Prozent auf 1,74 US-Dollar zu. Unterm Strich ging der Gewinn um 11,5 Prozent auf 4 Mrd. US-Dollar zurück. Grund waren hohe Sonderbelastungen.
  • Daimler muss 1,09 Mrd. Euro Bußgeld wegen unerlaubter Preisabsprachen zahlen. „Die Einigung beendet das EU-Kartellverfahren", sagte eine Daimler-Sprecherin. Insgesamt verhängte die EU-Kommission Bußgelder in Höhe von 2,93 Mrd. Euro. Volvo bekam 670 Mio. Euro aufgebrummt.
  • Im Abgas-Skandal kommen die nächsten großen Belastungen auf den Volkswagen-Konzern zu. VW strebt in Kanada eine Einigung mit seinen Kunden nach dem Vorbild des US-Vergleichs von Ende Juni an. Würde der Kompromiss vollständig auf Kanada übertragen, müsste Volkswagen mit einer weiteren Belastung von bis zu 2 Mrd. US-Dollar rechnen, berichtet das „Handelsblatt". Mehrere US-Bundesstaaten erwägen zudem eine weitere Klage gegen Volkswagen wegen Verstöße gegen Umweltgesetze und Luftverschmutzung.
  • Das Biotech-Unternehmen Evotec hat seine Ergebnisprognose für 2016 erhöht und erwartet jetzt, dass sich das bereinigte EBITDA mehr als verdoppelt. Bisher war lediglich ein deutlicher Anstieg in Aussicht gestellt worden.
  • Es gibt Probleme mit der neu erworbenen Kali-Mine in Kanada für K+S: Ein wichtiger Teil der Legacy-Anlage sei ausgefallen, teilte das Unternehmen mit. Es sei mit Folgeschäden zu rechnen, die nicht konkret benannt wurden. Analysten gehen davon aus, dass sich der Start der Kali-Mine dadurch verschieben wird. Die Produktion nennenswerter Mengen wird noch für 2017 erwartet.
  • Bayer und Monsanto sprechen laut Insider-Informationen zufolge derzeit über die Bedingungen einer Geheimhaltungsvereinbarung, die den Weg für eine umfassende Buchprüfung freimachen solle. Der Schritt deute darauf hin, dass das jüngste Angebot von Bayer dazu beitrage, die Verhandlungen voranzubringen, berichtet Reuters. Es wird aber erwartet, dass der DAX-Konzern von Monsanto aufgefordert wird, sein Angebot weiter anzuheben.
  • Der Online-Modehändler Zalando hat seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Bei der Marge basierend auf dem bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird nun ein Wert zwischen 4 und 5,5 Prozent erwartet, nach 3,6 Prozent im Vorjahr. Damit liegt die Spanne um 1,0 Prozent höher als bisher. Im zweiten Quartal lag die bereinigte Ebit-Marge zwischen 7,5 und 9,5 (Vj: 4,1) Prozent.
  • Der Pharmakonzern Novartis schließt einen Gewinnrückgang in diesem Jahr nicht mehr aus. Das operative Ergebnis könnte 2016 weitgehend stabil bleiben oder auch um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz sinken, teilte der Konzern mit.
  • Der schwedische Lastwagenbauer Volvo hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 79 Mrd. Kronen verzeichnet. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn erhöhte sich aber um 2,5 Prozent auf 6,1 Mrd. Kronen womit die Analystenschätzungen übertroffen wurden. Unterm Strich blieb davon aber kaum etwas übrig.
  • Netflix enttäuschte seine Anleger: Die Unternehmensprognosen von 2,5 Mio. neuen Kunden im zweiten Quartal wurden nicht erreicht. Demnach kamen nur 1,7 Mio. neue Abonnenten an Bord. Den Umsatz erhöhte der Online-Videodienst um 28 Prozent auf 2,1 Mrd. US-Dollar. Beim Gewinn gab es ein Plus von 55 Prozent auf 40,75 Mio. US-Dollar.
  • Der IT-Riese und Cloud-Spezialist IBM übertraf mit den Zahlen für das vergangene Quartal die Analystenerwartungen. Dennoch verzeichnete der Konzern das 17. Quartal in Folge rückläufige Umsätze. Die Erlöse sanken im zweiten Quartal um drei Prozent auf 20,2 Mrd. Dollar. Der Gewinn sank zugleich um 27 Prozent auf 2,5 Mrd. US-Dollar.
  • Der kriselnde Internetkonzern Yahoo hat im vergangenen Quartal einen Verlust von 440 Mio. US-Dollar geschrieben. Im Vorjahr lag der Fehlbetrag bei lediglich 22 Mio. US-Dollar. Auslöser für das hohe Defizit war eine 480 Mio. hohe Abschreibung auf die Blog-Plattform Tumblr. Den Umsatz steigerte Yahoo um 5 Prozent auf 1,3 Mrd. US-Dollar. Angesichts des laufenden Verkaufsprozesses könnten es die letzten Quartalszahlen von Yahoo gewesen sein.
  • Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat beim eigenen Großaktionär und weiteren Investoren 459 Mio. Euro neues Kapital für die Übernahme des Anlagenbauers Dematic gewonnen. Die Kapitalerhöhung von 10 Prozent sei erfolgreich abgeschlossen worden, so das Unternehmen. Sämtliche angebotenen 10 Mio. neuen Aktien seien zu einem Preis von 46,44 Euro platziert worden.

Konjunktur & Politik

  • Der IWF hat die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland für das laufende Jahr von 1,5 Prozent auf 1,6 Prozent erhöht und senkt die Prognose für 2017 von 1,6 Prozent auf 1,2 Prozent. Für die Eurozone wurde die Prognose 2016 von 1,5 Prozent auf 1,6 Prozent angehoben. Der IWF hat die Erwartungen für das weltweite Wirtschaftswachstum 2016 von 3,2 Prozent auf 3,1 Prozent und für 2017 von 3,5 Prozent auf 3,4 Prozent gesenkt. Hintergrund der abgesenkten IWF-Prognosen für Europa ist der Ausgang des Brexit-Referendums.
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA legt im Juni um 4,8 Prozent zum Vormonat auf annualisiert 1,19 Mio. zu. Experten hatten 1,17 neue Spatenstiche erwartet. Die Zahl der Baugenehmigungen erhöhte sich im Juni um erwartungsgemäß 1,5 Prozent auf annualisiert 1,150 Mio.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im Juli stark zurück. Der Index verliert gegenüber dem Vormonat 26 Punkte und steht jetzt bei -6,8 Punkten (langfristiger Mittelwert: 24,3 Punkte). Das ist der niedrigste Stand seit November 2012. „Das Brexit-Votum hat die Finanzmarktexperten mehrheitlich überrascht. Die deutliche Eintrübung der Konjunkturerwartungen ist maßgeblich auf die ungewissen Folgen des Votums für die deutsche Wirtschaft zurückzuführen,“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Auch die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland verschlechterte sich. Der Index sank um 4,7 Punkte und steht nun bei 49,8 Punkten.
Termine des Tages:
15:00 Uhr - Update des IWF zum World Economic Outlook

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5 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Meine Freunde. ich habe heute in Kambodscha!!!Einer Vorfuehrung beigewohnt, wo 2 Betondrucker einer chinesischen Baufirma mit ganzen 2!!!!! Experten in nur 42 Tagen eine 2 stoeckige Villa in top Qualitaet mit Rundtuermen baut. Zu einem Drittel der normalkosten. Nix zu hoeren davon in d. und das ist echt keine "kiste". Zieht euch warm an . euripa ist zum untergang verurteilt. Freies Geld fuer ALLE oder brennende Staedte. USA? Inovativ? Das ich nicht lache. Die luegen euch an in europa. Leider fotos strengstens verboten. Ihr wisst gar nicht mehr was wirklich vorgeht. ARBEIT war gestern.Das ist die totale Revolution.

    14:21 Uhr, 19.07. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • 3hrx
    3hrx

    Konjunktur bricht ein? Macht nix! Wir senken die Zinses. Ach warte mal...

    Wenn es so leicht wäre Hochs und Tiefs zu bestimmen, wie es die Keynesianisten denken, dann wären wir ja alle reich.

    12:15 Uhr, 19.07. 2016
    2 Antworten anzeigen

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