Yahoo: Alibaba-Börsengang beflügelt

Während das Kerngeschäft des US-Internetpioniers schwächelt, sorgt die Beteiligung Alibaba für Furore. Das anstehende IPO der Chinesen beflügelt die Yahoo-Aktie – beste Voraussetzungen für ein Investment in StayHigh-Optionsscheine.

Dass der chinesische Internetkonzern Alibaba an die Börse gehen will, ist seit Längerem bekannt. Doch jetzt werden die Pläne konkret. Weil sich der Konzern mit dem Börsenbetreiber in Hongkong und den zuständigen Aufsichtsbehörden nicht einigen konnte, soll der Börsengang nun in New York stattfinden. Mit einem Volumen von über 15 Mrd. USD wäre es das größte IPO seit Facebook im vergangenen Jahr. Der gesamte Firmenwert von Alibaba würde sich demnach auf bis zu 120 Mrd. USD belaufen.

Für Yahoo sind das außerordentlich gute Nachrichten. Der amerikanische Internetpionier ist mit 24 % an Alibaba beteiligt. Firmengründer Jack Ma hält noch gut 7 % an seinem Unternehmen. Der japanische Mobilfunkkonzern Softbank ist mit 35 % an Alibaba beteiligt. Ursprünglich lagen sogar 40 % bei Yahoo. Doch der US-Konzern stieg teilweise aus und verkaufte die Aktien an Softbank, um den Weg für einen Börsengang freizumachen. Doch auch mit dem restlichen Anteil von 24 % wird Yahoo von einer Aktienplatzierung kräftig profitieren.

Während das Alibaba-IPO zu einem Kurstreiber für die Yahoo-Aktie geworden ist, läuft es operativ eher mau. Auch aufgrund des starken Wettbewerbsdrucks durch Google und Yahoo gingen im zweiten Quartal vor allem die Einnahmen aus grafischen Werbeanzeigen zurück. Doch auch die Textanzeigen bei der Internetsuche warfen weniger Geld ab als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt fiel der Umsatz von Yahoo um 7 % auf 1,1 Mrd. USD. Die vor gut einem Jahr angetretene Yahoo-Chefin Marissa Mayer tritt vor allem auf die Kostenbremse. Dadurch stieg der Gewinn im zweiten Quartal um 46 % auf 331 Mio. USD. Zudem versucht Mayer, mit Übernahmen das Ruder herumzureißen: Seit Beginn ihrer Amtszeit kaufte sie 17 Unternehmen hinzu.

Star im Yahoo-Portfolio ist zweifelsohne die die chinesische Beteiligung Alibaba. Deren Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal um 71 % auf umgerechnet 1,4 Mrd. USD. Der Gewinn verdreifachte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar auf unter dem Strich 669 Mio. USD. Analysten sind begeistert, sehen angesichts der starken Entwicklung von Alibaba über das schwächelnde Kerngeschäft hinweg und raten überwiegend zum Kauf der Yahoo-Aktie.

Marktbeobachter rechnen damit, dass die Chinesen Anfang 2014 den Schritt auf das Parkett wagen werden. Der anstehende Börsengang dürfte die Yahoo-Aktie auch in den kommenden Monaten stützen. Insofern bergen StayHigh-Optionsscheine große Chancen. Denn diese Papiere sind darauf ausgelegt, dass eine bestimmte Kursmarke nicht unterschritten werden darf. Dann generiert der StayHigh-Schein die maximal mögliche Rendite. Auf der Oberseite ist es hingegen egal, wie weit der Basiswert nach oben klettert.

Interessant ist ein bis Dezember 2013 laufender Schein von der Société Générale. Das Papier ermöglicht eine Rendite von maximal 15,5 % bzw. 75,6 % p.a. Dazu darf die Yahoo-Aktie niemals die Barriere von 26,75 USD berühren oder nach unten durchstoßen. Ungefähr in diesem Bereich startete der Basiswert im August seine jüngste Rallye, die ihn bis dato auf rund 34 USD nach oben getrieben hat. Der KO-Level liegt somit rund 21 % entfernt. Der mittelfristige Aufwärtstrend und die 100-Tage-Durchschnittslinie, die beide als Unterstützung dienen, liegen noch oberhalb dieser Marke.

Rund 22 % Puffer bis zum KO-Level bietet ein bis März 2014 laufender StayHigh-Optionsschein. Dem vergleichsweise höheren Puffer steht also die um drei Monate längere Laufzeit gegenüber. Dafür ist aber auch die Renditechance mit 35,3 % beträchtlich. Den höheren Chancen stehen aber auch größere Risiken gegenüber. Denn nach einem möglichen IPO von Alibaba könnte es bei der Yahoo-Aktie zu Gewinnmitnahmen kommen – vor allem, wenn die Trendwende im operativen Geschäft ausbleibt.

Zwei StayHigh-Optionsscheine auf Yahoo:

„Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.“