Nachricht
19:55 Uhr, 03.11.2010

Wirtschaftsausblick des Investmentfondsanbieter Carmignac Gestion

München (BoerseGo.de) - In seinem Wirtschaftsausblick für das vierte Quartal 2010 analysiert Eric Le Coz, Mitglied des Investmentkomitees von Carmignac Gestion, verschiedene geografische Regionen.

In Hinblick uaf die USA geht Le Coz davon aus, dass sich die US-Notenbank weiterhin fest entschlossen zeigt, das Deflationsrisiko zu bekämpfen. Die hohe US-Arbeitslosigkeit von 10 Prozent macht Le Coz zufolge einen ausreichenden Konsum unmöglich. In diesem Zusammenhang scheint die Notenbank entschlossen, ein zweites, sehr dynamisches Programm der unkonventionellen Geldpolitik einzuführen, bei dem Staats- und Hypothekenanleihen im Markt aufgekauft werden sollen , so Le Coz.

Ziel dieser Schöpfung von US-Dollar „aus dem Nichts“ ist es, die Währung abzuwerten, die Inflation auf importierte Güter wieder anzukurbeln und die Exporte zu stützen, fügt Le Coz hinzu. Der daraus entstehende Wohlstandseffekt soll die amerikanischen Haushalte zu mehr Konsum ermutigen, analysiert er weiter.

In Bezug auf Japan wird ebenso wie in den USA die Waffe der Wechselkurse eingesetzt, so Le Coz. Dies wird durch die Rückkehr zu einer Nullzinspolitik und durch Maßnahmen, die der Verschuldung der Privathaushalte entgegenwirken unterstützt. Dieses implizite Bündnis zwischen Japan und Amerika ist nach Meinung Le Coz teilweise gegen China gerichtet.

Dort markiert die nur langsame Aufwertung der Währung nach Ansicht Le Coz den Beginn eines neuen „Währungskriegs“, an dem sich Korea, Brasilien und Australien bereits beteiligen – aus Sorge vor den Auswirkungen einer Aufwertung ihrer Währung. Das Anziehen der Zinsschraube in China, Indien und Brasilien zur Bekämpfung des Überhitzungsrisikos, dem ihre Volkswirtschaften ausgesetzt waren, hat im Wesentlichen ihr Ziel erreicht, analysiert Le Coz die Situation.

Somit haben sich die Preise nach Ansicht Le Coz bei diesen drei Wachstumslokomotiven beruhigt. Würden sie eine restriktive Geldpolitik verfolgen, hätten die Zentralbanken der Schwellenländer angesichts der Dollarschwäche Probleme, so Le Coz. Vor diesem Hintergrund werden die Schwellenländer-Währungen gut abschneiden, da ihre Attraktivität durch das Streben der Investoren nach höheren Renditen gesteigert wird.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten