Wirtschaft im Baltikum überwindet Wirtschaftskrise und erholt sich
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München (BoerseGo.de) - Die baltischen Staaten haben die Wirtschaftskrise überwunden und beginnen, sich zu erholen. Zu dieser Einschätzung kommen Nordea in ihrer aktuellen Marktstudie „Baltic Rim Outlook“. „Nach einigen schwierigen Jahren ist die Krise im Baltikum, Russland und Polen nun vorbei“, so Helge J. Pedersen, Chefvolkswirt bei Nordea. Treibende Kraft für die wirtschaftliche Erholung in der Region seien bislang hauptsächlich die Exporte. Die Binnenwirtschaft der jeweiligen Länder entwickle sich sehr unterschiedlich. Polen führe die Region an, Russland schalte einen Gang höher und in den baltischen Staaten entfalte sich der Binnenkonsum jedoch nur zögerlich, erklärte der Chefvolkswirt.
So wuchs die estnische Wirtschaft in den vergangenen Quartalen zwar stetig. Haupttreiber für diese Entwicklung sei bislang aber vor allem das Exportgeschäft. Die Binnennachfrage entwickle sich hingegen nur mäßig, beim Konsumieren seien die Esten immer noch zurückhaltend, so der Nordea-Experte. Dies könne sich jedoch schon bald ändern. „Die Einführung des Euro wird das Vertrauen in die Wirtschaft im In- und Ausland stärken und so die Markterholung unterstützen“, prognostiziert Pedersen. Für Rückschläge könnten jedoch die steigende Inflationsrate sowie eine hohe Langzeitarbeitslosigkeit sorgen, fügte Pedersen hinzu.
Lettland hingegen müsse sich auf die Verringerung des Staatsdefizits und der Neuverschuldung konzentrieren. „Das Haushaltsdefizit sollte in 2011 auf weniger als 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zurückgefahren werden – bei 10,2 Prozent in 2009 ist das eine Herausforderung“, so Pedersen. Obwohl die Binnenwirtschaft bisher kaum Anzeichen eines Aufschwungs aufweise, sei eine sukzessive Erholung der Wirtschaft aber deutlich erkennbar. Der Ausgang der jüngsten Wahlen habe die Märkte positiv beeinflusst.
„Das litauische Bruttoinlandsprodukt ist noch lange nicht auf Vorkrisenniveau“, sagt Pedersen. Um dies zu erreichen, müsse vor allem die Binnennachfrage steigen. Diese sei aber im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Auch wenn dieses Jahr nur ein verhaltenes Wirtschaftswachstum verspreche, werde für 2011 ein beschleunigtes Wachstum erwartet. Allerdings könne eine abnehmende Exportnachfrage die Wirtschaft für eine längere Zeit schwächen, so der Experte. Zudem seien Haushaltskürzungen notwendig, um Litauens Kreditwürdigkeit zu verbessern. Nur so könne das Land über stabiles Wachstum sein Ziel erreichen, der Europäischen Währungsunion beizutreten, analysierte der Chefvolkswirt.
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