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15:49 Uhr, 06.05.2010

Wieder ein exzellenter Kommentar der Wegelin Privatbank

Erwähnte Instrumente

Die Anlagekommentare der Wegelin Privatbank, der ältesten Privatbank der Schweiz, werden in regelmäßigen Abständen publiziert und zählen für mich seit einiger Zeit zur Pflichtlektüre.

Anlagekommentars Nr. 270: [Link "http://img.godmode-trader.de/charts/3/2005/Anlagekommentar_270.pdf" auf img.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Webseite des Anlagekommentars: [Link "http://www.wegelin-anlagekommentar.ch" auf www.wegelin-anlagekommentar.ch/... nicht mehr verfügbar]

Im aktuellen Anlagekommentar geht es um Griechenland und um die Folgen für die Eurozone und den Euro.

Thesen:

  • Irgendwann wird es unmöglich sein, durch Wirtschaftskraft und durch fiskalische Abschöpfung derselben die Zinslast, geschweige denn die Rückzahlung zu bewältigen.

  • Der „Haircut“ wird kommen. Die Märkte haben sich auf einen zumindest teilweisen Forderungsausfall für Gläubiger eingestellt, da es keinen unermesslich belastbaren ultimativen Gläubiger gibt. Daher die ständigen Anstiege der Risikoaufschläge bei PIIGS-Anleihen, trotz Griechenland-Bailouts.

  • Die Gefahr ist evident, dass sich nach dem Fließen der rettenden Milliarden nach Griechenland die Zweifel an der Sanierungsfähigkeit überschuldeter Haushalte allgemein einstellt.

  • Mit extrem hohen Beträgen wurde eine Garantie für das Nichtgarantierbare etabliert. Die Anreize, ein logisch oder ökonomisch gesehen von zwar völlig unhaltbaren, sich gegenseitig aber unterstützenden „Garantien“ getragenes System aufrechtzuerhalten, entfalten im Angesicht der „Ansteckungsgefahr“ enorme Kräfte.

  • Es gibt einen Unterschied zwischen der Finanzkrise und der Staatsfinanzkrise der Euro-Zone: Im einen Fall gab es einen ultimativen Garanten, im vorliegenden Fall nicht. Wir waren vor ein paar Wochen bei 45 Mrd. Euro – jetzt sprechen wir schon von 110 Mrd. Euro – alleine für Griechenland. Richtigerweise müsste man hier auch für den Fall „Italien, Spanien, Portugal, Irland“ hochrechnen.

  • Ab einem bestimmten Grad von Krisenstimmung pflegen Gläubiger nicht mehr zu differenzieren, sondern sind sich in ihrer Panik einig.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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