Kommentar
12:00 Uhr, 02.11.2024

Wie man mit Kursschwankungen am Krypto-Markt umgehen sollte

In seinem Gastbeitrag widmet sich Finanzexperte Carlos Link-Arad der Frage, wie Anleger mit Kursschwankungen am Krypto-Markt umgehen sollten.

Erwähnte Instrumente

Der Kryptowährungsmarkt ist bekannt für seine enorme Volatilität, was für viele Anleger eine Herausforderung darstellt. Um erfolgreich zu investieren, müssen Strategien entwickelt werden, die den Umgang mit den teils heftigen Kursschwankungen erleichtern.

In diesem Artikel betrachten wir die Größe der Volatilität im Krypto-Markt im Vergleich zu traditionellen Märkten, zeigen effektive Maßnahmen auf und betonen die Bedeutung der Diversifikation.

Wie groß ist die Volatilität am Krypto-Markt?

Die Volatilität von Kryptowährungen ist weitaus höher als die von traditionellen Finanzmärkten. Bitcoin, die größte Kryptowährung, hatte in den letzten fünf Jahren eine durchschnittliche Volatilität von 50 % bis 80 %, abhängig von Marktphasen und Ereignissen.

Zum Vergleich: Der S&P 500, ein Leitindex für den US-Aktienmarkt, wies im selben Zeitraum eine durchschnittliche Volatilität von etwa 17,5 % auf. Im Extremfall kann die Volatilität von Bitcoin an einem einzigen Tag bis zu 10 % oder mehr betragen.

Eine Übersicht:

Markt/Asset Volatilität (2020–2023) Höchstwerte Vergleich zu Bitcoin
Bitcoin (BTC) 50 % – 80 % > 100% Referenz
Ethereum (ETH) 60 % – 107 % 120 % Höher als Bitcoin
S&P 500 17,5 % 30 % (2020) Weniger volatil
NASDAQ 100 22 % 40 % (2020) Weniger volatil
Dow Jones 19 % 35 % (2020) Weniger volatil

Die hohe Volatilität von Kryptowährungen wird durch spekulative Handelsaktivitäten, regulatorische Unsicherheiten und Marktneuigkeiten verstärkt, was sie anfälliger für extreme Preisbewegungen macht. Ethereum, als zweitgrößte Kryptowährung, zeigt sogar noch höhere Schwankungen als Bitcoin. Diese starken Schwankungen erfordern gut durchdachte Strategien von Anlegern.

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In Krypto investieren: So gehst du mit den hohen Wertschwankungen am Markt um

Für Anleger, die in Kryptowährungen investieren, ist es unerlässlich, sich auf hohe Schwankungen einzustellen und eine robuste Anlagestrategie zu entwickeln.

Hier sind einige Ansätze, um mit der Volatilität umzugehen:

  1. Langfristige Investitionsstrategie: Kurzfristige Preisbewegungen können nervenaufreibend sein. Eine langfristige Anlagestrategie, bei der du Kryptowährungen mehrere Jahre hältst, hilft, die kurzzeitigen Schwankungen zu überstehen und von möglichen Wertzuwächsen zu profitieren.
  2. Risikomanagement: Setze nur einen kleinen Teil deines Gesamtportfolios für Kryptowährungen ein. Viele Finanzexperten empfehlen, maximal 5–10 % des Kapitals in volatile Anlagen wie Kryptowährungen zu investieren, um das Risiko zu minimieren.
  3. Stop-Loss und Take-Profit-Orders: Um potenzielle Verluste zu begrenzen, können automatisierte Stop-Loss-Orders helfen. Diese verkaufen deine Kryptowährungen automatisch, wenn der Preis einen bestimmten Wert unterschreitet. Genauso können Take-Profit-Orders festgelegt werden, um Gewinne mitzunehmen.
  4. Dollar-Cost Averaging (DCA): Eine beliebte Strategie ist das regelmäßige Investieren kleinerer Beträge, anstatt einmalig eine große Summe zu investieren. Diese Methode gleicht Schwankungen über die Zeit hinweg aus und minimiert das Risiko, in Hochphasen einzusteigen.

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Diversifikation als Schlüssel zum Erfolg

Eine der effektivsten Methoden, um die Auswirkungen von Volatilität zu minimieren, ist die Diversifikation, d. h. die Kombination von Kryptowährungen mit anderen Asset-Klassen. Kryptowährungen sollten aus meiner Sicht nur ein Teil eines breit gestreuten Portfolios sein, das auch andere Anlageklassen enthält.

  1. Krypto als Teil eines diversifizierten Portfolios: Kryptowährungen sind vergleichsweise volatile Assets und sollten nicht die einzige Anlage in deinem Portfolio sein. Eine sinnvolle Portfoliozusammenstellung könnte beispielsweise wie folgt aussehen:
Anlageklasse Empfohlener Anteil im Portfolio
Kryptowährungen 5–10 %
Aktien 40–60 %
Anleihen 20–30 %
Immobilien 10–20 %
Gold 5–10 %
  1. Aktien und Anleihen: Aktien sind weniger volatil als Kryptowährungen und bieten solide Wachstumschancen. Anleihen hingegen gelten als stabiler und liefern kontinuierliche Erträge, die helfen, Verluste in volatilen Märkten auszugleichen.
  2. Alternative Assets: Immobilien, Luxusgüter, Kunst: Neben klassischen Anlageformen wie Aktien und Anleihen können alternative Investments wie Immobilien, Luxusuhren oder Kunstwerke zur Risikostreuung beitragen. Diese Assets sind oft weniger volatil und bieten zudem einen Schutz vor Inflation.
  3. Gold als sicherer Hafen: Gold hat historisch immer als Absicherung in Krisenzeiten gedient. Es ist weniger volatil als Kryptowährungen und kann helfen, das Portfolio zu stabilisieren, wenn der Krypto-Markt schwankt. In Zeiten globaler Unsicherheit neigen Investoren dazu, vermehrt in Gold zu investieren, was dessen Wert stabilisiert oder sogar steigen lässt.

Fazit

Die Volatilität im Krypto-Markt kann eine Herausforderung sein, doch sie bietet auch Chancen für gut informierte und strategisch agierende Investoren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich auf langfristige Investitionen zu konzentrieren, das Risiko aktiv zu managen und das Portfolio durch Diversifikation zu stabilisieren. Kryptowährungen sind eine spannende, aber riskante Anlageklasse, die mit einer fundierten Strategie und einer klugen Mischung aus anderen Vermögenswerten gemeistert werden kann.

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