Wichtiger US-Frühindikator berappelt sich etwas!
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Externe Quelle: Nord/LB
Heute wurde von der Federal Reserve von Philadelphia der gleichnamige Stimmungsindikator für diese Region bekannt gegeben. Im Berichtsmonat August ist demnach der Philadelphia-Index nur ganz leicht angestiegen und präsentiert sich mit nun 12,7 Punkten im Prinzip auf nahezu unverändertem Niveau. Mit diesem Wert war gerechnet worden. Während die Prices Paid deutlich niedriger als im Vormonat ausfielen, gaben die Prices Received nur leicht nach.
- Trotz der marginalen Verbesserung der Einschätzung der befragten Unternehmen bleibt der wohl wichtigste regionale US-Stimmungsindikator somit im negativen Bereich und signalisiert folglich ein Überwiegen der negativen über die positiven Rückmeldungen. Damit bleiben die Firmen in der Region Philadelphia bei der Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage auch weiterhin eher skeptisch. Für die Finanzmarktteilnehmer ist dieser Indikator insofern relevant, da er in der Vergangenheit oftmals einen guten Hinweis für den erst am 1. September anstehenden nationalen ISM Einkaufsmanagerindex liefert.
- Beim Thema Preisentwicklung zeichnet sich eine gewisse Entspannung ab: Die Prices Paid gingen deutlich zurück. Damit wird zwar am aktuellen Rand ein weiteres Anziehen der Einkaufspreise der befragten Unternehmen angezeigt, die Dynamik fällt aber geringer als zuletzt aus. Hier könnte sich der rückläufige Ölpreis der vergangenen vier Wochen bereits widerspiegeln. Die Prices Received verharren dagegen nahezu unverändert bei 27,0 Punkten. Der Druck auf die Unternehmensmargen sollte sich demnach etwas abbauen.
- Einige weitere Auffälligkeiten gab es bei den Umfragergebnissen: Die Arbeitsmarktkomponente blieb zwar im negativen Bereich, zog aber deutlich an. Bei den Befragungen zur Einschätzung auf Sicht sechs Monate verzeichnete der wichtige Hauptindex im Positivbereich eine signifikante Verbesserung. Dabei zeichneten sich vor allem die Auftragseingänge durch einen massiven Anstieg aus, wohingegen die beiden Preisindizes deutlich weniger hoch ausfielen. Eine kleine Hoffnung am Horizont könnte sich also andeuten!
- Fazit: Der Anstieg des Philadelphia-Index sollte nicht überbewertet werden. Mehr Positives als eine Stabilisierung auf einem immer noch unerfreulich niedrigen Niveau kann nämlich nicht abgeleitet werden. Immerhin deutet diese Entwicklung aber an, dass auch beim nationalen ISM PMI Anfang September kein weiteres Abdriften nach unten befürchtet werden muss. Für die Federal Reserve haben diese Daten die Implikation, dass sie noch weiter abwarten wird: Sie wird erstens auf eine Stabilisierung der Konjunktur und zweitens auf ein Nachlassen des Preisdrucks im Zuge des Wertverfalls des Öls hoffen. Nichtsdestotrotz wird sie unseres Erachtens noch am Ende des Jahres mit einer moderaten Zinsanhebung die Richtung bei den Leitzinsen für das kommende Jahr vorgeben.
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