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18:30 Uhr, 04.06.2009

Wenn Unternehmensanleihen locken, lieber streuen

Erwähnte Instrumente

  • iShares Euro Corporate Bond
    Aktueller Kursstand:   (L&S)
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  • Lyxor ETF Euro Corporate Bond
    Aktueller Kursstand:   (Fonds)
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München/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Unternehmensanleihenmarkt boomt. Generell seien Unternehmensanleihen „ein interessantes Thema“, sagt Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Die Risikoaufschläge seien immer noch hoch. Die Zahl der ETFs, mit denen Anleger an Unternehmensanleihen partizipieren können, legt nun ebenfalls zu. Erst seit Kurzem ist ein entsprechendes Produkt von Lyxor an der Deutschen Börse handelbar. Damit gibt es nun fünf Corporate-Bonds-ETFs.

Der am stärksten in Frankfurt gehandelte ETF dieser Art war der iShares Euro Coporate Bond (WKN: 251124). Er machte am Mittwoch einen Umsatz von 1,32 Millionen Euro. Der Fonds wurde am 7. März 2003 gegründet und hat mittlerweile ein Volumen von 2,35 Milliarden Euro. Pro Jahr werden Managementgebühr werden 0,15 Prozent pro Jahr plus 0,5 Prozent sonstige Kosten per anno fällig. Der jüngste ETF an der Börse ist der Lyxor ETF Euro Corporate Bond (WKN: LYX0EE). Er wurde am 7. April emittiert und umfasst ein Vermögen in Höhe von 50 Millionen Euro. Für den Anleger werden pro Jahr Verwaltungsgebühren in Höhe von 0,20 Prozent fällig. Bei beiden Produkten partizipiert der Anleger am „Markit iBoxx Euro Liquid Corporates Index“.

Der Vorteil für den Anleger: Er setzt nicht alles auf eine Karte – und das ist bei Unternehmensanleihen ratsam. Dadurch wird das Risiko minimiert. Denn letztere existieren nicht nur, sondern wachsen auch. Wie die Ratingagentur Moody´s mitteilte, sind die Ausfallsraten von europäischen Unternehmensanleihen mit einem spekulativen Rating im Mai auf 4,9 Prozent von 4,5 Prozent im April gestiegen. Im Mai 2008 lag die Quote noch bei einem Prozent. In den USA ist das Risiko noch höher. Die Quote sei von 9,3 Prozent im April auf 10,2 im Mai Prozent geklettert. Ein weiterer Vorteil bei einem Investment, das sich auf den „Markit iBoxx Euro Liquid Corporates Index“ bezieht. Der Index setzt sich aus höchstens 40 Anleihen zusammen, die auf dem Euro lauten. Die Unternehmensanleihen müssen mindestens ein BBB-Rating haben, also der Kategorie „investment grade“ angehören. Der Index werde immer vierteljährlich überprüft.

Anders als bei einer Aktie kauft der Anleger bei einer Unternehmensanleihe keinen Anteil, sondern leiht dem Unternehmen Geld. Dafür erhält er eine feste Kuponzahlung. Derzeit ist das Niveau dieser Kupons im Schnitt höher als das der Dividenden. Hinzu kommt, dass Dividendenzahlungen gestoppt werden können. Wegen der derzeit schlechten wirtschaftlichen Lage geben Unternehmen momentan besonders viele Schuldscheine aus, die sie später gegen Zinsen wieder einlösen müssen. „Bis zur Krise war man bei Unternehmensanleihen eher verhalten“, sagt Halver. Derzeit hätten viele Unternehmen wegen der Kreditklemme keine andere Möglichkeit zur Refinanzierung. Nach Medienberichten haben allein in Deutschland in diesem Jahr die Unternehmen Anleihen in Höhe von rund 170 Milliarden Euro auf den Markt gebracht. Während früher Stückelungen ab 50.000 Euro üblich, gibt es nun schon welche für 1.000 Euro.

Der „Markit iBoxx Euro Liquid Corporates Index“ ist ein Performanceindex und umfasst derzeit 20 Anleihen von Finanzunternehmen und 20 Anleihen von Unternehmen aus anderen Branchen. Die Top-Indexwerte sind die Radobank mit einer Gewichtung von 5,45 Prozent, die Credit Suisse mit 3,97 Prozent, die BNP Paribas mit 3,54 Prozent, Volkswagen Int. Fin. und Toyota Motor Credit Corp mit jeweils 3,44 Prozent, die Royal Bank of Canada mit 3,27 Prozent, die Royal Bank of Scotland mit 3,26 Prozent, Telefonica mit 3,10 Prozent und Glaxosmith Kline Capital mit 3,10 Prozent.

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